16

News des 16. Januar 2007

Gemäß dem CES-Bericht von AnandTech werden die kommenden Direct3D10-Grafikchips von nVidia wiederum ganz anders beschrieben als gestern noch berichtet: Danach soll nicht der G86, sondern der G84-Chip die GeForce 8600 Serie für das Mainstream-Segment bilden, während der G86-Chip in einer GeForce 8500 Serie resultieren soll. In den Markt kommen sollen diese zudem nicht gleich zur CeBIT (selbst wenn da dort vorgestellt werden werden), sondern erst im April/Mai. Hard Tecs 4U fügen hier zudem an, dass nVidia bei TSMC zusätzliche Wafer für Chips der GeForce 88xx Serien geordert hat – und da die Wafer für 80nm Grafikchips sind (der G80 ist weiterhin in 90nm), deuten sich hiermit die LowCost- und Mainstream-Ausführungen des G80 für das Frühjahr nochmals an.

Wie u.a. der Heise Newsticker vermeldet, hat das Herstellerkonsortium PCI-SIG nun die finale Spezifikation für die zweite Auflage von PCI Express herausgegeben. Generell bringt PCI Express 2.0 in erster Linie eine verdoppelte Bandbreite bei gleicher Anzahl an PCI Express Lanes, wohl über die Verdopplung des PCIe-Taktes realisiert. Da derzeit aber schon zwischen PCI Express x8 und x16 außerhalb von SLI/CrossFire-Kombinationen mit HighEnd-Karten kein Leistungsunterschied besteht, dürfte dieser Vorteil für einige Zeit nur rein theoretischer Natur bleiben. Viel wichtiger ist somit, dass PCI Express 2.0 abwärtskompatibel zu PCI Express 1.x ist – beide Komponenten lassen sich problemlos miteinander verwenden ...

... Die Vorteile von PCI Express 2.0 gibt es natürlich nur dann, wenn beide Komponenten (Grafikkarte & Mainboard) nach dem neuerem Standard gebaut wurden. Bei den Mainboard-Chipsätzen dürfte Intel mit dem X38 der Bearlake-Familie den Vorreiter geben, welcher für das dritte Quartal zu erwarten ist. Wie die anderen Chipsatz-Hersteller zu PCI Express 2.0 stehen, ist noch nicht bekannt, aber zum Ende des Jahres hin dürften auch von diesen entsprechende Mainboard-Chipsätze zu erwarten sein. Völlig unklar sind dagegen noch die Planungen der Grafikchip-Entwickler zu diesem Thema: Wir vermuten allerdings, dass diese die wenigste Arbeit mit PCI Express 2.0 haben werden und irgendwann zur Mitte des Jahres alle neu erscheinenden Grafikchips ohen großes Aufsehen auf PCI Express 2.0 fähigen Boards ausgeliefert werden ...

... Davon abgesehen noch zu ein paar Nebenpunkten: PCI Express 2.0 erlaubt das dynamische Abschalten einzelner PCI Express Lanes, was zu Stromsparzwecken auf mobilen Geräten interessant erscheint – schließlich muß für eine reine 2D-Darstellung genausowenig der Grafikchip im 3D-Betrieb wie das PCI Express Interface auf voller Leistung laufen. Die maximale Leistungsaufnahme wurde dagegen auf 300 Watt hinaufgesetzt, wobei über den Grafikkartenslot weiterhin maximal 75 Watt zur Verfügung stehen müssen. Es bleibt trotzdem zu hoffen, dass die Grafikkarten-Hersteller diese Spezifikation bei Consumer-Grafikkarten nicht unbedingt ausnutzen werden. Als fehlend muß dagegen die eigentlich angekündigte Spezifikation für PCI Express Steckverbindungen gemeldet werden – allerdings könnte die auch mit einer Spezial-Spezifikation nachgeliefert werden, da derzeit erst einmal nur die "PCI Express Base 2.0 Specification" veröffentlich wurde.

