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News des 12. Juni 2007

Laut Fudzilla soll wohl seitens Intel die Aussage getroffen worden sein, daß wenn AMD angesichts der aktuellen Schwierigkeiten des Unternehmens die weiße Flagge hissen müsste, man immer noch Sun als Konkurrenten im Prozessor-Markt hätte. Diese Aussage wirft auch wieder einmal ein Licht auf einen Umstand, der in den letzten Jahren kaum beachtet werden mußte, in den 90er Jahren für Intel aber teilweise sehr wichtig war: Intel benötigt AMD schlicht als Konkurrenz, um sich nicht automatisch Probleme mit den US-Wettbewerbshütern einzuhandeln. Das US-Wettbewerbsrecht ist in diesem Punkt deutlich strenger als das deutsche, denn hierzulande ist die Verhinderung und Bekämpfung von Monopolen nirgendwo festgeschrieben, sondern im besten Fall nur eine politische Willenserklärung einzelner Politiker (welche natürlich zudem nicht bindend ist) ...

... In den Staaten ist die Verhinderung und Bekämpfung von Monopolstellungen hingegen im Wirtschaftsrecht stark verankert, dieses kann bis zur Aufteilung von Monopolisten in kleinere Firmen gehen – sehr bekannt sind hierbei die Fälle der Standard Oil Company sowie der seinerzeitigen AT&T. Gerade in den 90er Jahren drohte Intel durchaus ähnliches, weil man seinerzeit den Prozessorenmarkt für Desktop-Prozessoren ziemlich monopolistisch beherrschte. Nur aus diesem Grunde vergab Intel überhaupt Lizenzen an andere Hersteller wie AMD und Cyrix, welche auf dieser Basis für einen gewissen Wettbewerb im LowCost-Bereich sorgen konnten und Intel somit die US-Wettbewerbshüter weitgehend vom Hals hielten. Sollte AMD allerdings heuer ausfallen, würde dieses Damoklesschwert wieder unvermittelt über Intel schweben – denn aktuell gibt es im Markt für Desktopprozessoren wirklich überhaupt keine anderen beachtbaren Wettbewerber mehr außer Intel und AMD ...

... Die Idee nun, in diesem Fall könnte Sun Intel als Feigenblatt dienen, dürfte allerdings kaum weiterhelfen, da Sun-Prozessoren ausschließlich für den Server-Einsatz gebaut werden, was zum einen den Desktop-Markt überhaupt nicht tangiert und zum anderen selbst im Gesamtmarkt viel zu wenig Masse hat, um nicht doch von einer klaren Monopolstellung Intels sprechen zu können. Intel müsste damit also wie schon in den 90er Jahren, als es hier und da Gerüchte gab, Intel würde die häufig defiziär arbeitenden anderen CPU-Hersteller insgeheim unterstützten (damit diese nicht Konkurs anmeldeten), ein absolut elementares Interesse daran haben, daß AMD bestehenbleibt, weil ansonsten der Fortbestand von Intel in der aktuellen Form umgehend in Frage stehen würde.

Der Planet 3DNow! berichtet über erste auf der Computex zu sehende Kombi-Mainboards für den Einsatz von DDR2- und DDR3-Speicher (allerdings natürlich nicht gleichzeitig). Obwohl solcherart umrüstfreundliche Angebote normalerweise immer zu begrüssen sind, dürften sich DDR3-unterstützende Mainboards jedoch ganz allgemein nicht lohnen, da Intel die FSB-Taktung der auf diesen Mainboards einsetzbaren Prozessoren niemals so hoch treiben wird, als daß sich die hohen Taktfrequenzen von DDR3-Speicher auszahlen würden. Dies wäre erst bei einem FSB2666 der Fall, da selbst ein FSB2133 noch mittels DualChannel DDR2/1066-Speicher perfekt abzudecken sein wird. Intel wird allerdings den FSB der aktuellen Prozessorengeneration "nur" auf maximal FSB1600 erhöhen, wofür DualChannel DDR2/800 komplett ausreichend ist. Die nachfolgenden Prozessoren der Nehalem-Architektur werden über ihr integriertes Speicherinterface DDR3-Speicher dann zwar perfekt ausnutzen können, allerdings aber natürlich sowieso neue Mainboards erfordern.

Der Heise Newsticker hat Zahlen zum weltweiten PC-Absatz anzubieten: Danach wurden letztes Jahr 228,8 Millionen PCs verkauft, wovon 146,2 Millionen auf Desktop-Geräte (inklusive auch x86-Workstations und -Server) entfallen und 82,6 Millionen auf Notebooks & Laptops. Dieses Jahr soll der Absatz um gute 12 Prozent steigen, für 2008 prognostiziert man dann noch eine Steigerung um 11 und für 2009 noch um 9 Prozent. Diese Steigerungsraten dürften allerdings in erster Linie von den Schwellenländern um Indien und China getragen werden, in der westlichen Welt werden die Zuwachsraten hingegen deutlich geringer ausfallen. Zudem verlagert sich der Umsatz in der westlichen Welt sehr deutlich weg von den Desktop-Geräten hin zu Mobile-Geräten, welche schon nächstes Jahr bei den Stückzahlen erstmals vorn liegen sollen ...

... In den Schwellenländern dürfte hingegen der Verkauf an Desktop-Geräte noch einige Jahre dominieren – natürlich auch, weil dort aufgrund der allgemein geringeren Kaufkraft PCs mehrheitlich in deutlich niedrigeren Preisklassen verkauft werden als in der westlichen Welt (200 bis 500 Euro, hierbei werden gern in Europa schon längst ausgelaufene Hardware wie Pentium 4 Modelle samt LowCost-Grafikkarten wie GeForce FX 5200 angeboten), womit Notebooks dann in aller Regel zu den eher teureren Geräten gehören (400 bis 1000 Euro) und dementsprechend natürlich schwächer nachgefragt werden. Dies bedeutet allerdings auch, daß bei aller Liebe zu großen Stückzahlen die Umsatzverteilung zwischen westlicher Welt und den Schwellenländern nach wie vor eindeutig für erstere sprechen dürfte, weil in der westlichen Welt die PCs und Notebooks zu einem erheblich höheren Durchschnittspreis über die Landentheke gehen als in den Schwellenländern.