Anmerkungen zu den Karten

 

Folgendes wäre dann noch zu den einzelnen derzeit angebotenen Karten anzumerken:

 

Die GeForce 8800 Ultra 768MB ist insbesondere durch den Preisverfall bei der GeForce 8800 GTX 768MB vom Preis/Leistungsverhältnis her noch uninteressanter geworden. Zwar ergibt sich durchaus eine gute Mehrleistung zur GeForce 8800 GTX 768MB, der preisliche Abstand liegt jedoch inzwischen viel höher. Damit kann von dieser Karte nur noch abgeraten werden – sie wäre nur interessant, wenn Geld keine Rolle spielt ;).

Die GeForce 8800 GTX 768MB ist wie gesagt wirklich günstig geworden: Im November notierte sie noch bei 420-440 Euro, nun sind es 340-360 Euro. Da die Tendenz bei dieser Karte weiter stark fallend ist und die Karte zudem demnächst auslaufen wird, sind in näherer Zukunft durchaus auch Abverkaufspreise von 300 Euro denkbar. Aber auch der jetzige Preis macht diese Karte schon interessant für Anwender, welche sehr hohe Auflösungen fahren, wo die GeForce 8800 GTS 512MB (G92) dann aufgrund ihres kleineren Speicherinterfaces nicht mehr mitkommt.

Die GeForce 8800 GTS 512MB (G92) hat einen nach wie vor schweren Stand: Von oben drückt die GeForce 8800 GTX 768MB, welche insbesondere in sehr hohen Auflösungen schnell davonzieht, in den mittleren bis normal hohen Auflösungen kommt der Karte dagegen die GeForce 8800 GT 512MB viel zu nahe, welche aber zu einem deutlich günstigeren Preis erhältlich ist.

Mit der GeForce 8800 GT 512MB kann man nach wie vor wenig falsch machen: Die Karte liefert sehr gute Leistungen für ihren vertretbaren Preis. Einzig und allein für sehr hohe Auflösungen ist sie wegen ihres "nur" 256 Bit breiten Speicherinterfaces nur eher mittelmäßig geeignet.

Ähnlich gut sieht es bei der Radeon HD 3870 512MB aus: Gute Leistungen zu einem sehr anständigen Preis. Gegenüber der GeForce 8800 GT 512MB ist man zwar zumeist nur zweiter Sieger, bietet dafür aber auch einen etwas besseren Preis und kommt vor allem mit diesem auch oftmals unter die psychologisch wichtige 200-Euro-Grenze.

Die GeForce 8800 GT 256MB muß insbesondere in höheren Auflösungen einen gewissen Performance-Abschlag gegenüber der 512-MB-Edition dieser Karte hinnehmen, zudem ist natürlich die Zukunftsfähigkeit einer Grafikkarte mit nur 256 MB Grafikkartenspeicher doch geringer einzuschätzen.

Die Radeon HD 3850 512MB ist hier womöglich die bessere Wahl, wenn es um eine Karte unterhalb von 200 Euro geht: Die Abspeckungen dieser Karte liegen nur beim Takt und nicht bei der Speichermenge, womit die höhere Zukunftsfähigkeit gewahrt bleibt. Sicherlich liegt man derzeit bei der reinen Performance sogar etwas hinter einer GeForce 8800 GT 256MB zurück, kann dies aber sicherlich durch den etwas besseren Preis und wie gesagt die höhere Speicherbestückung wieder ausgleichen.

Die GeForce 8800 GS 384MB ist dagegen möglicherweise sogar die bessere nVidia-Wahl gegenüber der GeForce 8800 GT 256MB: Man gibt zwar ein gutes Stück Leistung ab, bekommt dafür aber einen etwas größeren Grafikkartenspeicher und einen besseren Kartenpreis. Die Performance ist dann sogar ähnlich zur Radeon HD 3850 512MB, hier hat nVidia also eine durchaus interessante Lösung im Angebot.

Die Radeon HD 3850 256MB hat zwar den Nachteil der geringen Speichergröße, allerdings kann man im Preisbereich von unter 150 Euro auch nicht wirklich mehr für eine Karte mit dieser Leistungsfähigkeit verlangen. Wenn es eine Performance-Lösung zum möglichst günstigen Preis sein soll, dann ist diese Karte sicherlich die erste Wahl.

Vielleicht mit einer Ausnahme: Der Radeon HD 2900 Pro 512MB (256-Bit). Diese Karte bietet zwar eine etwas geringere Performance als die Radeon HD 3850 256MB, dafür aber die größere und damit zukunftsfähigere Speicherbestückung zu einem noch dazu noch etwas besseren Preis. Allerdings ist das gesamte Angebot mit dem Haken versehen, daß es sich hierbei um eine R600-basierte Karte handelt, welche also (für diesen Preisbereich ungewöhnlich) im DualSlot-Design daherkommt und satte 140 Watt Verbrauch hat. Normalerweise ist diese Karte ein totaler Geheimtip, aber man sollte sich eben dieser Einschränkungen bewußt sein.

