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News des 22. Januar 2008

Bei PCOnline (chinesischsprachig, maschinelle Übersetzung ins englische sowie den FPSLabs gibt es erste vollständige Artikel zur Radeon HD 3870 X2, der neuen DualChip-Lösung von ATI für den HighEnd-Bereich. Dabei ergab sich erst einmal, daß diese Karte abweichend von den bisherigen Angaben nicht auf den Taktfrequenzen der Radeon HD 3870 von 775/1125 MHz antritt, sondern von ATI mit 825/900 MHz ins Rennen geschickt wird. Dies sind also 6,5 Prozent mehr beim Chiptakt und 25 Prozent weniger beim Speichertakt – und dennoch könnte es dazu reichen, die Radeon HD 3870 X2 einen Hauch vor ein CrossFire-Gespann aus zwei Radeon HD 3870 Karten zu positionieren.

Denn die Radeon HD 3870 X2 hat durch das doppelte 256 Bit DDR Speicherinterface schon im Überfluß Speicherbandbreite, der 25prozentige Rückschritt beim Speichertakt sollte sich normalerweise fast gar nicht auswirken, selbst unter sehr hohen Auflösungen dürfte der Effekt immer noch eher geringfügig sein. Dagegen kann die Karte den höheren Chiptakt sicherlich fast überall in Mehrleistung umsetzen – die zwar nicht großartig ausfällt, aber trotzdem ein Quentchen mehr Performance als wie gesagt bei zwei Radeon HD 3870 Karten unter CrossFire ergeben kann. Leider haben die bisherigen Testberichte diesen Punkt noch nicht gegengeprüft, aber ansonsten sieht die Sache doch schon ziemlich gut aus.

So wird im Test der FPSLabs die GeForce 8800 GTX (ca. 340 bis 360 Euro), welche der Radeon HD 3870 X2 (ca. 400 Euro) preismäßig noch am nähesten kommt, eigentlich überall klar geschlagen – und vor allem steigt der Leistungsabstand, je höher die Auflösung gewählt wird. Im Test von PCOnline hat es die Radeon HD 3870 X2 dagegen gleich mit der viel teureren GeForce 8800 Ultra (510 bis 540 Euro) zu tun – und erreicht gegen diese Karte einen sehr beachtlichen Performance-Gleichstand, wieder mit der Tendenz, in höheren Auflösungen besser dazustehen. Damit dürften GeForce 8800 GTX und Ultra nunmehr gänzlich uninteressant werden, aber nVidia wird für diesen Preisbereich schließlich schon im Februar neue Karten vorstellen. Die Radeon HD 3870 X2 kommt dagegen schon diesen Monat, allerdings wurde der offizielle Launchtermin laut einer Meldung der VR-Zone kurzfristig vom 23. auf den 28. Januar verschoben.

Dieser Thread unseres Forums beschäftigt sich mit der Frage, welchen Sinn Grafikkarten mit gleich 1 GB Grafikkartenspeicher derzeit haben und listet hierzu auch einige Links zu entsprechenden Artikeln auf. Aus aktuellem Anlaß sei hierzu gleich einmal erwähnt, daß die Radeon HD 3870 X2 nicht in diese Kategorie fällt, obwohl sie in der Tat 1 GB Grafikkartenspeicher trägt. Aber da für jeden der beiden bei dieser Karte verbauten Grafikchips die Daten extra vorgehalten werden müssen, funktioniert die Radeon HD 3870 X2 effektiv wie eine 512-MB-Karte. Vorgenannter Forums-Thread kümert sich aber um die "echten" 1-GB-Grafikkarten, deren prominentester Vertreter derzeit die GeForce 8800 GT 1GB ist.

Besonders interessant erscheint hierbei der entsprechende Artikel der FiringSquad zu sein, denn dieser hat doch einige Konstellationen entdeckt, wo die 1 GB Grafikkartenspeicher doch noch etwas bewirken können. Zwar ergaben auch dort die "normalen" Benchmarks bis zu einer Auflösung von 1920x1200 wiederum keinen Effekt pro der 1 GB Grafikkartenspeicher, bei extra angestellten Tests unter 2560x1600 gab es allerdings hier und da einige Vorteile zu verzeichnen. Diese zeigten sich allerdings weniger in durchgehenden Prozentgewinnen als vielmehr in einigen Extrembeispielen, wo der normalen GeForce 8800 GT 512MB der Grafikkartenspeicher ausging und diese demzufolge drastisch an Performance gegenüber der 1-GB-Ausführung verlor.

Zu beoachten war dies unter Oblivion (22,8 zu 7,8 fps) und besonders unter Crysis (12,9 zu 2 fps), wobei natürlich in letzterem Fall auch die GeForce 8800 GT 1GB prinzipiell noch zu langsam wäre, um das Spiel unter dieser Auflösung (und den gewählten Bildqualitäts-Settings) zu spielen. Insofern fällt selbst für 2560x1600-Nutzer eine Empfehlung hin zu 1-GB-Grafikkarten schwer, gerade auch weil in der breiten Spiele-Landschaft solche Ausreißer wie vorgenannt derzeit noch sehr selten sein dürften. Ein erwähnenswerter Vorteil zugunsten von 1-GB-Grafikkarten ergibt sich aber erst dann, wenn entweder eine gewisse kritische Menge an Spielen solche extremen Vorteile zeigt – oder aber, was eher eintreffen dürfte, wenn es zwar kleinere, aber dafür durchgehende Vorteilezu verzeichnen gibt. Dieser Punkt liegt für 1-GB-Grafikkarten aber noch in einiger Ferne – wobei nicht auszuschließen ist, daß sich diese Situation schon in diesem Jahr noch erheblich verändern wird.