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News des 7. November 2007

Laut Fudzilla soll nVidias nächster HighEnd-Grafikchip, der D8E (das "E" steht hier für Enthusiast aka HighEnd) erst am Anfang nächsten Jahres antreten. Interessanterweise soll es sich beim D8E aber nicht um einen einzelnen Grafikchip handeln, sondern um eine Kombination zweier G92-Chips unter schlicht einem eigenen Namen. Damit nährt man erneut die Gerüchte, daß auch nVidia diesesmal eine echte HighEnd-Variante ausfallen läßt und dafür auf eine DualChip-Lösung für das HighEnd-Segment setzt. Machbar erscheint es zumindest, mit zwei vollkommen freigeschalteten G92-Chips (aka mit allen 128 Shader-Einheiten) und am besten noch etwas höheren Taktraten die Performance einer GeForce 8800 Ultra zu überbieten.

Abzuwarten bleibt allerdings, ob nVidia bei einer DualChip-Grafikkarte das Abwärmeproblem des G92-Chips in den Griff bekommt: Schlagkräftig wäre eine solche Karte schließlich nur, wenn es wie gesagt 2x 128 Shader-Einheiten und etwas mehr Takt gibt – das alles jedoch in einem DualSlot-Design noch sauber zu kühlen, dürfte durchaus ein Problem werden. Die aktuelle GeForce 8800 GT hat mit nur 112 freigeschalteten Shader-Einheiten und (angesichts der 65nm-Fertigung) nicht gerade herausragenden Taktraten auch schon ihre Probleme mit der Wärmeabfuhr, schon bei geringer Übertaktung werden die Karten schnell deutlich wärmer und dreht der Lüfter demzufolge fixer mit höheren Drehzahlen. Oder anders formuliert: Die aktuelle GeForce 8800 GT ist mit Standard-Taktraten schon knapp auf Kante, was nicht gerade die besten Voraussetzungen sind, um daraus eine DualChip-Grafikkarte zu machen.

Wenn man sich an die letzte offizielle DualChip-Lösung von nVidia, die GeForce 7900/7950 GX2 auf G71-Basis zurückerinnert, so wurden hierfür GeForce 7900 GT Grafikchips angesetzt, welche gewöhnlich sehr gut übertaktbar und dabei dennoch recht genügsam selbst in einem SingleSlot-Design waren. Der G92-Chip ist in einem SingleSlot-Design schon jetzt an seiner Grenze, bei zwei dieser Chips in einem DualSlot-Design sollte es kaum anders werden. Aber nun gut, eventuell hat nVidia bis dahin noch bessere Steppings des G92-Chips in der Hinterhand, mittels welchen dann diese Leistung möglich wird. Hier muß man sich einfach überraschen lassen, was da zum Jahresanfang kommt. Daneben erwähnten The Inquirer im übrigen noch einen D9E-Grafikchip für das HighEnd-Segment für die Jahresmitte 2008, dieser dürfte dann wohl in Konkurrenz zu ATIs R700-Chip gehen.

Nochmal zum Thema GeForce 8800 GT und die Geräuschbelastung: Hierzu sammeln sich inzwischen die Userstimmen, welche jedoch nicht in jedem Fall positives zu berichten wissen. Offensichtlich reicht schon eine geringfügige Übertaktung aus, um die Temperaturen der Karte sehr schnell deutlich hochzutreiben – auf den Standard-Taktraten gibt es aber wohl keine Probleme. Damit sind aber die ab Werk übertakteten GeForce 8800 GT Karten durchaus kritisch zu sehen, sofern sie auf einem SingleSlot-Design aufsetzen. Lösen kann man die Temperaturprobleme selbstverständlich immer mit einem etwas stärker drehendem Lüfter, wobei dieser natürlich auch nicht dauernd zu laut drehen sollte. Hilfreich könnte hierbei eventuell ein Diagram aus dem Forum von nV News sein, wo man sich mit dem Optimum aus Kühlung und Geräuchbelastung beschäftigt hat – welches anscheinend bei 50 Prozent Lüfter-Speed liegt (mit nTune einstellbar).

Bei den HardwareCanucks gibt es nun ein vollständiges Review zur eVGA GeForce 8800 GTS "SSC Edition" mit 112 Shader-Einheiten, sprich der ersten neuen GeForce 8800 GTS. Die Karte ist allerdings ab Werk einigermaßen gut übertaktet (von default 500/1200/800 MHz auf 576/1350/900 MHz), was den Vergleich nicht gerade einfach macht. In den Benchmarks liegt die eVGA-Karte im Schnitt etwa 10 Prozent vor einer GeForce 8800 GT 512MB, wobei der Unterschied in den höheren Auflösung deutlicher ausgeprägt ist. Zumindest diese 10 Prozent Durchschnitts-Unterschied dürften jedoch klar auf das Konto der Übertaktung der eVGA-Karte gehen, eine standardmäßige neue GeForce 8800 GTS sollte laut diesen Benchmarks also nur das gleiche Performanceniveau wie eine GeForce 8800 GT 512MB bieten können. Preislich spricht sowieso alles für letztgenannte Karte, da die GeForce 8800 GT 512MB zu einem Listenpreis von 249 Dollar antritt, die neue GeForce 8800 GTS jedoch weiterhin zu 349 Dollar Listenpreis angesetzt wird (und die ab Werk übertakteten Karten noch etwas teurer sind).

Wie The Inquirer im Gespräch mit Intel erfahren haben, spielte der Prozessorenbauer letztes Jahr durchaus mit der Möglichkeit, entweder ATI oder nVidia aufzukaufen. Man kam aber letztlich von dieser Idee wieder ab, weil man primär Probleme mit den Wettbewerbshütern befürchtet, wenn man als No.1 im Grafikchip-Markt (natürlich nur durch die integrierten Grafikchips, aber immerhin) dann die No.2 oder die No.3 desselben Business' übernehmen würde. Dies dürfte wohl auch langfristig einer möglichen Verbindung von Intel mit nVidia entgegenstehen. Interessanterweise stand bei Intel vor allem die Nutzung von Grafikkarten als GPGPU-Beschleuniger im Vordergrund der Überlegungen, einen der beiden Grafikchip-Entwickler zu übernehmen. Als man die Übernahme-Idee dann fallenließ, hat man anscheinend umgehend das Larrabee-Projekt aus der Taufe gehoben, um eine eigene GPGPU-Lösung zu besitzen.