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News des 31. Oktober 2007

The Inquirer haben wohl eine neuere Präsentation zu den kommenden ATI-Grafikkarten gesehen. Dabei wurden wie die RV670-Varianten Radeon HD 3850 und Radeon HD 3870 erwähnt, interessanterweise sollen diese nun im Preisbereich von 150 bis 250 Dollar liegen, was 50 Dollar niedriger liegt als bisher bekannt war. Womöglich haben ATI hier die guten Leistungen der GeForce 8800 GT zu dieser Preissenkung noch vor dem Start der Hardware gezwungen. Gleichfalls erwähnt wurde eine "Radeon HD 3870 X2", hinter welcher sich wohl die erwartete DualChip-Variante auf Basis des RV670-Chips verbirgt. Diese Karte soll über 400 Dollar kosten, was aber wahrscheinlich sogar günstiger wäre als zwei einzelne Radeon HD 3870 Karten.

Die ComputerBase hat genauere Daten zum nVidia G98-Chip, welcher den bisher bei der GeForce 8300/8400/8500 zum Einsatz gekommenen G86-Chip im LowCost-Segment ablösen soll. Danach entspricht der G98 von den Ausführungseinheiten her komplett dem G86, nur das Speicherinterface wurde wie bekannt auf 64 Bit DDR limitiert. Trotz der kleineren 65nm-Fertigung will nVidia auch keine höheren Taktraten anbieten – aber das Problem des G86-Chips im OEM-Geschäft war ja auch nie die Performance, sondern vor allem der höhere Preis für Chip und Platine gegenüber ATIs RV610 (Radeon HD 2400 Serie). Diesem hat sich nVidia mit der Abspeckung des G86-Chips zum G98-Chip nunmehr angenommen und wird mit diesem einen neuen Angriff auf den bekannt umsatzstarken OEM-Markt antreten – welcher bisher bei der Direct3D10-Generation die einzige bedeutende Stärke von ATI darstellt.

Nordic Hardware berichten über eine "xDNA" genannte Technologie seitens des Grafikkarten-Herstellers Diamond, mit welcher sich angeblich CrossFire auf jeder beliebigen Mainboard-Plattform möglich werden soll, einschließlich der von nVidia. Genauere Ausführungen gibt die Webseite dazu allerdings nicht, bei Diamond selber ist diesbezüglich noch gar nichts zu finden – angeblich enstammt das ganze ja eine Pressemitteilung, die auf den 11. November 2007 datiert ist ;). Wahrscheinlich wird sich erst zu diesem Zeitpunkt ergeben, wie das ganze nun gemeint ist. Für den Augenblick ist aber schon erst einmal klar, daß man für den CrossFire-Support auf nVidia-basierende Mainboards zweifellos keine Wunderdinge benötigt: Nur der ATI-Treiber muß das freischalten, denn technisch besteht absolut kein Hinderniss, CrossFire auch auf SLI-Mainboards auszuführen.

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird hierbei noch nicht einmal eine Lizenz oder der Segen von nVidia benötigt, schließlich geht es ja um CrossFire und nicht um SLI. Natürlich läuft der Chipsatz und damit das Mainboard dann außerhalb seiner Spezifikationen, womit der Grafikkarten-Hersteller das Risiko entweder dem Endkunden übertragen oder selbst übernehmen muß. Aber davon abgesehen lag noch nie ein Problem darin, daß ATI nicht seine Grafikkarten-Treiber auch zur CrossFire-Nutzung auf nVidia-Mainboards freischalten hätte können bzw. nVidia die seinigen Treiber zur SLI-Nutzung auf ATI-Mainboards. Beide Hersteller haben nur bisher strikt so argumentiert, daß sich ein SLI-Nutzer eben auch ein nVidia-Mainboard und ein CrossFire-Nutzer eben auch ein ATI-Mainboard kaufen solle – das Grafikkarten-Geschäft hier also Synergien mit dem Chipsatz-Geschäft bilden sollte.

Genau diesen Punkt könnte ATI nunmehr womöglich aufgeben – indem man schlicht mit den eigenen Grafikkarten-Treibern die CrossFire-Nutzung auf allen Mainboards mit zwei oder mehr Grafikkarten-Slots ermöglicht, gleich ob der verbaute Mainboard-Chipsatz nun eine offizielle CrossFire-Lizenz hat oder nicht. Generell hätte ATI dies auch schon vom CrossFire-Start an so tun können – der Synergie-Gedanke verhinderte dies bisher wie gesagt. Da ATI aber inzwischen keine Mainboard-Chipsätze für Intel-Prozessoren mehr anbietet und somit vom größten Teil des Mainboard-Marktes abgeschnitten ist, lohnt es eventuell mehr, auf diese Synergieeffekte zu verzichten und durch die (potentielle) CrossFire-Öffnung mehr Kasse auf dem Grafikkarten-Markt zu machen. Nach wie vor bleibt allerdings unklar, was Diamond mit dieser Sache zu tun hat, denn die Freischaltung von Mainboards für CrossFire oder SLI ist immer Aufgabe der Grafikkarten-Treiber – welche nun einmal von ATI bzw. nVidia gestellt werden.

Wie Hard Tecs 4U berichten, arbeitet AMD unter dem Namen "AMD OverDrive" an der Möglichkeit, die Kerne eines MultiCore-Prozessors auch vollkommen verschieden voneinander übertakten zu können. Dabei sollen sich die Multiplikatoren für einzelne Kerne getrennt einstellen bzw. Kerne auch komplett deaktivieren lassen. Damit lassen sich unter Umständen auch interessante Dinge bewerkstelligen: Wenn man davon ausgeht, daß die allermeiste Software nur einen Prozessorkern wirklich vollständig auslasten kann und der zweite meist nur die Windows-Hintergrunddienste bedient, so könnte man bei einem DualCore-Modell die beiden Kerne stark asymetrisch beispielsweise mit 3 und 1 GHz takten. Hierbei kann zum einen Strom gespart werden, zum anderen ergibt sich aber auch die Chance, daß bei der Übertaktung von nur einem Kern eines MultiCore-Modells eine höhere Taktrate für diesen einen Kern erzielbar ist.

Nochmals Hard Tecs 4U berichten über die neuesten Marktanteils-Zahlen auf dem Prozessorenmarkt, wonach AMD sich wiederum minimal nach vorn robben konnte, allerdings immer noch um einiges von den letztes Jahr erreichten Höchstständen entfernt ist. Daneben sehr interessant sind einige mit veröffentliche Zahlen zu den durchschnittlichen Verkaufspreisen der CPUs von Intel und AMD: An diesen läßt sich perfekt ablesen, weshalb Intel nach wie vor die mit Abstand profitablere Firma ist – die durchschnittlichen Verkaufspreise lagen selbst zu Glanzzeiten von AMD bei Intel immer deutlich höher als bei AMD. Allerdings ist über die Jahre durchaus die Tendenz zu beobachten, daß AMD sich in diesem Punkt Intel annähert, im Server-Bereich liegen die durchschnittlichen AMD-Verkaufserlöse gar schon seit 2004 vor denen von Intel.