Dann, wenn eine Festplatte ihre Garantiezeit überschreitet, lohnt sich schon aus Gründen der Datensicherheit der Austausch dieser Hardware, in aller Regel bekommt man für jahrealte Festplatten heutzutage natürlich auch nur noch viel größeren Ersatz. Schließlich muß man nicht unbedingt warten, bis sich das Alter einer Festplatte in Form von nicht mehr lesbaren Daten bemerkbar macht – insbesondere bei System-Platten sollte man eher auf Nummer Sicher gehen und diese automatisch nach einer gewissen Zeit ersetzen. Im konkreten Fall traf dies gut mit dem Ende der fünfjährigen Garantie-Zeit einer älteren Seagate-Platte zusammen – nach fünf Jahren dauerhaften Betriebs als System-Platte kann man diese Festplatte durchaus schon allein aus Sicherheitserwägungen heraus ersetzen, vom Zugewinn an Plattenplatz ganz zu schweigen.
Und natürlich kann man bei dieser Gelegenheit auch gleich einmal das Betriebssystem neu aufsetzen – keine Frage. Wenn man dies aber nicht tun will, dann steht die Methode des einfachen Datentransfers von der alten zur neuen Platte zu Verfügung. Dieser Akt ist nicht ganz trivial, da mit Boardmitteln natürlich nicht zu bewerkstelligen – Windows kann sich schließlich nicht selbst kopieren, während es in Betrieb ist. Die schlichte Lösung hierfür lautet jedoch Clonezilla, welches diesen Vorgang unter einem eigenen Linux-Betriebssystem (mit vollständigem NTFS-Support natürlich) erledigen kann. Im Idealfall stecken dabei alte und neue Platte an verschiedenen SATA-Ports, wird also direkt zwischen den Platten kopiert – inklusive auch aller Informationen zum Dateisystem und des Master Boot Records (MBR).
In meinem persönlichen Versuch hatte ich zwar versehentlich die Option zum Anpassen der Festplatten-Größe nicht gesetzt, so daß die kopierte Festplatte mit 160 GB genauso groß war wie die alte Festplatte – anstatt die vollen 1 TB Platz der neuen Festplatte auszunutzen. Allerdings soll Clonezilla über eine solche Option verfügen, war dies wohl mein Fehler – welcher zudem recht einfach mittels eines Festplatten-Managers wie dem "Paragon Hard Disk Manager" gefixt werden konnte. Davon abgesehen erledigte Clonezilla den Job exakt so wie man sich das vorstellt – ohne echte Probleme und mit dem gewünschten Endresultat: Die alte Platte wurde einfach entfernt, die neue (kopiere) Platte im BIOS als erstes Boot-Medium eingestellt – und voilà, das alte Windows lief auf der neuen Platte, so als hätte es die ganze Aktion nie gegeben.
Die einzige beachtenswerte Empfehlung zu Clonezilla lautet zudem, immer den Experten-Modus auszuwählen, damit man dort die (per default aktive, aber unnötige) Installation des Grub-Bootmanger abwählen kann. Daneben bietet Clonezilla natürlich auch noch einen Backup-Modus an, mittels welchem eine komplette Festplatte auf ein anderes Medium gesichert werden kann – in diesem Fall aber nicht als lauffähige Kopie, sondern rein als (nach Wahl komprimiertes) Backup.