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News des 27. April 2007

Wie Fudzilla vermelden, sind derzeit die Liefermengen von nVidias neuem LowCost-Grafikchip G86 angeblich ziemlich gering, so daß man hiermit also nicht den OEM-Markt im Sturm nehmen kann. Normalerweise sollte dies positiv für ATI sein, welche angeblich schon größere Vorbestellungen für ihren kommenden LowCost-Grafikchip RV610 zu verbuchen haben. Auf der anderen Seiten vermelden wiederum Fudzilla für jenen RV610 und auch für den Mainstream-Grafikchip RV630 eine weitere Verschiebung der Massenproduktion auf den Juni. Anscheinend will ATI aber weiterhin Mitte/Ende Mai erste Karten ausliefern – nur wird es sich dabei wohl um geringe Mengen handeln, die großen Stückzahlen sollen dann erst Ende Juni in den Markt gelangen. Am geplanten Launch zum 14. Mai sollte dies allerdings nichts ändern, hierbei hat sich AMD inzwischen viel zu deutlich festgelegt.

Erste Betrachtungen und Benchmarks zu Intels "Skulltrail"-Plattform hat man dagegen bei The Inquirer anzubieten. Mittels Skulltrail will Intel einen Gegenpol zu AMDs QuadFX-Projekt schaffen und hierbei zwei QuadCore-Prozessoren zusammen mit bis zu vier Grafikkarten zusammenarbeiten lassen. Interessanterweise basiert das derzeitige Testkit auf einem Server-Mainboard, benutzt also (teuren) FB-DIMM Speicher – auf der anderen Seite erscheint ja aber auch AMDs QuadFX eher dem Workstation-Bereich entsprungen. Dies trifft in beiden Fällen natürlich auch auf den Preispunkt zu, nur bei den Absatzmengen grenzt man sich deutlich vom Workstation-Segment ab. Insofern könnte man bei QuadFX und Skulltrail eher von einem ganz eigenen Marktsegment sprechen – das "Prestige-Segment" ;).

Während die EU derzeit wie gestern kurz erwähnt schon über eine erneute Urheberrechts-Richtlinie berät, ist die deutsche Bundesregierung immer noch dabei, die Nachwirkungen der ersten dementsprechende EU-Richtlinie umzusetzen. Wie der Heise Newsticker ausführt, gehen dabei die Meinungen allerdings weit auseinander und es ist vor allem ein erheblicher Unterschied zwischen proklamierten Absichten und realen Taten zu beobachten: Während bei der Ausarbeitung der entsprechenden EU-Vorschriften immer wieder betont wurde, daß man mit den geplanten Gesetzesverschärfungen rein professionell handelnde Urheberrechtsverletzer dinghaft machen will, ergeben die dann letztlich ausgeheckten Gesetzestextes genügend Möglichkeiten, auch anderen Zielen zu dienen, sprich nur rein privat handelnde Urheberrechtssünder mit am besten gleich strafrechtlichen Mitteln zu verfolgen ...

... Unklar ist an dieser Stelle, wieso es nicht vorab zu einer Grundsatzentscheidung kommt, was man eigentlich will: Nur die professionellen Kopiererbanden und vor allem regelrechte Produktpiraten verfolgen – oder auch den gewöhnlichen Tauschbörsianer? Denn eigentlich kann man erst, wenn dieser Punkt demokratisch geklärt ist, sich an die eigentliche Aufgabe machen und entsprechende Gesetze ausarbeiten. So aber wird jede einzelne politische Gruppierung auf dem Weg des Kompromisses versuchen, so viel wie möglich von den eigenen Vorstellungen in den Gesetzestext einzubringen, was das entstehende Gesetz letztlich aber sehr inkonsequent machen wird in der Frage, wer nun wirklich verfolgt werden soll und welche Mittel dem Staat (oder gar Dritten wie den Lobbygruppen der Film- und Musikindustrie) dafür in die Hand gegeben werden. Von jedem etwas ist eine gute Mischung für einen Eintopf – allerdings sicherlich weniger für ein neues Gesetzeswerk in einer der schwierigsten rechtlichen Fragen der modernen Informationsgesellschaft.

Shortcuts: Wie Golem ausführen, wurde nunmehr die erste Direct3D10-only-Anwendung gefunden: Es wird der 3DMark07 sein – den man natürlich nicht spielen kann ;)). Ob Fudzilla mit dieser Meldung nur gut spekulieren oder ob es eine reale Grundlage gibt, wissen wir nicht: Aber auf jeden Fall hört sich ein verbesserter ATI Mainstream-Grafikchip namens RV670 (mit 256 Bit DDR Speicherinterface) für das dritte Quartal zum einen logisch und zum anderen gut an, nachdem der demnächst anstehende Mainstream-Grafikchip RV630 auch wieder nur über ein 128 Bit DDR Speicherinterface verfügen wird. Ähnlich kann man auch eine weitere Meldung der gleichen Quelle einordnen, wonach zum Ende des Jahres hin die 65nm Refreshchips ATI R650 und nVidia G90 gegeneinander antreten sollen: Dies hört sich plausibel an, allerdings ist damit nicht sicher, ob diese Meldung auf einer realen Information beruht oder einfach nur spekulativ vorausgedacht ist ...

... Weiterhin Fudzilla berichten davon, daß die kommenden ATI-Chips RV610 und RV630 auch für AGP-Grafikkarten benutzt werden sollen, auch wenn die AGP-Versionen etwas später in den Markt kommen werden. Abzuwarten bleibt hier aber noch, ob damit überhaupt die Performance der bisherigen AGP-Grafikkarten erreicht wird – immerhin gibt es bereits die Radeon X1900 XT auf AGP. Unter anderem The Inquirer berichten von einem angeblichen Launchtermin für die Radeon HD 2900 Serie für den 2. Mai. Dies ist allerdings für schwer unwahrscheinlich zu halten, nachdem AMD schon dermaßen für den "größten Launch aller Zeiten" am 14. Mai geworben hat – zudem müssten die Reviewkarten dann schon längst zu den mit Hardwaretests beschäftigten Online-Redaktionen herausgegangen sein, wovon uns aber noch nichts bekannt ist. Und letztlich vermeldet die gleiche Quelle noch einmal abweichende Taktraten der GeForce 8800 Ultra: 612/1080 MHz sollen es nun werden anstatt der von Dell geposteten Spezifikationen 650/1080 MHz.