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News des 2. August 2007

Seitens Techware Labs hat man bei ATI und nVidia einfach einmal nachgefragt, was diese bezüglich des Treiber-Supports von mobilen Grafikchips unter Windows Vista meinen. Die Antworten beider Hersteller kann man dabei durchaus als Offenbarungseid betrachten: Wir stellen es her, liefern aber keinerlei Support. Dabei ist durchaus zwischen ATI und nVidia zu differenzieren: So unterstützt ATI die mobilen DirectX9-Grafikchips unter Windows XP in den letzten Catalyst-Versionen ganz offiziell – daraus könnte man durchaus die Hoffnung ziehen, daß man dieses auch für Windows Vista irgendwann anbieten wird. Auf der anderen Seite ist Windows Vista nun auch schon über ein halbes Jahr auf dem Markt, wird es also langsam Zeit für ATI, hier endlich nachzulegen – ansonsten könnte ja glatt die Vermutung aufkommen, man wolle gar keine Vista-Treiber für mobile Grafikchips mehr nachschieben.

Die Antwort seitens nVidia wiederum überrascht überhaupt nicht, bietet der Grafikchip-Entwickler sowieso keinerlei Treiber-Unterstützung für mobile Grafikchips, gleich ob ältere oder neuere Grafikchips und egal des Betriebssystems. Dafür verweist man an dieser Stelle regelmäßig auf die jeweiligen Notebook-Hersteller – auch ATI tut dies inzwischen bei den Windows-Vista-Treibern für die mobilen Grafikchips. Dabei steht hier – das muß man den Grafikchip-Entwicklern zu gute halten – immer auch mit im Raume, daß es die meisten Notebook-Hersteller sehr ungern sehen, wenn ATI und nVidia zentralen Treibersupport betreiben, weil man glaubt, daß dies zu viele Supportanfragen ergeben würde, welche auf seitens der Notebook-Hersteller nicht getestete Treiber basieren würden.

Es ist hier allerdings nicht bekannt, wie groß hier der Druck der Notebook-Hersteller auf ATI und nVidia wirklich ist – aber es ist klar, daß diesbezüglich Druck existiert. Aber, und dies ist die andere Seite der Medaille, dies entbindet ATI und nVidia nicht, sich um ihre Kundschaft zu kümmern, selbst wenn man nicht direkt an die Endabnehmer verkauft (tut man ja bei regulären Grafikkarten auch nicht). Sprich, wenn die Notebook-Hersteller keinen durch ATI und nVidia geleisteten Treibersupport für die mobilen Grafikchips wünschen, ist dies in Ordnung – aber dann sind diese Notebook-Hersteller auch vertraglich dazu zu verpflichten, selber für entsprechenden Support zu sorgen, so lange die entsprechend verbauten Grafikchips noch als 3D-Lösung in Benutzung sind.

Und genau hier hakt es wie bekannt. Die meisten Notebook-Hersteller liefern nur einen zur Ersteinführung des Geräts aktuellen Grafik-Treiber mit (wenn man also ein Gerät ersteht, welches vor einem halben Jahr in den Markt kam, bekommt man oft auch nur einen ein halbes Jahr alten Treiber), danach trennt sich schon die Spreu vom Weizen: Mit Glück bekommt man noch ein oder ein paar zeitnahe Treiber-Updates, das war es dann aber in den meisten Fällen. Notebook-Hersteller, welche noch nach zwei Jahren neue Grafik-Treiber zur Verfügung stellen, sind faktisch nicht zu finden (wir würden gern über Ausnahmen berichten, bitte im Diskussionsthread zu diesen News notieren) – dabei benötigen doch gerade Grafik-Treiber ständige Pflege, weil diese kleinere Bugfixes für neuere Spiele enthalten, ohne welche diese gleich gar nicht oder nur langsam oder fehlerhaft funktionieren.

