Ein sogenannter "Second HDD Caddy" ist eine feine Angelegenheit, kann man mit jenen doch – in Ersatz des DVD-Laufwerks – eine zweite Festplatte in sein Notebook einbauen. Dies macht besonders dann Sinn, wenn aus Performancegründen zwar eine SSD eingebaut werden, aus Platzgründen die originale Festplatte aber weiterhin im System bleiben soll. Das DVD-Laufwerk braucht man hingegen heutzutage so selten bzw. läßt sich jenes auch problemlos mittels externer Laufwerke ersetzen – dieser Tausch lohnt also in jedem Fall, wo man das Platzangebot einer echten Festplatte benötigt.
Dabei kommt man unweigerlich zur Frage, ob die neue SSD nun in jenen "Second HDD Caddy" oder an der Stelle der originalen Festplatte verbaut wird. Ältere Anleitungen zu diesem Thema empfehlen generell zweitere Lösung – man sagt, daß die Anbindung ans Mainboard an der Stelle der originalen Festplatte (und damit deren Performance) besser sein soll. Dies kann bei sehr alten Systemen durchaus so sein, da wurde das DVD-Laufwerk unter Umständen sogar nur per IDE angebunden. Gleichfalls gilt in jedem Fall auch bei neuen Notebooks, daß das DVD-Laufwerk immer über einen zweiten Steckadapter angeschlossen wird: Dieser kommuniziert zwar weiterhin durchgehend mittels SATA, aber es ist hierbei halt ein zweiter Stecker (samt zweitem Stück Kabel) zwischen DVD-Laufwerk und SATA-Controller vorhanden.
Hier könnte man durchaus Performance-Verluste vermuten – rein in der Praxis ist dem aber nicht so, wie ich eben mittels eines Tests auf einem neuen Toshiba Satellite Pro C70-B-13W feststellen bzw. mittels entsprechender Benchmarks belegen konnte. Es kommt hierbei zu keinerlei Performance-Differenzen (im Rahmen der üblichen Meßtoleranzen), egal wo die SSD angeschlossen wird – auf dem Platz der originalen Festplatte oder dem Platz des DVD-Laufwerks. Ergo kann man wegen des einfachen Umbaus getrost den "Second HDD Caddy" mit der neuen SSD füttern, das hat zumindest auf die Performance neuerer Notebook-Modelle keinen Einfluß.
PS1: In meinem konkreten Fall kam es dennoch zum Wechsel der SSD auf den Platz der originalen Festplatte, weil Toshiba auf die überclevere Idee gekommen ist, die Festplatte direkt unter der Handauflagefläche zu verbauen – womit man deren Wärmeabgabe immer sofort mitbekommt.
PS2: Es gibt diese Einbaurahmen für DVD-Laufwerke mit 12,7mm ("Slimline") und 9,5mm Bauhöhe ("UltraSlimline"). Letzteres ist in Ultrabooks und aber auch manchen neuen Notebooks üblich. Dabei kann es problemlos vorkommen, daß die Notebook-Hersteller ihr Produkt als mit "Slimline-Laufwerk" ausgerüstet falsch kennzeichnen, obwohl real ein UltraSlimline-Laufwerk verbaut wurde.