Vor einiger Zeit gab es an dieser Stelle mal einen (recht begeisterten) Blog-Eintrag über den Umbau eines Canon-Druckers, bei welchem ein extra Tintentank für nachfüllbare Tinte angebracht wurde. Dadurch konnte viel Geld für die teure Original-Tinte gespart werden – allerdings zeigte der seinerzeitige Blog-Eintrag auch auf ein Problem hin, welches sich im weiteren Verlauf zu einem kleinem Drama auswuchs: So zog drei Monate nach Umbau die gelbe Farbe nicht mehr. Dies konnte seinerzeit durch eine kostengünstige Reparatur behoben werden und wäre damit keine größere Erwähnung wert – wenn nicht dasselbe Problem danach immer wieder aufgetreten wäre. Leider passierte genau dies – zuerst im Abstand von drei Monaten, dann immer früher zog die gelbe Farbe nicht. Ständige Reparaturen und selbst ein kompletter nochmaliger Umbau lösten das Problem immer nur temporär.
Zwar war finanziell und von der Druckqualität (bei funktionierendem Drucker) weiterhin – trotz der ständigen Reperaturkosten – alles im grünen Bereich, aber daß der Drucker aller paar Monate ausfiel und dann für mehrere Tage in Reparatur ging, konnte keine Dauerlösung sein. Leider machte sich ein ersatzweise benutzter anderer Canon-Drucker, welcher schon äquivalent umgebaut geliefert wurde, genauso schlecht bzw. zeigte die identische Problemlage: Auch bei diesem fielen diverse Farben je nach Zufall meist schon nach einem Monat aus, jener Ersatz-Drucker wurde damit sogar zu einem noch größerem Problemfall.
Nach ein wenig Recherche und eigenem Nachdenken wurde dann ein grundsätzliches Problem der angepflanschten Tintentanks erkannt: Zumindest bei diesen Canon-Druckern existiert wohl keiner echter Unterdruck seitens der Tintenpatrone (welcher die Tinte vom Tank durch die Schläuche in die Patrone zieht), zumindest nicht im modifizierten Zustand. Damit kann die Tinte nie richtig angezogen werden – alles hängt davon ab, daß schon der Umbau absolut perfekt ist und das sich danach nirgendwo auch nur das kleinste Problem (aka ein Unterdruckabfall) ergibt. Passiert ein Unterdruckabfall, ist das System nicht mehr zu retten, da wie gesagt kein Unterdruckaufbau forciert werden kann. Möglicherweise hängt dies natürlich auch schlicht nur daran, daß die Druckerhersteller es den Umbau-Firmen teilweise so schwer wie möglich machen versuchen – eventuell funktionierte ein Umbau nach diesem System also bei früheren Druckern perfekt, aber bei neueren eben nicht mehr so zuverlässig. In diesem Fall gab es eben sogar zweimal Pech – und die Erkenntnis, von einem solchen Modell besser die Finger zu lassen.
Als vertrauenserweckendere Lösung erscheint hierzu im übrigen die Methode, nur die Patrone selber durch eine größere und nachfüllbare zu ersetzen. Dies gibt es bei einigen Brother-Druckern, bei Tintenalarm wird dieses System anhand eines Epson-Druckers erklärt. Da hierbei die Tintenpatronen augenscheinlich den nötigen Unterdruck nicht selber aufbauen müssen, spielt der Ersatz durch eine nicht vom originalen Hersteller stammende Patrone wohl keine große Rolle – das System funktioniert anscheinend und diese Patronen sind sogar ohne Entnahme direkt am Gerät nachfüllbar. Eine andere Möglichkeit besteht in Druckern, die bereits vom Hersteller mit (nachfüllbarem) Tintentank ausgerüstet sind – wie Epsons jetzt auch in Europa verfügbare L-Serie. Wie die praktischen Erfahrungen mit einem Epson L210 aussehen, wird später an dieser Stelle noch berichtet werden.