Natürlich bedeutet dies nicht, daß für jedes Notebook ständig neue Grafik-Treiber zur Verfügung gestellt werden müssen. Die entsprechende Notwendigkeit berechnet sich dabei aus den Eckpunkten "Alter der verbauten Grafiklösung" und "relative Leistungsfähigkeit angesichts neuerer Spiele". Damit ergibt sich, daß man den mobilen LowCost-Grafikchip sicherlich nicht unbedingt mehr als ein Jahr supporten muß, die absolute HighEnd-Lösung könnte dagegen sogar einen Treiber-Support von bis zu drei Jahren (nach Erscheinung) vertragen. Und ganz egal, ob dies ATI und nVidia nun an die Notebook-Hersteller abgeben oder nicht: Dieser Treiber-Support muß in jedem Fall sichergestellt werden. Wenn die Notebook-Hersteller hierzu nicht willens oder in der Lage sind, dann müssen ATI und nVidia notfalls selber ran – wer von den Herstellern hier anderer Meinung ist, sollte einfach einmal seine Treiber für die Desktop-Lösungen vom Server nehmen, nach einem Jahr wäre der Konkurs in Reichweite.

Die jetzige Situation, in welcher die Grafikchip-Entwickler schlicht nur auf die Notebook-Hersteller verweisen und die sich keine zusätzliche Arbeit durch langanhaltenden Treiber-Support aufhalsen wollen, ist jedenfalls vollkommen unhaltbar. Dies trifft nicht nur, aber besonders auf alle Geräte zu, welche unter dem Stichwort "Gaming-Notebook" beworben werden. Hier kann man durchaus von einer Täuschung des Kunden sprechen, wenn dann der Treiber-Support für den Grafikbereich ausbleibt – denn ohne ständigen Support wird die beworbene Grafikfähigkeit mit der Zeit immer weiter abnehmen. Insbesondere in Deutschland verkaufende Hersteller sollten sich hier endlich einmal entsprechende Gedanken machen, ehe ein Endkunde auf die sicherlich nicht falsche Idee kommt, vor Gericht damit zu argumentieren, daß zu einem mit "Gamingfähigkeit" beworbenen PC (egal ob nun Notebook) ein Treiber-Support ganz selbstverständlich dazugehört und ohne diesem Support der Kaufvertrag seitens des Herstellers nicht erfüllt wurde.

Etwas störend bei den meisten der heutigen Sicherheitswarnungen vor Viren, Würmern und Trojanern ist die völlige Abwesenheit der Beschreibung einer einfachen Vorort-Erkennung dieser Schädlinge. Damit sind nicht die Antiviren-Programme der jeweiligen Hersteller oder Schädlings-spezifische Erkennungssoftware genannt, sondern die Erkennung eines Schädlings mit Bordmitteln. Ein gutes Beispiel findet sich hier: Dabei wird die Verbreitung und die Schadroutine des Schädlings beschrieben, bei der Erkennung wird aber nur auf die übliche Antiviren-Software verwiesen – wobei man schon selbst zugibt, daß diese angesichts der Schnelligkeit, mit welcher neue Versionen desselben Schädlings auftauchen, gar nicht mit den Updates nachkommen (können). Wirklich fehlend ist bei den meisten dieserart Warnungen für Schadsoftware ein Hinweis, ob diese nicht eventuell auch mit Boardmitteln zu erkennen wären.

Wir können jetzt mangels entsprechender Erfahrung mit Schadsoftware nur spekulieren, aber es ist durchaus zu vermuten, daß sich der größere Teil solcherart Software nur allerhöchstens mittelmäßig zu tarnen versucht, viel mehr ist beim Zielkreis dieser Software – nämlich die eher unbedarfteren User, welche mit alten Softwareinstallationen surfen oder/und eMails unbekannter Absender in HTML öffnen – auch gar nicht notwendig. Es wäre zu begrüßen, wenn die genannten Sicherheitswarnungen zukünftig neben den bisherigen Punkten auch eine Notiz darüber enthalten würden, wie man den Schädling auf die schnelle mit Boardmitteln erkennen kann. Denn die wenigsten Surfer werfen nach der Lektüre einer solchen Sicherheitswarnung umgehend einen Virenscan an – dagegen ist ein kurzer Check nach verräterischen Schlüsseln in der Windows-Registry oder gar einem laufenden Prozeß/Dienst mit bestimmten Namen einfacher ausgeführt und dürfte weit mehr Surfer dazu bringen, eine eventuell stattgefundene Infektion auch zu entdecken.