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News des 19. Juli 2007

Die X-bit Labs haben ein Roundup der GeForce8-Familie erstellt, welches von der GeForce 8500 GT im LowCost-Segment bis zur GeForce 8800 Ultra im absoluten HighEnd-Segment reicht. Auffallend in den angestellten Benchmarks ist vor allem die enorme Performancelücke, welche zwischen dem "Mainstream"-Beschleuniger GeForce 8600 GTS und dem ersten Abkömmling der HighEnd-Sparte in Form der GeForce 8800 GTS 320MB herrscht. Hierbei kam die GeForce 8600 GTS gerade einmal auf im Schnitt 54 Prozent der Performance der GeForce 8800 GTS unter der Auflösung von 1280x1024 bei 4x Anti-Aliasing (sofern möglich) samt 16x anisotropen Filter und üblicherweise maximalen Details ...

... Damit erreicht diese Karte grob nur die Hälfte der Performance der nächstfolgenden Karte. Unter höheren Auflösungen geht der Performanceunterschied dann noch weiter auseinander – aber dafür ist die GeForce 8600 GTS dann auch sicherlich nicht mehr gebaut, sinken die Frameraten zu oft in den unspielbaren Bereich hinab. Zudem kann man der GeForce 8600 GTS immer auch zu gute halten, daß sie in den allermeisten Fällen unter 1280x1024 und den vorbeschriebenen Settings zumindestens Durchschnitts-Frameraten von 30 fps und mehr erreicht (was natürlich nichts darüber aussagt, was passiert, wenn es wirklich eng wird). Zudem kann man bei zu geringer Performance ja auch immer noch auf 2x Anti-Aliasing zurückschalten – für eine Mainstream-Lösung zum entsprechenden Preis muß es ja nicht überall 4x Anti-Aliasing sein, dafür gibt es schließlich die HighEnd-Modelle ...

... Die eigentliche Problematik liegt also weniger darin, daß die GeForce 8600 GTS nicht das für eine Mainstream-Lösung zu steckende Ziel erfüllt – sondern schlicht darin, daß die HighEnd-Karten dieser nVidia-Generation einfach so rasend schnell sind, daß selbst die abgespeckten Versionen in Form der GeForce 8800 GTS 320MB dieser Mainstream-Karte noch um eine ganze Dimension davonrennen. Kritisch ist hier vor allem der preisliche Punkt: Wenn eine GeForce 8800 GTS 320MB derzeit für runde 250 Euro zu bekommen ist, dürfte die GeForce 8600 GTS gemäß des gezeigten Leistungsunterschiedes nicht mehr als 125 Euro kosten. Dies rechnet noch nicht einmal ein, daß man für 20 Prozent mehr Performance im Grafikkartenmarkt üblicherweise 30 Prozent mehr bezahlen muß – so gesehen sind die genannten 125 Euro also die alleroberste Grenze ...

... Problemhafterweise kostet die GeForce 8600 GTS derzeit aber immer noch um die 165 Euro, ist also gemessen am Preis/Leistungsverhältnis im Vergleich zur GeForce 8800 GTS 320MB viel zu teuer. Es bleibt natürlich abzuwarten, was nVidia zukünftig hier noch am Preis ändern wird, aber da man gerade im Mainstream-Markt schon allein mit gutem Marketing viel absetzen kann und zudem ATIs eigene Mainstream-Lösungen in Form der Radeon HD 2600 XT GDDR3/GDDR4 der nVidia-Karte performancemäßig wohl nicht wirklich gefährlich werden, sind schnelle und deutliche Preissenkungen eher nicht zu erwarten. In der Summe bleibt somit bestehen, daß es für die Käufer des Mainstream-Marktes derzeit keine eindeutig gute Wahl gibt: Entweder man gibt etwas mehr als eigentlich geplant aus und greift zur GeForce 8800 GTS 320MB – oder läßt die ersten Direct3D10-Mainstreambeschleuniger links liegen und greift dann zu einer der von der Performance her nach wie vor sehr potenten Mainstreamlösungen der DirectX9-Generation.

Der Tech Report hat sich aus der Sicht des Stromparens ein System mit AMDs Athlon 64 X2 3800+ EESFF gegenüber einem System mit Intels Core 2 Duo E4300 angesehen, um zu ergründen, in wie weit das LowCost-Modell von Intel dem besonders als Stromspar-CPU angepriesenem EESFF-Modell das Wasser reichen kann. Hierbei hat man sich korrekterweise die Werte für das Gesamtsystem angesehen, denn natürlich spielen hier auch die jeweiligen Mainboard-Chipsätze (AMD 690G und Intel G965) mit hinein. Dabei zeigte sich der kürzlich allerdings aus dem offiziellen AMD-Angebot gestrichene EESFF-Prozessor bei der Stromaufnahme weiterhin etwas besser als das Intel-Modell – wobei der Abstand doch gering ist, auch mit dem genannten Intel-Prozessor problemlos ein PC-System mit niedriger Stromaufnahme erstellbar ist.

