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News des 22. November 2007

Die DigiTimes berichtet über die kommenden neuen Mainstream-Lösungen von ATI. Diese basiert auf dem RV635-Chip und sollen in zwei Varianten (Pro mit 600 MHz Chiptakt und XT mit 800 MHz Chiptakt) im Februar 2008 auf den Markt kommen. Zu den technischen Daten der neuen Mainstream-Generation ist – wie auch bei der von nVidia – noch nichts bekannt, allerdings dürfte es nach den recht schwach ausgefallenen ersten Direct3D10-Mainstreamkarten diesesmal wohl mehr Hardware-Einheiten geben als noch bei Radeon HD 2600 Pro/XT und GeForce 8600 GT/GTS. Das 128 Bit DDR breite Speicherinterface dieser Karten bleibt dem RV635-Chip allerdings erhalten, auf nVidias nächste Mainstream-Lösung in Form des G96-Chips dürfte dies wohl ebenfalls zutreffen.

Nach längerer Zeit hat nVidia in Form von GeForce 8800M GTS & GTX mal wieder neue Grafikchips für den Mobile-Bereich vorgestellt. Beide neue Mobile-Grafikchips basieren schon auf dem G92-Chip, womit erstmalig bei den Direct3D10-Lösungen HighEnd-Power Einzug ins Mobile-Segment nimmt. Allerdings verbraucht der G92 in seiner originalen Desktop-Variante immer noch zu viel Strom für einen Einsatz unter Mobile-Bedingungen, so daß nVidia bei den beiden neuen Mobile-Lösungen die Anzahl der Hardware-Einheiten sowie die Taktraten limitieren musste. So tritt die GeForce 8800M GTS nur mit 64 Shader-Einheiten und 32 Textureneinheiten an, die GeForce 8800M GTX mit 96 Shader-Einheiten und 48 Textureneinheiten.

Die Taktraten beider Mobile-Grafikchips liegen dagegen einheitlich auf 500/1250/800 MHz, auch das Speicherinterface ist mit 256 Bit DDR gleich breit. Gegenüber der GeForce 8800 GT des Desktop-Segments bedeutet dies aber dennoch einige Abschläge, immerhin tritt diese dort mit 112 Shader-Einheiten, 56 Texureneinheiten und Taktraten von 600/1500/900 MHz an. Nichtsdestotrotz bringen die beiden neuen Mobile-Grafikchips einen gewaltigen Performance-Sprung: Konnte man die im Mobile-Segment bisher angebotene GeForce 8700M GT ungefähr auf dem Niveau von GeForce 8600 GT/GTS des Desktop-Segments einschätzen, läßt sich die GeForce 8800M GTX gut mit der GeForce 8800 GTS 320MB des Desktop-Segments vergleichen.

Die GeForce 8800M GTS ist hingegen nicht so einfach einzuschätzen, da es hier kein Äquivalent aus dem Desktop-Bereich gibt. Vermutlich sind es aber zwischen 20 und 30 Prozent weniger Performance gegenüber der GeForce 8800M GTX, was immer noch deutlich mehr als bei der bisherigen GeForce 8700M GT sein sollte. Abzuwarten bleibt natürlich trotzdem, was die Notebook-Hersteller dann aus diesen Vorgaben machen: Da diese die Taktraten von Mobile-Grafikchips gewöhnlich frei wählen können, dürften nur die wenigsten der entsprechenden Notebooks mit den vorgenannten Referenz-Taktraten an den Start gehen. Hier gilt nach wie vor, vor dem Kauf des Notebooks dessen Taktraten (und die Breite des Speicherinterfaces) genau zu prüfen bzw. sich entsprechende Zusicherungen des Händlers zu geben, um nachher keine bösen Überraschungen zu erleben.

Zwei sich einigermaßen widersprechende Statements zum Thema Physik-Berechnung auf Grafikkarten kommen von AMD. So gibt es bei den X-bit Labs das Statement eines AMD-Mitarbeiters, wonach man Physik-Berechnung auf Grafikkarten nach der Havok-Übernahme durch Intel derzeit keine großen Chancen mehr einräumt, wobei auch nVidia dieser Einschätzung zustimmt. Und in der Tat ist Physik-Berechnung auf Grafikkarten derzeit für Intel sogar eher kontraproduktiv, schließlich verkauft man derzeit keine "echten" Grafikchips. Sinn macht die Übernahme für Intel aus der kurz- und mittelfristigen Perspektive nur, wenn die Physik-Berechnung von den eigenen Mehrkern-Prozessoren übernommen wird.

Sollte dies die Absicht Intels sein, kann man bezüglich Havok fast von einer feindlichen Übernahme sprechen – nicht getätigt, um das Produkt zu benutzen und auszubauen, sondern vielmehr um es vom Markt zu bekommen. Natürlich nur bezogen auf die Physik-Berechnung allein durch Grafikkarten, an einer allgemein genutzten Engine für Physik-Berechnungen auf Mehrkern-Prozessoren dürfte Intel dagegen hochinteressiert sein, hier kann man das Havok-KnowHow dann doch zu etwas sinnvollem nutzen. Auf der anderen Seite berichten CustomPC nun aber darüber, daß AMD regelmäßig eine mögliche Übernahme von Ageia prüfen würde – faktisch geht es nur darum, daß AMD nicht zuviel für Ageia bezahlen will. Wie das mit obiger Meldung zusammenpasst, ist noch nicht ganz klar – aber eventuell plant AMD ja nunmehr ähnlich wie Intel und will ebenfalls keine Physik-Berechnung durch Grafikkarten ausführen, sondern dies zukünftig durch die eigenen Mehrkern-Prozessoren erledigen lassen.

Fehlerkorrekturen: In den gestrigen News gab es noch zwei (gestern noch gefixte) Fehler: Der zu allererst erwähnte Artikel von Legion Hardware drehte sich natürlich um den Vergleich der Radeon HD 3850 256MB zur Mainstream-Karte GeForce 8600 GTS, nicht zur (nunmehr auslaufenden) Performance-Karte GeForce 8800 GTS. Und zum anderen wurde der im AMD-Abschnitt nebenbei erwähnte Pentium 4 Prescott natürlich in 90nm gefertigt. Intel hatte die seinerzeitigen Probleme also beim Wechsel der Fertigung von 130nm auf 90nm, während AMD derzeit ähnliche Schwierigkeiten beim Umstieg von der 90nm- auf die 65nm-Fertigung hat. Einmal ein reiner Schreib-, das anderemal ein Gedankenfehler, wir bitten um Entschuldigung.