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News des 21./22. April 2007

Fudzilla berichtet von einem Listenpreis für die Radeon HD 2900 XT von 399 Dollar – und wiederlegen sich damit eigentlich selber, denn erst kürzlich wurden noch angebliche 100 bis 150 Dollar/Euro Preisvorsprung gegenüber nVidia vermeldet. Doch da die Radeon HD 2900 XT leistungsmäßig irgendwo zwischen GeForce 8800 GTS 640MB (ca. 350 Euro) und GeForce 8800 GTX (ca. 490 Euro) liegen sollte, wäre der Listenpreis von 399 Dollar bzw. in Europa gar 434 Euro Straßenpreis (angeblich der Listenpreis eines europäischen Resellers) absolut gerechtfertigt, würde aber keinesfalls den vorher prognostizierten Preis/Leistungsknaller abgeben. Die (gleich mit 1 GB DDR4 ausgestattet, aber erst im Juni kommende) Radeon HD 2900 XTX ist dann im übrigen angesichts dieser Zahlen für einen Listenpreis von wohl 499 Dollar zu erwarten. Dies würde auch zum gleicher Quelle noch vermeldeten Taktunterschied passen: 800/800 MHz für die Radeon HD 2900 XT und 800 MHz oder etwas darüber Chip- und 1100 MHz Speichertakt für die Radeon HD 2900 XTX.

Nachdem Guru3D in den Release Notes zum Forceware 158.19 einen Eintrag für eine "GeForce 8800 GS" gefunden haben, hat nVidia diese Release Notes kurzfristig geändert und zum anderen bestätigt, daß es keine solche Karte geben solle. Ob es sich hierbei um einen einfachen Schreibfehler handelt, ist nicht klar, in der zum Treiber gehörigen INF-Datei war jedenfalls auch kein Eintrag zu dieser Karte zu finden. Eine angenommene GeForce 8800 GS würde jedoch wohl eine weitere Abspeckung des G80-Chips bedeuten, was allerdings kaum noch wirtschaftlich wäre (und deutlich niedrigere Taktraten würden wiederum nur die Übertakter einladen). Denkbar wäre natürlich trotzdem eine irgendwie noch leistungsreduzierte Version, die dann rein für OEMs produziert wird ...

... Auf der anderen Seite erscheint es derzeit aber sowieso als folgerichtig, das nVidia den riesigen Performance-Zwischenraum zwischen GeForce 8600 GTS und GeForce 8800 GTS 320MB noch irgendwie füllen wird. Sicherlich wird dies nicht sofort passieren, derzeit liegen beide Karten preislich ja gar nicht weit auseinander (ca. 190 Euro zu ca. 260 Euro) – momentan wird man also versuchen, erst einmal die GeForce 8600 GTS breit abzusetzen. Aber nach diesem Launchschwung wird der Preis dieser Karte wohl in die Nähe von 150 Euro fallen müssen, um gegenüber Radeon X1950 Pro/XT und GeForce 7900 GS/GT sowie GeForce 7950 GT langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Dann würde ein Raum für eine derzeit spekulativ als "GeForce 8700" bezeichnete Serie bleiben. Diese würde dann natürlich nicht auf dem G80-Chip basieren, sondern vielmehr auf einem extra Grafikchip für das obere Mainstream-Segment – wie es ATI mit dem RV570 (Radeon X1950 Pro) schon vorgemacht hat ...

... Hardware-technisch sollte ein solcher Grafikchip dann irgendwo zwischen G80 (acht Funktionsblöcke mit jeweils 16 Shader-Einheiten und vier TMUs, 384 Bit DDR Speicherinterface) und G84 (zwei Funktionsblöcke mit jeweils 16 Shader-Einheiten und acht TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface) liegen: Man kann hierbei wohl über vier Funktionsblöcke mit jeweils 16 Shader-Einheiten und acht TMUs (angelehnt an der verbesserten G84-Architektur) sowie ein 192 oder 256 Bit Speicherinterface spekulieren. Ein solcher Chip würde dann natürlich nicht gerade klein werden, wahrscheinlich dürfte nVidia mit diesem warten, bis man die 65nm Fertigung zu Verfügung hat – was allerdings auch nicht mehr so lange dauern sollte. Nichts desto trotz ist eine "GeForce 8700" derzeit immer noch hochspekulativ, gibt es keinerlei gesicherte Fakten dazu, ob und wie nVidia eine solche Karte plant.

Laut nochmals Fudzilla soll ATIs kommender Mainstream-Grafikchip RV630 über 32 Shader-Einheiten und damit die Hälfte des R600-Chips verfügen, der LowCost-Grafikchip RV610 über 16 Shader-Einheiten und damit ein Viertel des R600-Chips (über die Anzahl der Shader-Einheiten ist der R600 natürlich nicht mit dem G80 zu vergleichen, da die Shader-Einheiten von ATI und nVidia im gewöhnlichen unterschiedlich leistungsfähig sind). Dies würde auf eine Mainstream-Variante von ATI hindeuten, welche Hardware-technisch nicht so arg beschnitten ist wie der G84-Chip (GeForce 8600 Serie). Auf der anderen Seite hat der RV630 aber auch bekanntermaßen das gleiche Speicherinterface wie der G84 – 128 Bit DDR – womit gerade in höheren Auflösungen samt Anti-Aliasing wieder die Gefahr besteht, daß Radeon X1950 Pro/XT und GeForce 7900 GS/GT sowie GeForce 7950 GT aufgrund der dort verbauten 256 Bit DDR Speicherinterfaces auch an ATIs neuer Mainstream-Lösung vorbeiziehen.

Shortcuts: Die am Freitag genannten Dell-Spezifikationen zur GeForce 8800 Ultra kann man sich im übrigen hier in einer Kopie ansehen. Mit dieser bestätigen sich auch die weiterhin nur 768 MB Grafikkartenspeicher dieser Karte, womit ein Listenpreis von 999 Dollar doch als eher unwahrscheinlich angesehen werden kann. Bei den aktuellen Bildern zur Radeon HD 2600 XT (beispielsweise hier) ist auffällig, daß diese größte Mainstream-Ausführung von ATI keinen extra Stromstecker mehr trägt. Ursprünglich wiesen sogar ATI-eigene Unterlagen dieser Karte noch 121 Watt Stromverbrauch aus, ohne extra Stromanschluß kann es jedoch kaum über 60 Watt sein (da man die maximal 75 Watt des PCIe-Ports nie vollständig ausreizt). Einen Benchmarkwert dieser Karte gegenüber einer GeForce 8600 GTS unter Need for Speed: Carbon kann man zudem noch hier nachschlagen.