Laut WinFuture will Dell mit einem neuen Service punkten: Beim Kauf eines neuen PCs sollen die Daten vom alten PC auf den neuen PC überspielt werden können. Dabei will Dell zwei generelle Wege anbieten: Erstens einmal kann man diesen Vorgang komplett Dell selber überlassen – dies setzt natürlich voraus, dass man die eigenen Daten überhaupt erst einmal zu Dell bekommt und natürlich genauso, dass man Dell bezüglich des Datenschutzes absolut sicher vertraut ;)). Für diejenigen, welche letzteres nicht tun, will Dell auch die Möglichkeit anbieten, den Datentransfer nach Erhalt des neuen Rechners selber zu erledigen: Vermutlich handelt es sich dabei schlicht um eine entsprechende Software, welche Daten von einem auf den anderen PC kopiert (was jedoch auch schon wieder eine funktionierende Verbindung beider Recher voraussetzt, was nicht jeder Computernutzer so einfach hinbekommen dürfte) ...

... Insgesamt gesehen richtet sich dieses Angebot natürlich eher an den unerfahrenen Computernutzer, welcher sich in diesem Punkt nicht alleine weiterzuhelfen weiss. Da der Anteil jener Nutzer jedoch relativ hoch ist, könnte Dell mit diesem Service durchaus punkten. Wunder wird dieser Service allerdings nicht vollbringen können, denn letztlich können hier nur Daten und nicht Programme transferiert werden, letztere benötigen in den meisten Fällen eine Installation bzw. eine Verankerung im Betriebssystem, um funktionieren zu können. An dieser Stelle angekommen wird im übrigen klar, dass Microsoft bei seinen Windows-Betriebssystemen seit Jahren eine Möglichkeit vermissen lässt, welche eigentlich absolut naheliegend wäre: Das Weiterbenutzen einer "alten" Windows-Installation unter komplett neuer Hardware ...

... Sprich: Einfach die "alte" Festplatte mit dem laufenden alten Betriebssysstem, allen installierten Programmen und allen kleinen manuellen Tweaks und benutzerbezogenen Settings in den neuen Rechner einbauen, im BIOS den Laufwerken unabhängig der konkreten IDE/SATA-Verdrahtung die richtigen Laufwerksbuchstaben zuweisen – und dann mit dem neuen PC nach Installation aller Treiber für die neue Hardware weiterarbeiten, als sei nichts gewesen. Dies mag sicherlich nicht der Weg sein für Anwender, welche ihre Systemen schon nach einem halben Jahr hoffnungslos zugemüllt haben. Gut gepflegte Systeme muß man aber nicht ständig neu aufsetzen – und bei diesen ist es arg ärgerlich, wenn nur nach dem Austausch des Mainboards plötzlich das Betriebssystem neu aufgesetzt und (viel zeitaufwendiger!) alle Programme neu installiert werden müssen, obwohl hierfür softwareseitig kein Anlaß besteht. Wenn Microsoft auf der Suche nach potentiellen neuen Features für künftige Betriebssysteme ist: Hier ist eines.

Wie nochmals der Heise Newsticker berichtet, versucht die US-Filmindustrie nun über neue Methoden an den IP-Adressen von Filesharern zu kommen. Danach stellt man selber Torrents mit attraktiv klingenden Namen ins Netz und erhält so über die Zugriffe auf diese Torrent die IP-Adressen von am File interessierten Usern. Unklar ist allerdings, welche konkrete Rechtsverletzung die Filmindustrie dann den ertappten Usern vorwerfen will: Im Download befindet sich wohl eine falsche Datei, so dass eine Urheberrechtsverletzung nicht stattgefunden hat – und allein daraus, dass der User sich einen Torrent mit vermeintlich urheberrechtlich geschütztem Inhalt herausgesucht hat, lässt sich keine Rechtsverletzung konstruieren. Vielmehr könnte es eher umgedreht gehen: Das massenweise Anzeigen von Usern wegen Vergehen, die nach eigenem Wissensstand nicht begangen wurden, dürfte selber Anlaß für eine Gegenklage (oder gar Strafverfolgung) geben.