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News des 22./23. Dezember 2007

In diesem Forum ist eine ATI-Präsentation zur Radeon HD 3870 X2 aufgetaucht, der DualChip-Grafikkarte auf Basis des sogenannten R680-Grafikchips, hinter welchem sich natürlich nichts anderes als zwei RV670-Grafikchips auf einer Platine verbergen. Daß ATI für diese DualChip-Lösung den RV670-Chip benutzt, war inoffiziell zwar schon lange mehr oder weniger klar, läßt sich nun aber durch die Angaben aus der Präsentation bestätigen: 666 Millionen Transistoren in 55nm, 320 Shader-Einheiten, Direct3D 10.1, PCI Express 2.0 und ein 256 Bit DDR Speicherinterface (pro Chip) deuten glasklar auf den bei der Radeon HD 3850 und 3870 schon benutzten RV670-Chip hin, welcher dann bei der Radeon HD 3870 X2 einfach in doppelter Ausführung zum Einsatz kommen wird.

Unklar bleiben somit nur noch die Taktraten dieses Boliden, aber wenn ATI in der Präsentation nicht schummeln sollte, dürfte es nicht weniger als bei der (normalen) Radeon HD 3870 sein. Denn diese hat auf 775 MHz Chiptakt eine Shader-Power von 496 GFlops, die Radeon HD 3870 X2 soll angeblich "über ein TeraFlops" haben – insofern darf der Chiptakt der Radeon HD 3870 X2 eigentlich gar nicht niedriger liegen. Die Anfang des neuen Jahres zu erwartenden Karte dürfte dementsprechend auch ungefähr in der doppelten Preisregion wie die Radeon HD 3870 liegen, bei ergo knapp unter 400 Euro. Interessant dürfte noch sein, ob auch diese DualChip-Grafikkarte wieder ein CrossFire-fähiges Mainboard voraussetzt, wie dies bisher bei eigentlich allen anderen DualChip-Grafikkarten der Fall war – und was den Kundenkreis dieser Karte dann doch erheblich einschränken dürfte.

Bei der tschechischen Webseite Extra Hardware ist man (englischsprachig) der Frage nachgegangen, was die sinnvollste Aufrüstoption für die weitverbreitete Radeon X1950 Pro darstellt: Eine Radeon HD 3850 256MB, eine GeForce 8800 GT 512MB – oder einfach eine zweite Radeon X1950 Pro im CrossFire-Verbund? Dabei zeigte sich die GeForce 8800 GT 512MB als zweifellos schnellste Option – was man allerdings von einer Karte ihres Preissegments auch erwarten darf. Mit einigem Abstand streiten sich dann um den zweiten Platz die Radeon HD 3850 256MB sowie die CrossFire-Lösung aus zwei Radeon X1950 Pro Karten. Sobald letztere auf Spiele trifft, wo CrossFire anständig funktioniert, ist diese auch ein wenig schneller als die einzelne Radeon HD 3850 256MB.

Das primäre Problem liegt hier aber darin, daß dies nur bei ungefähr der Hälfte der doch umfangreichen Spiele-Benchmarks seitens Extra Hardware zutraf. In allen anderen Spielen ließ CrossFire die Radeon X1950 Pro im Stich, so daß sich der Effekt der zweiten Radeon X1950 Pro doch deutlich minimierte: Gibt es unter diesen Spielen, wo CrossFire halbwegs anständig bis gut funktioniert, noch einen Performance-Gewinn von 54 Prozent gegenüber einer einzelnen Radeon X1950 Pro, sinkt dieser Schnitt über alle Spiele betrachtet auf nur noch 33 Prozent. Somit stellt im Schnitt der Benchmarks wieder die Radeon HD 3850 256MB die bessere Wahl gegenüber der CrossFire-Lösung dar – allerdings begünstigt eben durch den Umstand, daß in der reinen Praxis CrossFire auf dieser R5xx-basierenden Karte keine überzeugenden Performance-Gewinne vorzuweisen hatte.

Shortcuts: Bei Bit-Tech gibt es nun den zweiten Teil des Artikels "The Secrets of PC Memory", welcher schon im ersten Teil recht interessante Einblicke in die Speichertechnologie erlaubte. Gulli berichten über eine Diplomarbeit zur moralischen und ethischen Wahrnehmung von Computerspielen durch den Spieler. Deren wichtigstes Fazit wohl ist, daß die bisherige Diskussion über diesen Themenkomplex fast ausschließlich von Trockenschwimmern, sprich Nicht-Gamern, geführt wird – was auch zum großen Teil dadurch begründet ist, daß es hierzulande immer noch keine schlagkräftige Gamer-Lobby gibt. Das dies auch anders geht, zeigt Südkorea, wo kürzlich sogar ein passionierter Computerspieler (StarCraft) zum Staatspräsidenten gewählt wurde, wie GameCaptain ausführen. Und letztlich noch etwas passend zum Fest: So berichtet der Stern über den Sicherheitswahn des US-Zolls, welcher es sich nicht nehmen läßt, "sicherheitshalber" in die USA versandte Christstollen zu sprengen, wenn nicht auch bei Versand von privat zu privat eine 13seitige Zollerklärung vorliegt ;).