Immer wenn man sich im nicht-deutschsprachigen Ausland aufhält und dort im Internet surft, kommt es zu der lustigen Fehleinschätzungen von Webseiten und Webdiensten, man wäre doch Franzose (wenn man sich in Frankreich aufhält) oder Chinese (wenn man sich in China aufhält) und müsste bei mehrsprachig vorliegenden Angebote dann auch unbedingt die jeweils nationale Sprache vorgesetzt bekommen. Auf die Idee, daß man sich im Jahr 2014 des Herrn sich tatsächlich und wahrhaftig im Ausland aufhalten könnte, ist hierbei anscheinend noch keiner gekommen. Dies ist lustig im Fall von Frankreich – geht aber weit über unlustig hinaus, wenn einem Webseiten und Webdienste ihr Angebot nur noch in (für den normalen Mitteleuropäer nicht lesbaren) chinesischen Schriftzeichen offerieren wollen (wie soll man in einem rein chinesischsprachigem Angebot den Umschalter auf englisch oder deutsch finden?) bzw. wenn eventuell sogar wichtige Post nur in chinesisch abgefasst ist.
Dabei ist der Weg zum Ziel in diesem Fall doch ganz einfach: Anstatt bei der Sprachwahl platt anhand der IP-Adresse und damit der Regionsbestimmung zu gehen, kann man sowohl die im Browser als auch im Betriebssystem eingestellte Sprache auslesen, dies geht sogar ohne aktiviertem Javascript. In jedem Fall wäre es Webdesignern dringend anzuraten, bei der Auswahl der angezeigten Sprache grundsätzlich die im Gerät eingestellte Sprache der plumpen Geolokalisation vorzuziehen – weil letztere nun einmal über die sprachlichen Fähigkeiten des Surfers arg täuschen kann. Seltsam, daß dieser wirklich einfache Fehler auch im Jahr 2014 (selbst bei großen Konzernen wie Intel und Google) noch weit im Umlauf ist.