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News des 15./16. Dezember 2007

Die Radeon HD 2900 Pro war ja "seinerzeit" eine ziemlich kurzfristige Angelegenheit zum Abverkauf des R600-Grafikchips, nun ist aber eine Radeon HD 2900 Pro 256Bit aufgetaucht, hinter welcher sich eine Radeon HD 2900 Pro mit nur 256 Bit DDR breitem Speicherinterface, aber ansonsten den gleichen technischen Daten wie die übliche Radeon HD 2900 Pro verbirgt. Damit dürfte diese Karte kaum langsamer als die originale Radeon HD 2900 Pro sein, diese konnte ihr sehr breites 512 Bit DDR Speicherinterface ja auch nur höchst selten in Performance umsetzen. Zu einem Preis von ab 130 Euro ist die Radeon HD 2900 Pro 256Bit durchaus nicht uninteressant, wenigstens nach unten hin: Denn ab 120 Euro gibt es die Radeon HD 2900 GT, welche auch nur ein 256 Bit DDR Speicherinterface hat, deren R600-Chip aber auf 240 Shader-Einheiten (von 320) limitiert wird.

Angesichts des geringen Preisunterschieds wäre hier also die Radeon HD 2900 Pro 256Bit klar vorzuziehen. Auf der anderen Seite drückt von oben auch schon wieder die Radeon HD 3850 256MB zu Preisen ab 140 Euro. Diese hat dieselben technischen Daten (320 Shader-Einheiten und ein 256 Bit DDR Speicherinterface), dazu aber minimal höhere Taktraten, schon Direct3D 10.1 und PCI Express 2.0 und natürlich ihren Neuheitswert. Zudem dürfte der Stromverbrauch der Radeon HD 2900 Pro 256Bit bei satten 130 bis 150 Watt liegen, während die Radeon HD 3850 256MB auf 65 Watt zu schätzen ist. Ein kleiner Punkt spricht aber dennoch für die Radeon HD 2900 Pro 256Bit: Sie gibt es üblicherweise gleich mit 512 MB Grafikkartenspeicher, während die 512-MB-Versionen der Radeon HD 3850 gleich wieder ein Stück teuer bei ab 160 Euro angesiedelt sind.

Bei HardOCP gibt es einen ersten Mini-Test zu ATIs kommendem Hybrid-CrossFire, womit sich also extra Grafikkarte und integrierte Mainboard-Grafik zusammenschalten lassen, um entweder Strom zu sparen oder alternativ mehr Performance zu bringen. Während ersteres jederzeit unseren ungeteilten Beifall erhält, hatte zweitere Idee bislang mit Zweifeln zu kämpfen, ob die integrierte Mainboard-Grafik in einem CrossFire-Verbund überhaupt eine große Hilfe sein kann. Allem Anschein nach funktioniert dies aber – wenn auch auf niedrigem Niveau. So konnten HardOCP einen Performance-Boost von satten 50 Prozent unter Crysis mit Hybrid-CrossFire verzeichnen – gegenüber einem Vergleichswert nur mit der extra Grafikkarte.

Allerdings war diese extra Grafikkarte eine auf RV620-Basis, dem Nachfolger des RV615-Chips (Radeon HD 2400 Serie), ergo eine totale LowCost-Lösung. Daß man auf diesem niedrigen Niveau Performance-Gewinne selbst unter Zuschaltung einer integrierten Grafik erzielen kann, ist dann nicht mehr so verwunderlich – schließlich handelt es sich bei der benutzten integrierten Grafik um die des RS780-Chipsatzes, welcher einen RV615-Grafikchip in sich trägt. Sobald man das ganze allerdings mit Mainstream- oder HighEnd-Chips koppeln würde, kann schnell die zusätzlich nötige Verwaltungsarbeit den Gewinn an Rohleistung übersteigen. In einem solchen Fall kann man aber immer noch die Stromspar- und natürlich die MultiMonitoring-Features von Hybrid-CrossFire nutzen – insbesondere diese Punkte dürften Hybrid-CrossFire sowie auch nVidias kommendes Hybrid-SLI auch für den HighEnd-Markt interessant machen.

Wie der Planet 3DNow! ausführt, nennt sich AMDs Fusion-Projekt nun offiziell "Swift" und soll im zweiten Halbjahr 2009 erscheinen. Unter Fusion bzw. nunmehr Swift ist die Integration einer Grafikeinheit in den Prozessor oder wenigstens aufs Prozessor-Trägermaterial zu verstehen. Der Anwendungszweck liegt hierbei aber in erster Linie in günstigen All-in-One-Systemen und kurz- sowie mittelfristig nicht im Mainstream- und HighEnd-Bereich, womit es also auch weiterhin extra Grafikkarten geben wird. Selbst die von AMD für Swift geplante Radeon HD 3800 Grafiklösung ist gemessen am geplanten Erscheinungstermin in mehr als anderthalb Jahren auch nicht mehr als weltbewegend anzusehen – genauso wenig wie die Mainstream/Performance-Beschleuniger des ersten Halbjahres 2006 jetzt noch jemanden vom Hocker reißen.