Tearing durch das Fehlen eines VSync sollte eigentlich ein Ding der Vergangenheit sein – mit Intel-Grafikchips ist dies allerdings nach wie vor anders. Unter Windows 7 kann es vorkommen, das jene unter dem Abspielen von Videos ein deutliches Tearing zeigen, sprich das Bildteile zerrissen dargestellt werden – ein typischer Effekt, wenn VSync nicht aktiv ist. Gut kann man sich das ganze in einem Tearing-Testvideo auf YouTube ansehen:
Allerdings kann der Effekt auch unter YouTube erst einmal nicht auftreten und dann nur bei der Wiedergabe auf einem Fernseher auftauchen. Dies passiert dann, wenn zwei Grafikchips im System sind, YouTube über den extra AMD- oder nVidia-Grafikchip (mit VSync) beschleunigt wird, der TV-Ausgang aber dem integrierten Intel-Grafikchip (ohne VSync) gehört.
Lange Rede, kurzer Sinn: Das Problem existiert nur dann, wenn man das Windows 7 Basic-Design benutzt – sofort, wenn man Aero einschaltet (auch mit extrem heruntergedrehten Optik-Optionen) verschwindet es wieder. Die entsprechenden Einstellungen findet man unter "Systemsteuerung/Anpassung", dort muß ein Aero-Design ausgewählt werden. Über "Systemsteuerung/System/Erweiterte Systemeinstellungen/Erweitert/Einstellungen" kann man dann noch die Optik-Optionen nach Gusto regulieren. Wichtig ist, dort nicht den Punkt "Desktopgestaltung aktivieren" herauszunehmen, bei Deaktivierung wechselt Windows wieder zurück zum Basic-Design.
Auf schwächeren Maschinen hat man teilweise aus Performance-Gründen das Basic-Design bewußt aktiviert, dort muß man sich dann zwischen Aero-Design mit VSync und Basic-Design ohne VSync entscheiden. Natürlich könnte Intel auch einen Treiber liefern, der VSync auch unter dem Basic-Design von Windows 7 aktiviert – aber da Intel so lange mit diesem Lapsus durchgekommen ist, dürfte dies kaum noch passieren.
Nachtrag vom 29. Dezember 2015
Dieser Blogeintrag hat (bisher) den Intel-Treiber für fehlendes Video-VSync unter dem Basic-Design von Windows 7 verantwortlich gemacht. Wie sich inzwischen aus entsprechenden Tests mit neu aufgesetzten PCs mit AMD- und nVidia-Grafiklösungen ergab, gilt dort allerdings das gleiche Prinzip: Mit dem Windows 7 Basic-Design gibt es unter Videos kein VSync – und damit teilweise fürchterliches Tearing bei der Video-Wiedergabe. Abhilfe schafft in allen Fällen die Aktivierung des Aero-Designs von Windows 7 – dafür reicht allein auch schon die Option "Desktopgestaltung aktivieren", man muß sich nicht zwingend das volle Paket an Aero-Optionen geben. Als Schuldiger an der ganzen Misere drängt sich damit eher Microsoft auf – deren Basic-Design benutzt offenbar keinerlei Hardware-Komponenten seitens der Grafikkarte, womit auch nicht der VSync von Direct3D zum Einsatz kommt. Wie dies bei den Basic-Designs von Windows 8 & 10 aussieht, ist nicht bekannt, da jene wie schon bei Windows 7 eher selten genutzt werden – das Basic-Design ist ja eigentlich auch nur ein Notbefehl für leistungsschwache PCs älteren Baudatums, die man einfach ein wenig flotter bekommen will. Trotzdem hätte sich Microsoft an dieser Stelle natürlich den Video-VSync nicht einsparen sollen – aber Microsoft macht viele Dinge, die letztlich nur darauf hinauslaufen, daß man besser treudoof den vorgegebenen Standard nutzt ;).