Die GeForce 8600 GTS 512MB ist preislich inzwischen der nVidia-Konkurrent zur Radeon HD 3850 256MB, kann mit dieser Karte aber natürlich nicht im Ansatz mithalten. Die Karte ist in dieser Speicherbestückung vollkommen nicht mehr empfehlenswert, leider hat nVidia in diesem Preisbereich derzeit keine anderen Angebote.

Die GeForce 8600 GTS 256MB macht dies mit einem gehörigen Preisabstand schon etwas besser. Problematisch für diese Karte bleibt aber, daß es für um die 30 Prozent mehr monetären Einsatz in Form von Radeon HD 3850 256MB und Radeon HD 2900 Pro 512MB (256-Bit) Grafikkarten gibt, welche schnell nahezu das Doppelte an Performance bieten. Insofern kann auch diese Karte nicht wirklich empfohlen werden, obwohl sie sogar speziell in ihrem Preisbereich das beste Angebot darstellt.

Noch härter trifft dies auf die Radeon HD 2600 XT 256MB GDDR4 zu: In ihrem speziellen Preisbereich ist die GeForce 8600 GTS 256MB die bessere Lösung und aus Preis/Leistungs-Sicht sind eine Stufe darüber (Radeon HD 3850 256MB und Radeon HD 2900 Pro 512MB (256-Bit)) und eine Stufe darunter (Radeon HD 2600 XT 256MB GDDR3) deutlich bessere Lösungen zu finden.

Genau das gleiche läßt sich auch zur Radeon HD 2600 XT 512MB GDDR3 sagen. Interessant bei dieser Karte sind allenfalls die gleich 512 MB Grafikkartenspeicher – aber auf der anderen Seite lohnt dies bei einer klaren Mainstream-Karte auch nicht wirklich, da deren zukünftige Performance in aller Regel nicht von einem zu kleinen Grafikkartenspeicher, sondern immer zuerst von der zu geringen Rechenleistung limitiert werden dürfte.

Die GeForce 8600 GT 256/512MB ist dagegen endlich wieder ein vernünftiges Angebot im unteren Mainstream-Bereich: Von der Leistung her liegt sie noch vor Radeon HD 2600 XT 256MB GDDR3 und Radeon HD 2600 XT 512MB GDDR3, der Preis stimmt aus Preis/Leistungs-Sicht und als i-Tüpfelchen gibt es hier 512-MB-Karten – selbst wenn wie gesagt der Effekt bei Mainstream-Lösungen nicht so beachtenswert ist – zum mehr oder weniger selben Preis wie die 256-MB-Ausführungen.

Ebenfalls keine schlechte Lösung ist die Radeon HD 2600 XT 256MB GDDR3: Sicherlich liegt diese Karte bei der Performance etwas hinter der GeForce 8600 GT 256/512MB zurück, allerdings gibt es dafür auch einen etwas besseren Preispunkt.

Die Radeon HD 2600 Pro 256/512MB steht dann schon wieder in einem anderen Preisbereich, ist aber wohl vor allem deswegen interessant, weil sie Mainstream-Technik (120 Shader-Einheiten bei 144 GFlops Rechenleistung) zu inzwischen klaren LowCost-Preisen offeriert – während die anderen Karten des LowCost-Segments auch wirklich nur LowCost-Technik anbieten.

Die GeForce 8500 GT 256/512MB fällt in genau diese Kategorie, hat dafür aber natürlich auch einen besseren Preispunkt. Sofern man eine nVidia-basierte Grafikkarte auch mit zum Spielen sucht, sollte man wohl nicht unterhalb diese Lösung gehen.

Ähnliches gilt für die Radeon HD 2400 XT 256MB GDDR3: Wenn man eine ATI-basierte Grafikkarte auch mit zum Spielen sucht, sollte man genauso nicht unterhalb diese Lösung gehen. Diese Karte fällt zudem durch ihren inzwischen besonders niedrigen Preispunkt auf, trotz daß die Performance nur knapp hinter der GeForce 8500 GT 256/512MB zurückliegt.

 

In der Summe ist nach wie vor das starke Mittelfeld beachtenswert, in welchem es im vergangenen Jahr nur wenig interessantes gab, sich nun aber jeder Menge guter Angebote tummeln. Dagegen haben die Karten des HighEnd- und Mainstream/LowCost-Segments stark zu kämpfen – und werden wie bekannt ja auch im Februar/März durch neue Grafikkarten-Serien abgelöst werden. Bis dahin dürfte das obige Bild aber erst einmal Bestand haben – was es sicherlich ermöglicht, für die meisten Ansprüche wirklich gute Lösungen zu finden.