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News des 10./11. November 2007

In den News des 2. November hatten wir die Behauptung getroffen, der Vergleich GeForce 7900 GT vs. GeForce 8600 GT/GTS würde mit Abstand zu Gunsten der "alten" DirectX9-Karte ausgehen – und dafür einige Kritik kassiert. Verwiesen wurde hierbei insbesondere auf die Arbeiten der ComputerBase (No.1 und No.2), nach welcher in der Zwischenzeit und gerade bei modernen Spielen in diesem Vergleich eher die Direct3D10-Karte GeForce 8600 GTS vorn zu sehen wäre. Dazu folgendes: Erst einmal sind die Benchmarks der ComputerBase zu loben, da hier auf eine vergleichbare Bildqualität geachtet wurde und demzufolge die G7x-basierenden Grafikkarten mit "HighQuality" vermessen wurden, die G8x-basierenden Grafikkarten jedoch mit "Quality". Erst unter dieser Voraussetzung ist ein fairer Vergleich zwischen GeForce 7x00 Grafikkarten zu GeForce 8x00 Grafikkarten überhaupt möglich.

Dagegen können wir den seitens der ComputerBase präsentierten Performanceratings jedoch nicht zustimmen. Wenn wir das einmal anhand des zweiten Testberichts und dort unter 1280x1024 samt 4x Anti-Aliasing und 16x anisotropen Filter nachrechnen, so kommt die GeForce 7950 GT dort auf einen Vorteil von 20 Prozent gegenüber der GeForce 8600 GTS. Dabei wurde der Fall von Colin McRae: DIRT noch gar nicht mit eingerechnet, wo die GeForce 7950 GT rein rechnerisch einen Vorteil von 121 Prozent gegenüber der GeForce 8600 GTS aufweist – was aber auf sowieso unspielbar niedrigen Frameraten passiert und demzufolge kaum (in dieser Form) zu werten ist. Die ComputerBase kommt in ihrem Performanceratings jedoch auf einen Vorteil von 14 Prozent – zugunsten der GeForce 8600 GTS.

Offensichtlich wurden hierbei die drei (von ingesamt zwölf) Benchmarks mit einbezogen, wo keine Werte der GeForce 7950 GT vorliegen, weil diese Karte unter diesen drei Titeln kein Anti-Aliasing unterstützt. Natürlich ist dies als klarer Nachteil dieser Karte zu benennen, auf der anderen Seite ist dies aber auch schwerlich in eine prozentuale Performance-Angabe mit einrechenbar. Das von der ComputerBase in diesem (inzwischen auch etwas älterem) Artikel errechnete Performancerating kann faktisch nur als falsch bezeichnet werden – gerade wenn es wie im konkreten Fall die Verhältnisse zwischen die beiden Grafikkarten komplett umdreht: Nicht die GeForce 8600 GTS ist 14 Prozent schneller als die GeForce 7950 GT, sondern die GeForce 7950 GT 20 Prozent schneller als die GeForce 8600 GTS – gemäß der ComputerBase-eigenen Benchmarks.

Aber auch der korrigierte Wert weisst dann doch darauf hin, daß im ursprünglichen Vergleich GeForce 7900 GT vs. GeForce 8600 GTS nicht wie von uns behauptet die ältere Karte klar vorn liegt. Wenn wir vorgenannten 20prozentigem Vorsprung der GeForce 7950 GT gegenüber der GeForce 8600 GTS damit verrechnen, daß die GeForce 7900 GT um die 20 Prozent hinter der GeForce 7950 GT zurückliegt, sollten GeForce 7900 GT und GeForce 8600 GTS derzeit letztlich auf ein sehr ähnliches Performanceniveau kommen. Dies würde im Umkehrschluß auch bedeuten, daß sich seit dem Start der GeForce 8600 Serie, wo diese noch so ihre Probleme selbst gegenüber der GeForce 7900 GS hatte, doch einiges getan hat – sicherlich zum größten Teil der inzwischen ausgereiften Treiber geschuldet, aber auch dem Trend, daß die GeForce 8600 GTS in neueren Spielen immer näher an die GeForce 7950 GT heranrückt.

Bei nV News gibt es eine interessante Statistik zum den von den Besuchern der Webseite verwendeten Betriebssystemen. Klar ist natürlich, daß Windows Vista im Laufe der Zeit immer mehr an Nutzern hinzugewinnen wird und Windows XP respektive an Nutzern verlieren sollte. Interessanterweise ist in der Statistik dieser Webseite jedoch seit dem August eine Gegenbewegung sichtbar – zwar äußerst geringfügig, jedoch nachweislich gewinnt Windows XP wieder an Nutzern, während Windows Vista ebenso geringfügig Nutzer verliert. Gerade bei einer Webseite zum Thema Computer-Hardware, wo also die Leserschaft generell ein starkes Interesse an neuen Hard- und Software-Entwicklungen haben sollte, ist dies reichlich verwunderlich. Von einem echten Trend ist natürlich noch nicht zu sprechen, dafür ist es nur eine Webseite und der gemessene Ausschlag auch noch zu gering.

Etwas recht bemerkenswertes zum Thema Internet-Werbung hat man bei Orthy verfasst. Dabei geht es speziell um das Dilemma, welches mit Werbung verantwortungsvoll umgehende Webseiten in Zeiten haben, wo die Nutzer – ernsthaft genervt durch PopUps- und Layer-Werbung – immer mehr auf Werbeblocker setzen: Geblockt werden damit eben auch diese Webseiten, welche bislang die Ansprüche der Leser mit berücksichtigt haben und auf solcherart invasive Werbeformen freiwillig verzichteten. Oder anders formuliert: Jene Webseiten, welche kein Problem mit immer aggressiveren Werbeformen haben, schaden damit auch diesen Webseiten, welche sich diesbezüglich den freiwilligen Selbstverzicht auferlegen.

Und dies gilt ja nicht nur für Orthy, sondern auch für 3DCenter: Es gab in acht Jahren 3DCenter bislang keinerlei solch invasiven Werbeformen wie PopUps, PopUnders und Layer und wir werden auch weiterhin solcherart Werbeformen ablehnen, selbst wenn sich die Erträge hieraus schnell auf fünfstellige Summen hochschaukeln können – und gewöhnliche Bannern weit weniger wertvoll sind. Auf der anderen Seite sehen wir das Engagagement unserer Werbepartern auf 3DCenter auch weniger denn als Werbung, sondern eher als Sponsoring an. Schließlich arbeiten wir gewöhnlich sehr langfristig mit unseren Partnern zusammen – beispielsweise ist unser Hauptsponsor, die Firma Listan (Marken beQuiet und Revoltec) seit nunmehr sieben Jahren (!) dabei.

Aber auch mit den anderen aktuellen Partnern – OCZ, PreisRoboter und Ciao – arbeiten wir inzwischen langfristig zusammen, dies galt zumeist auch für die Werbepartner der Vergangenheit. Das Engagement dieser Firmen sei an dieser Stelle nochmals lobend erwähnt, weil ansonsten wäre 3DCenter sicherlich nicht machbar, es ist schließlich kein reines Hobbyprojekt mehr (auch wenn es viel ehrenamtliches Engagement in der Redaktion und im Forum gibt). Womöglich ist es an dieser Stelle vielleicht mal eine gute Idee, nur rein testweise 3DCenter ohne Werbeblocker anzusehen – um festzustellen, daß Werbung auf einer Internetseite nicht zwingend eine visuelle oder gar akustische Belästigung für den Leser sein muß, sondern daß es durchaus auch Webseiten gibt, die versuchen, diesbezüglich Maß zu halten.