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News des 25. Januar 2008

Wie Expreview ausführen, will ATI offenbar noch eine absolute Sparversion des RV670-Chips in Form einer Radeon HD 3690 herausbringen, um so eine schlagkräftige Mainstream-Lösung zu besitzen – nachdem der neue RV635-Chip in Form der Radeon HD 3650 dies leider nicht schafft. Für die Radeon HD 3690 steht trotz des Namens wie gesagt der RV670-Chip Pate, einzig allein das Speicherinterface wird von 256 Bit DDR auf 128 Bit DDR limitiert. Die Taktraten sollen identisch zur Radeon HD 3850 bei 670/830 MHz liegen, so daß bei dieser Karte dieselbe Rechenleistung, aber nur die Hälfte der Speicherbandbreite zur Verfügung steht. Damit sollte die Radeon HD 3690 klar langsamer als die Radeon HD 3850 sein, bei maßvollen Auflösungen (bis 1280x1024) und maßvollen Anti-Aliasing Settings könnte der Unterschied allerdings auch wieder stark zusammenschmelzen.

Preislich soll die Radeon HD 3690 bei 110 Dollar liegen, was nur geringfügig über dem Preis der Radeon HD 3650 (99 Dollar Listenpreis) liegt und wohl in einem recht attraktiven Straßenpreis von 100 Euro resultieren dürfte. Zumindest die eigentliche Mainstream-Lösung Radeon HD 3650 würde mit einer solchen Radeon HD 3690 wohlklar uninteressant, weil letztgenannte für nur einen geringfügigen Mehrpreis zwar nicht wirklich mehr Speicherbandbreite, aber gleich die dreifache Shader-Power und die doppelte Texturierleistung anzubieten hat und damit in fast jeder Situation klar schneller sein sollte. Auf der anderen Seiten ist die Radeon HD 3690 mit diesem Speicherinterface wirklich nur etwas für maßvolle Auflösungen, denn in den höheren Auflösungen dürfte ihr die nur 35 Prozent teurere Radeon HD 3850 um klar mehr als diese 35 Prozent davonziehen.

Und während die Radeon HD 3690 die dann wohl letzte Lösung auf Basis des RV670-Chips ist, bastelt ATI laut der DigiTimes derzeit schon an einem Nachfolger namens RV770. Dieser soll überraschenderweise bereits im zweiten Quartal folgen, wobei derzeit noch absolut überhaupt nichts zu den technischen Daten dieses Grafikchips bekannt ist.
Dazu soll der Tape-Out des RV770 schon gelaufen sein, demzufolge erscheint die Prognose von einem Markteintritt im zweiten Quartal durchaus haltbar. Der RV770-Chip scheint zudem zur selben Chip-Generation wie der HighEnd-Chip R700 zu gehören, dessen Tape-Out zum Jahreswechsel zu vermelden war. Insofern erscheint es fast so, als würden die aktuellen ATI-Lösungen im Performance- und HighEnd-Segment noch im ersten Halbjahr 2008 schon wieder durch eine ganz neue Beschleuniger-Generation abgelöst werden.

Im neuen Radeon HD 3870 X2 Testbericht seitens InsideHW hat die Karte zwar erstaunlicherweise wieder einen Chiptakt von nur 775 MHz, alle anderen Testberichte und auch die bisherigen Händlerlistungen zu dieser Karte sprechen jedoch von 825 MHz, so daß letzteres wohl doch zu stimmen scheint. Diese ersten Händlerlistungen sehen im übrigen Preise von 380 bis 410 Euro, was bei ungefähr dem Doppelten der Radeon HD 3870 512MB liegt und für Startpreise wohl in Ordnung gehen sollte. Welcher Preis genau zur Radeon HD 3870 X2 passt, werden am Montag wohl die entsprechenden Launch-Testberichte aufzeigen können, immerhin fehlen derzeit noch die sicherlich sehr interessanten Benchmarks einer Radeon HD 3870 X2 gegen ein CrossFire-Gespann aus zwei Radeon HD 3870 Karten.

Gemäß Fudzilla hat nVidia inzwischen auch die GeForce 8800 Ultra auf Auslauf gesetzt und die Grafikkarten-Hersteller angewiesen, noch vorhandene Karten so schnell wie möglich abzuverkaufen. Und dies dürfte auch dringend notwendig sein, denn nach dem Erscheinen der GeForce 9800 GX2, welche ca. 30 Prozent mehr Leistung zu einem deutlich besseren Preis (im Gespräch sind derzeit 449 Dollar Listenpreis) bieten wird, läßt sich eine GeForce 8800 Ultra mit einem Preispunkt von über 500 Euro überhaupt nicht mehr absetzen. Demzufolge müssen die Karten jetzt schnellstmöglich raus, was sicherlich in schnell fallenden Preisen für die GeForce 8800 Ultra und möglicherweise einigen Sonderangeboten resultieren dürfte. Allerdings limitiert gerade auch eben die bevorstehende GeForce 9800 GX2 nun die Absatzchancen der GeForce 8800 Ultra erheblich, sinnvoll ist letztere allerhöchstens noch bei Preisen von unter 400 Euro.

Wie Gulli berichten, bekommt die Firma Logistep nun wohl juristischen Ärger in ihrer Heimat Schweiz, da das aktive Sammeln von IP-Adressen – selbst wenn es dabei um die Aufdeckung von Urheberrechtsverstößen geht – gegen die schweizer Datenschutzgesetzgebung verstößt. Was aber wohl im Endeffekt nur darauf hinauslaufen wird, daß sich die bundesdeutsche Musikindustrie zukünftig eine andere Firma suchen wird, welche selbstfabrizierte "Beweise" zur Verfolgung von Urheberrechtssündern in P2P-Netzen beschafft. An der generellen Praxis dürfte sich also leider kaum etwas ändern – obwohl es durchaus schon verwunderlich ist, daß sich deutsche Ermittler und Gerichte bei klar inländischen Fällen weiterhin auf im Ausland und unter einem anderen Rechtssystem von einer kaum belangbaren privatwirtschaftlichen Firma beschaffte "Beweise" verlassen.