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News des 23. Juli 2007

Laut Hard Tecs 4U will AMD noch einmal einen neuen Athlon 64 X2 Prozessor nachlegen: Ein 6400+ Modell mit 3.2 GHz Takt. Vermutlich wird dieses jedoch wie schon das aktuell leistungsstärkste 6000+ Modell weiterhin in 90nm gefertigt sein, darauf deuten auch die Aussagen seitens der Mainboard-Hersteller, der 6400+ würde kaum noch Übertaktungspotential besitzen. Es ist schon ziemlich erstaunlich, daß AMD faktisch immer noch in der 90nm Fertigung festhängt, selbst wenn bereits einige Prozessoren in 65nm gefertigt werden. Der mit 65nm aber eigentlich zu erwartende Schub bei der maximalen Taktrate ist bei AMD jedoch bisher komplett ausgeblieben – bleibt abzuwarten, ob AMD dies bei den kommenden K10-basierenden Prozessoren, die dann gleich komplett in 65nm hergestellt sein werden, doch noch verbessern kann.

Und wie Fudzilla zu genau diesem Thema ausführen, kann AMD derzeit 3 bis 4 Prozent der K10-basierenden Prozessoren höher als 2.6 GHz takten. Was sich erst einmal nach wenig anhört, reicht jedoch problemlos aus, um diese höher getakteten Prozessoren auch im Markt anbieten zu können, schließlich werden die HighEnd-Modelle im Prozessorenmarkt immer schon in kleinen bis kleinsten Stückzahlen verkauft. Laut Fudzilla würde wohl ein größerer Teil dieser 3 bis 4 Prozent noch die Marke von 2.8 GHz und wenige die Marke von 3.0 GHz erreichen. Jetzt bleibt natürlich noch abzuwarten, wie die Strategie von AMD diesbezüglich aussieht – aber angesichts der aktuellen Geschäftsentwicklung sind wohl keine Gründe zu sehen, solcherart Prozessoren zurückzuhalten.

In einem Interview mit Technology Review warnt die Electronic Frontier Foundation (EFF) indirekt die Internet-Provider davor, im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen im Internet mitzumachen – dies würde die Provider nur in einen "Teufelskreis aus immer schärferen Überwachungsmaßnahmen" hineinziehen. Prinzipiell ist das korrekt, die Gefahr für die Internet-Provider ist aber aus einer anderen Richtung noch viel stärker: Wenn man gegenüber den Medienunternehmen jetzt klein bei gibt und bei deren Antipiraterie-Aktionismus mitmacht, gibt man praktisch zu, Teil des Problems sowie der Lösung zu sein. Damit gibt man die in den meisten Ländern geltende Rechtsgrundlage, daß Internet-Provider als reine Datenübermittler besonders schützenswert sind und eigentlich nicht für den Inhalt der Daten verantwortlich gemacht werden können (wie die Post nicht für den Inhalt von Briefen), ohne Not auf ...

... Und dies könnten die Medienunternehmen letztlich dazu benutzen, die Internet-Provider als "Mitstörer" bei Urheberrechtsverletzungen zu verklagen – oder auch über dieses Druckmittel von den Internet-Providern immer härtere technische Maßnahmen gegenüber echten und vermeintlichen Urheberrechtsverletzungen einfordern, wie eben auch vom EFF bemerkt. Insofern ist jede Zusammenarbeit von Internet-Providern mit Medienunternehmen als ziemlich fahrlässig seitens der Internet-Provider zu betrachten – vor Gericht könnte man letztlich das als stillschweigende Anerkennung der rechtlichen Position der Medienunternehmen ansehen. Um auf der rechtlich sicheren Seite zu bleiben und sich nicht erpressbar zu machen, bleibt den Internet-Providern eigentlich überhaupt kein anderer Weg, als auch bei den kleinsten Anfragen auf die gültige Rechtssituation zu verweisen und diese vor Gericht notfalls auch zu verteidigen – einmal ganz abgesehen davon, daß dies natürlich auch im Interesse der User und damit der zahlenden Kundschaft ist.

Shortcuts: Laut Fudzilla hat nVidia in den eigenen Grafikkarten-Treibern still und heimlich den Mainboard-Chipsatz Intel X5000 für SLI freigeschaltet – wenngleich angeblich nur für das Zusammenspiel mit Quadro-Karten. Dies zeigt natürlich, wie einfach die Sache eigentlich ist und das mitnichten ein technischer Grund existiert, daß SLI nicht auch auf anderen nicht von nVidia stammenden Mainboard-Chipsätzen angeboten wird. Die ComputerBase vermeldet die aktuelle Intel-Preissenkung, mittels welcher die neuen Intel-Prozessoren nun endlich auch in der offiziellen Intel-Preisliste stehen. Interessanterweise wurden die bisherigen Core 2 Duo Prozessoren mit FSB1066 nicht im Preis gesenkt, womit sie nun beim Preis/Leistungsverhältnis viel teurer als die neuen FSB1333-Modelle und damit vollkommen unattraktiv sind. Bleibt abzuwarten, ob Intel hier die Preise inoffiziell senkt oder die FSB1066-Modell gleich ganz aus dem Markt nimmt.