30

News des 30. Mai 2007

Die gestrigen News enthielten für eine gewisse Zeit einen schweren Lapsus, indem nämlich 3DMark05-Werte der Radeon HD 2600 XT GDDR4 fälschlicherweise mit 3DMark06-Werten der GeForce 8800 GTS 320MB und der GeForce 8600 GTS verglichen wurden – für was wir hiermit um Entschuldigung bitten. Korrekt lautet dieser Vergleich unter dem 3DMark06 (in dieser Reihenfolge) 5027 zu 8812 zu 5878 3DMarks, womit die GeForce 8600 GTS gegenüber der Radeon HD 2600 XT sogar etwas vorn liegt. Wie gestern schon erwähnt, sieht das Verhältnis unter Company of Heroes genau umgedreht aus, was dann aber auch schon alles an vergleichbaren Benchmarks war. Trotz daß damit derzeit noch nicht gesagt werden kann, wer nun zwischen GeForce 8600 GTS und Radeon HD 2600 XT in der Summe vorn liegen wird, deuten diese Benchmarks aber zumindestens an, daß beide Karten eher in einem ähnlichen Performancefeld spielen werden, womit die Radeon HD 2600 XT ebenfalls ihre Probleme mit den schnellen und günstigen DirectX9-Grafikkarten des 200-Euro-Preisfeldes haben dürfte.

Die Overclockers Workbench haben ein kurzes Preview des AMD RD790 Mainboard-Chipsatzes, welchen AMD wohl auf der Computex in Taiwan nächste Woche vorstellen wird. Der Chipsatz beinhaltet bereits den Sockel AM2+ (welcher natürlich auch die derzeit noch üblichen AM2-Prozessoren aufnehmen kann, die dann aber eben halt im AM2-Modus laufen werden) sowie das dazugehörige HyperTransport 3.0 Protokoll, interessanterweise aber auch den Support von gleich vier Grafikkarten-Steckplätzen, mit welchen dann Quad-CrossFire möglich wird. Die Grafikkarten-Steckplätze werden dabei im einfachen CrossFire-Modus beide als x16 angebunden, unter Quad-CrossFire dann aber nur noch mit x8 – was von der Performance her sicherlich kein Beinbruch ist, aber womöglich nicht den Anspruch einer wirklichen HighEnd-Lösung hat ...

... Bezüglich der Wirkung von Quad-CrossFire kann die Overclockers Workbench derzeit allerdings noch nichts berichten: Zwar konnte man vier Grafikkarten installieren und wurden diese auch erkannt, allerdings blieb die Performance wohl auf dem Niveau von zwei Grafikkarten. Dies dürfte allerdings primär damit zusammenhängen, daß Quad-CrossFire derzeit im ATI-Treiber noch nicht freigeschaltet ist und ATI damit natürlich bis zur offiziellen Vorstellung dieser Technologie warten wird. Allerdings dürfte auch Quad-CrossFire mit demselben Problem zu kämpfen haben, welches schon Quad-SLI hatte: Solcherart Systeme sind zumeist recht CPU-limitiert, womit die Effizienz des Quad-Modus nicht besonders hoch ausfällt. Möglicherweise nutzvoller sind Mainboards mit vier Grafikkartenslots beim Einsatz einer dritten Grafikkarte als Physik-Beschleuniger – wenn, ja wenn ATI und nVidia endlich ihre monatealten Versprechungen wahr machen und Physikbeschleunigung auf ihren Grafikkarten ermöglichen.

Über geplante weitere neue Mainboard-Chipsätze seitens AMD berichten dagegen die X-bit Labs: So soll im dritten Quartal der 740G Chipsatz antreten, welche primär eine neue integrierte DirectX9-Grafiklösung mit sich bringen wird, allerdings anscheinend noch nicht den Support für den Sockel AM2+ und das HyperTransport 3.0 Protokoll (AM2+ Prozessoren werden natürlich trotzdem in 740G-Mainboards laufen, allerdings dann eben im AM2-Modus). Den Support für den Sockel AM2+ und HyperTransport 3.0 wird es erst mit dem 780G Chipsatz geben, welcher für das erste Quartal 2008 geplant ist. Dieser Chipsatz wird dann zudem auch den Support für PCI Express 2.0 und eine Direct3D10-fähige integrierte Grafiklösung beinhalten.

Ähnliches gibt es auch seitens nVidia zu berichten: Dort will man wieder laut den X-bit Labs im vierten Quartal mit dem MCP78 Mainboard-Chipsatz für AMD-Prozessoren in den Markt gehen. Dieser soll den Sockel AM2+, das HyperTransport 3.0 Protokoll und PCI Express 2.0 unterstützen, zudem gibt es mit diesem Chipsatz eine Direct3D10-fähige integrierte Grafiklösung. Informationen darüber, wie nVidia diese zu gestalten gedenkt (interessant dürfte hier insbesondere der Performanceabstand zum G86-Chip der GeForce 8300/8400/8500 Karten sein), gibt es leider noch nicht. Auch ist derzeit noch nicht bekannt, wann nVidia einen ähnlichen Mainboard-Chipsatz dann auch für Intel-Prozessoren anbieten wird – bislang gibt es hierzu nur Informationen über weitere nVidia-Chipsätze mit integrierter DirectX9-Grafiklösung.

Der Patentantrag auf eine Waschmaschine mit Anschluß für einen MP3-Player (per USB-Steckplatz) seitens LG, über welchen u.a. Hard Tecs 4U berichten, mag auf den ersten Blick erheiternd sein, ist jedoch andererseits auch ein Exemplarbeispiel für unsinnige Patente, welche dem eigentlichen Sinn des Patentwesens – der Förderung weiterer Entwicklung – vollkommen widersprechen. Denn letztlich handelt es sich bei der Idee, Musik aus einem MP3-Player über eine Waschmaschine abspielen zu können, zum einen nicht um eine technische Entwicklung und zum anderen auch nur um eine (billige) Kombination bereits existierender Technologien. In jedem Fall müsste dies schon bei der allerersten Prüfung als nicht patentwürdig zurückgewiesen werden – denn welchen Nutzen soll die Gesellschaft daraus ziehen, wenn die nächsten 20 Jahre nur LG Waschmaschinen mit USB-Steckplatz verkaufen oder von der Konkurrenz für diese Spielerei ohne wirklich technische Neuerung Lizenzgebühren verlangen dürfte?!