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News des 14. Dezember 2007

Auf AMDs "2007 Financial Analyst Day" hat der CPU- und Grafikchipentwickler auch über die kommenden ATI-Grafikchips gesprochen. Mittels der dabei gezeigten Präsentationen ist nun endgültig klar, daß der R680 kein einzelner Grafikchip, sondern eine DualChip-Lösung auf Basis zweier RV670-Chip sein wird. Damit wird AMDs demnächst schnellste Grafikkarte allerdings höchstens im Preisbereich von 400 Euro zu finden sein und somit keinesfalls in Konkurrenz zu nVidias HighEnd-Modell GeForce 8800 Ultra gehen können. Hier könnte aber auch der Grund dafür liegen, daß sich nVidia letztlich bis jetzt nicht dazu gezwungen sah, ein neues Spitzenmodell aufzulegen, sondern weiterhin mit GeForce 8800 GTX und Ultra lebt.

Zusätzlich soll es zudem wie schon bekannt die Grafikchips RV635 für das Mainstream-Segment und RV620 für das LowCost-Segment geben. Der kompletten Riege der neuen ATI-Chips sind dabei die grundsätzlichen Eigenschaften des RV670-Chips gleich: PCI Express 2.0, Direct3D 10.1 und Fertigung in 55nm. Zum RV620 ist bislang schon bekannt, daß dieser recht sicher eine reine 55nm-Ausführung des RV615 (Radeon HD 2400 Serie) darstellt, sprich ohne ein Mehr an Hardware-Einheiten. Beim RV635, welcher das Erbe des RV630 (Radeon HD 2600 Serie) antreten soll, ist dies noch etwas unsicher: Denn zum einen würde ATI aufgrund der relativen Schwäche des RV630-Chips eine Aufstockung der Hardware-Einheiten sicherlich gut zu Gesicht stehen.

Aber auf der anderen Seite hat ATI nun den RV670-Chip im Performance-Segment, welcher bis in Preissregionen von 150 Euro herabreicht und braucht daher inzwischen wohl kaum eine deutlich schnellere Mainstream-Lösung, welche dann nur in eine unnötige Konkurrenz zum RV670 gehen würde. Seitens der VR-Zone wuren zwar schon ein paar technische Daten zur "Radeon HD 3600" vermeldet, diese sind derzeit aber noch wenig glaubwürdig (angeblich keine Hardware-Veränderungen zum RV630-Chip, aber dann doch mehr Textureneinheiten und nur ein höherer Speichertakt, aber kein höherer Chiptakt), hier bleibt das Prinzip "Abwarten" vorerst bestehen.

Und letztlich will ATI die neuen 55nm-Chips wohl allesamt noch für den Mobile-Bereich adaptieren, dort sollen diese dann unter jeweils eigenem Codenamen in der M8X-Familie laufen. Hierbei handelt es sich natürlich nicht um extra Chips, vielmehr werden diese Mobile-Grafikchips wie auch bei nVidia sowie AMD und Intel im Prozessoren-Bereich der normalen Produktion entnommen, nachdem die produktionsinterne Prüfung ergeben hat, daß sie auch mit besonders niedrigen Spannungen zuverlässig zu betreiben sind. Bislang hatte ATI im Mobile-Segment nur den RV630-Chip umgesetzt, jedoch keine Produkte für den Performance- und HighEnd-Bereich – dieses soll nun wohl nachgeholt werden.

Während damit die nächsten Grafikchips von AMD/ATI doch recht klar aussehen, werden die Planungen für den dahinter anstehenden R700-Grafikchip, welche bislang eigentlich als sicher galten, durch eine Meldung der X-bit Labs in arge Tweifel gezogen. Danach soll AMD/ATI auf vorgenannter Veranstaltung die Aussage getroffen haben, daß für das Jahr 2008 keine neue Grafikchip-Familie (außer den R6x0-Abkömmlingen) geplant sei. Zwar kann man hier noch einwenden, daß wenn der R700-Chip als MultiCore-Design möglicherweise deutlich näher am R600-Design liegt als bisher gedacht, dieser eventuell nicht als "eigene Architektur" gezählt werden kann. Für die Grafikchip-Entwickler sind solche rein technischen Überlegungen allerdings nicht maßgeblich, dort wird faktisch alles als "neue Architektur" ausgegeben, egal wie gering die Unterschiede sein mögen.

Eher ziehend wäre da noch das Argument, daß AMD sich vor dem vorbeschriebenen Release von weiteren Grafikkarten der Radeon HD 3000 Serie nicht in die Karten ob der Nachfolge-Architektur schauen lassen will. Nichtsdestotrotz muß man aufgrund dieser klare Worte von der Möglichkeit ausgehen, daß der R700-Chip in der Tat (erheblich) nach hinten verschoben wurde. Was in sich allerdings vollkommen unlogisch wäre: Immerhin existiert die R600-Architektur seit Anfang 2006 – und ATI kann damit kaum über das komplette Jahr 2008 bestehen. Spätestens zur Winter-Saison 2008 wird man wieder mit etwas neuem kommen müssen – und ob es noch einmal reicht, die R600-Architektur unter neuem Namen aufzuwärmen, wäre doch eher zu bezweifeln.