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News des 10. September 2007

Mit dem ersten Tag der neuen Woche hat AMD nun endlich die ersten Prozessoren aus seiner nun schon seit einiger Zeit mit Spannung erwarteten K10-Architektur vorgestellt. Wie vorher schon klar war, macht AMD hierbei den Anfang mit den K10-basierenden Opteron-Prozessoren für den Server-Einsatz, die K10-basierenden Phenom-X2/X4/FX-Prozessoren für den Desktop-Einsatz werden wohl erst kurz vor Jahresende offiziell vorgestellt werden. Trotzdem ist der heutige Launch angesichts einer neuen bzw. zumindestens upgedateten Prozessoren-Architektur doch als ziemlich ruhig zu bezeichnen, faktisch finden sich derzeit nur die Testberichte seitens AnandTech, des tecChannels und des Tech Reports ein.

Dies erscheint dann selbst unter dem Vorzeichen, daß es sich erst einmal "nur" um Server-Prozessoren handelt, doch als etwas wenig. Auch die bislang vorhandenen Artikel sind wohl unter gehörigem Zeitdruck entstanden und demenentsprechend noch etwas dünn, insofern lohnt für den heutigen Tage wohl noch keine tiefere Betrachtung des Themas, da einfach noch zu viele Informationen fehlen. Genaueres kann man derzeit faktisch nur zur Performance der neuen K10-basierenden Server-Prozessoren sagen: Und da steht AMD wieder einmal recht gut da, ganz besonders dann, wenn es um möglichst viele Kerne im System geht. Denn dann greift die nach wie vor überlegene Anbindung der Prozessoren ans System und vor allem den Speicher gegenüber dem Intel-Modell, welches trotz leistungsfähiger Core-Prozessorenarchitektur immer noch auf das altherkömmliche FrontSideBus-Modell setzt.

Allerdings hat Intel dem auch in Zukunft nicht viel entgegenzusetzen: Die etwas höhere Pro/MHz-Leistung der kommenden 45nm-Prozessoren sowie deren mögliche höhere Taktraten werden es kaum herausreißen können, Intel hat hier durch das Anbindungs-Modell per FSB einen generellen Nachteil, welcher nicht so einfach auszugleichen ist. Zudem dürften auch von AMD noch höhere Taktraten zu erwarten sein, schließlich wurden die K10-basierenden Opteron-Prozessoren heute gerade einmal mit einer maximalen Taktfrequenz von 2.0 GHz vorgestellt. Selbst bei einer eher konservativen Strategie sollten hier doch Taktfrequenzen von 2.5 bis 2.8 GHz in den nächsten Monaten erreichbar sein.

Diese ziemlich positiven Aussagen zu den K10-basierenden Server-Prozessoren lassen sich jedoch leider nicht so einfach für die K10-basierenden Desktop-Modelle übernehmen. Denn im Desktop-Bereich hat der Hauptvorteil der AMD-Prozessoren mittels der sehr performant gelösten Anbindung ans System zwar auch sein Gewicht, schlägt sich aber bei weitem nicht so deutlich auf die Benchmark-Ergebnisse wieder wie im Server-Bereich. Im Desktop-Segment muß AMD viel eher mit hohen Taktraten und starker Pro/MHz-Leistung kommen – und fällt das eine nur eher mittelmäßig aus, muß das andere dann dafür um so stärker sein. Und genau hier sind einige Probleme für AMD zu sehen: Denn die Pro/MHz-Leistung der K10-Architektur im Deskto-Bereich ist nicht so deutlich über der der K8-Architektur, wie man sich das hätte wünschen können.

Diesbezüglich haben AnandTech einen ersten Test angetreten, welcher dem K10 im Desktop-Bereich eine um gut 15 Prozent höhere Pro/MHz-Leistung bescheinigt. Dies ist auf den ersten Blick nicht schlecht, auf den zweiten Blick jedoch angesichts des vormals existierenden Rückstandes bei der Pro/MHz-Leistung (gewöhnlich 20 Prozent, unter Spielen sogar 32 Prozent) und zuzüglich des Taktraten-Rückstandes von AMD bei den K10-Prozessoren sicherlich nicht ausreichend. Sicherlich ist es noch zu früh für endgültige Einschätzungen, die dann erst beim offiziellen Start der K10-basierenden Desktop-Prozessoren zu treffen sein werden – aber der Vorausblick sagt, daß wohl zu dieser guten Steigerung der Pro/MHz-Leistung bei der K10-Architektur trotzdem hohe Taktfrequenzen braucht, um mit Intel im Desktop-Bereich konkurrieren zu können.

Eine Kolumne auf GameCaptain geht die Frage an, wieso die Spiele-Hersteller oftmals die Konsolen-Spieler für Spielerweiterungen wie MapPacks bezahlen lassen, während die PC-Gamer den gleichen Content kostenlos erhalten. Dabei stellt die Frage unserer Meinung nach durchaus auch schon wieder einen Teil der Antwort dar: Spielekonsolen sind als unfreie Systemen nun einmal bewußt darauf angelegt, den Nutzer in eine Abhängigkeit vom Anbieter zu bringen, womit sich dieser dann eben solche Sachen wie bezahlte Zusatzcontent leisten kann. Auf dem PC wäre dies nicht möglich bzw. funktioniert nur in absoluten Ausnahmefällen. Interessant ist hier eigentlich nur, daß dieser Punkt nun endlich einmal hochkocht – dabei war diese Entwicklung jedoch von Anfang an abzusehen.

Die verschiedenen Spielekonsolen sind bei den Spieleentwicklern eben nicht nur deswegen beliebt, weil man eine eindeutige Hardware-Basis hat, sondern vor allem auch deswegen, weil man auf diesen den Nutzer deutlich besser im Griff hat (und damit auch mehr Geld aus diesen herausholen kann). Woraus sich automatisch auch ergibt, daß der PC als Spieleplattform wohl niemals total gegenüber den Spielekonsolen verlieren wird, egal wieviel an Multimedia- und Internet-Fähigkeiten in diesen noch hereingepresst werden wird. Zudem sind derzeit die bei Spielekonsolen möglichen Einschränkungen noch nicht im Ansatz ausgeschöpft – und wenn es die Konsolenanbieter hier übertreiben, könnte sich sogar eine deutliche Bewegung wieder hin zum PC ergeben. Wer die (weitgehende) Freiheit einer Plattform schätzt, wird jedenfalls mit Konsolen langfristig sicherlich nicht glücklich werden können.

Welche Maßnahmen zur Überwachung der Online-Kommunikation schon jetzt und damit noch vor der Online-Durchsuchung existieren, hat die Zeit aufgelistet. Als relevanten Unterschied zur Online-Durchsuchung handelt es sich dabei ausschließlich um Maßnahmen, welche Kommunikation belauschen, wohingegen die Online-Durchsuchung primär zur Durchsuchung von Festplatten aus der Ferne gedacht ist. Damit ist jedoch auch der Name "Online-Durchsuchung" eigentlich unpassend, da dieser suggeriert, es würden hierbei Online-Aktivitäten und damit in dem Sinne öffentliche Aktivitäten (im Internet) überwacht. Es ist bekanntermaßen bei der Online-Durchsuchung jedoch das Gegenteil der Fall, es soll hierbei Zugriff auf persönliche Daten, die eben nicht im Internet stehen, genommen werden. In diesem Sinne wäre damit der Begriff "Remote-Durchsuchung" möglicherweise treffender.