Immer wenn ein primär für Konsolen entwickeltes Spiel auch auf den PC kommt, stellt sich erneut die Frage, wie schlimm diesesmal die Steuerung verbockt wurde, weil sich nicht die drei Arbeitsstunden Zeit genommen wurde, die Steuerung richtig auf PC-Bedürfnisse anzupassen. Neuestes Beispiel ist NBA 2K12, wobei hiermit speziell der Association-Modus (aka Manager-Modus) gemeint ist, nicht der reine Basketball-Modus. Dieser Manager-Part war erstmals bei NBA 2K10 dabei und damals konnte man es dem Entwickler vielleicht noch nachsehen, daß dieser nur per (schwer erratbaren und oftmals nicht offengelegten) Tastaturbefehlen steuerbar war, eine Maussteuerung gab es seinerzeit noch gar nicht.
Nun aber liegt mit NBA 2K12 der zweite Nachfolger vor und es hat eine gewisse Maussteuerung Einzug gehalten, die aber leider nicht durchgängig ist – manche Menüs und Checkboxen reagieren auf die Maus, andere wiederum unverständlicherweise nicht. Um es dem Spieler so schwierig wie möglich zu machen, ist eine Bedienung also nur mit Maus und Tastatur zugleich möglich, wobei wiederum viele Befehle auf absonderlichen und auch öfters einmal wechselnden Tasten liegen. Da auch der Manager-Part des Spiels nunmehr komplexer geworden ist und man faktisch für jedes einzelne Menü lernen muß, ob es mit der Maus bedienbar ist – und wenn nicht, welche Tasten was auslösen, ist das ganze zum größeren Krampf geworden und eigentlich nicht mehr wert, daß man dafür seine Zeit opfert.
In der Summe stellt sich die Frage, was der Spieleentwickler (bzw. alle Spieleentwickler allgemein) unrealistischerweise von der PC-Gemeine an Umsatz-Höhepunkten erwarten, wenn man dieser PC-Gemeinde eine so unausgegorene Arbeit vorsetzt – und dies obwohl im konkreten Fall zwei Jahre zur Verfügung standen, zu einer echten, durchgehenden Maussteuerung zu finden. Etwas verkaufen zu wollen setzt einen fairen Gegenwert und vor allem ein nach bestem Wissen und Gewissen hergestelltes Produkt voraus – und nicht eine rein technische Anpassung an die andere Hardware-Plattform des PCs. Die unterdurchschnittlichen Verkaufszahlen von auf den PC umgesetzten Konsolenspielen basieren eben nicht nur auf dem hohen Raubkopien-Anteil, sondern auch auf dem schlechten Ruf, welchen sich diese Konsolen-Portierungen durch einfach vermeidbare Fehler mit der Zeit erworben haben.