Ein kleiner Nachtrag noch zum vorgestern angeschnittenen Thema von Raubkopien in Schwellenländern: Neben dem Problem für die Software- und Medien-Hersteller, die Bürger dieser Länder möglichst schnell zu zahlenden Kunden zu machen (was wie ausgeführt angesichts der vorhandenen Kaufkraft rein technisch derzeit gar nicht möglich ist), ergibt die steigende Anzahl an Menschen mit eigenem Computer in eben diesen Schwellenländern auch immer mehr Nahrung für Botnetze. Denn natürlich haben die in den Schwellenländern maßgeblich verkauften gecrackten Betriebssystem-Versionen immer den Nachteil, daß bei diesen in den allermeisten Fällen die Funktion zum automatischen Update entfernt wurde ...

... Rechnet man dann noch dazu, daß Computer-Wissen in den Schwellenländern deutlich weniger verbreitet ist als in europäischen Breitengraden, kann man sich ungefähr ausdenken, wie "sicher" solcherart Rechner mit "unbefangenem" Benutzer und jahrelang im Auslieferungszustand ohne Updates laufendes Betriebssystem dann sind. Sicher ist hier wohl nur, daß solcherart Rechner über kurz oder lang in die Fänge eines Botnetzes gelangen. Und während in Europa und Nordamerika diesbezüglich gerade ein gewisses Sicherheitsbewußtsein auch bei Otto Aldikäufer im Entstehen ist (selbst wenn es sich dann nur darin äußert, daß man sich an den nächsten echten oder vermeintlichen Computerexperten im Bekanntenkreis wendet), dürfen die Betreiber von Botnetzen frohgemut darauf hoffen, daß ihnen aus den Schwellenländern noch jahrelang die völlig unabgesicherten PCs "nachwachsen" werden ...

... In diesem Zusammenhang wäre es dann doch wieder ganz schön, wenn Microsoft es zumindestens für die eigenen Betriebssysteme schaffen könnte, die Raubkopien gerade in den Schwellenländern einzudämmen. Denn letztlich nehmen die dort verkauften und neu ans Netz gehenden PCs mit üblicherweise illegaler Betriebssystem-Version einen nicht unerheblichen Part der aktuellen Sicherheitsproblematik im Internet ein. Zwar sind selbst ständig aktualisierte Betriebssysteme nicht vor erfolgreichen Angriffen gefeit, allerdings dürfte wohl ein Großteil der erfolgreichen Angriffe auf vollkommen unabgesicherte und unaktualisierte Rechner entfallen. Wenn man also langfristig die Anzahl der am Netz befindlichen Rechner ohne Sicherheitsmaßnahmen wie einer Firewall und ohne wenigstens rudimentärer Patches (wie Service Packs) reduzieren könnte, wäre auch für die Internetnutzer in der westlichen Welt einiges gewonnen.

Shortcuts: Die WinHelpline berichtet von einem neuen Akku-Tauschprogramm seitens Toshiba, bei welchem die in den Notebook-Serien Tecra A7, Satellite A100 und Satellite Pro A100 verbauten Sony-Akkus ersetzt werden sollen. Bei Trusted Reviews hat man mit Matrox's Extio ein Gerät zum Ansteuern eines Multimonitoring-Systems im Test. Nachdem Matrox offenbar nicht mehr versucht, mit "echten" Grafikchips zu punkten, ist man über diese Gerätschaften für den professionellen Einsatz aber nach wie vor noch ein Teil des Grafik-Marktes. Und letztlich weisen ChannelPartner noch darauf hin, daß regelmäßiger Verkauf selbst von privater Ware auf eBay in Deutschland generell als "gewerblich" angesehen wird, womit diese Verkäufe steuerpflichtig sind und zudem auch alle anderen Rechtsgrundlagen für Gewerbetreibende zum Tragen kommen. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob man sich bloß von privaten Sammlerstücken trennt und also keine Handelstätigkeit im umgangssprachlichen Sinne (Ankauf und Verkauf) existiert, maßgeblich ist allein der "regelmäßige Verkauf von Waren".