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News des 20. Dezember 2023

Seitens Phoronix kommt nun auch noch ein iGPU-Test zu "Meteor Lake" unter Linux, welcher deutlich freundlicher als der vorangegangene CPU-Test ausfällt. Mit wieder denselben Testgeräten gelingt es der neuen Intel-iGPU, sich knapp vor die Radeon 780M iGPU zu setzen. Mit +7% wird allerdings auch keine weltbewegende Differenz erzielt, welche zudem auch durch einige im Test befindliche synthetische Benchmarks etwas aufgebläht wird. Zumindest ist der Performance-Sprung gegenüber Intels vorhergehender iGPU aus Alder/Raptor Lake mit +62% doch sehr ansprechend. Aufgrund des klaren AMD-Vorsprungs unter diesen Linux-Benchmarks würde in diesem speziellen Fall allerdings das AMD-Notebook weiterhin die bessere Wahl bleiben, schließlich wiegen +7% mehr iGPU-Performance keinen CPU-Performance-Malus von –22% auf.

Hardware CPU iGPU Compute
Core Ultra 7 155H Acer Swift Go 14, 6P+8E+2LPE, Arc (8 Xe), LPDDR5/6400, 45W/55W 100% 100% 100%
Ryzen 7 7840U Framework Laptop 13.5, 8C, Radeon 780M (12 CU), DDR5/5600, 35/51W 128,1% 93,0% -
Core i7 1280P MSI EVO, 6P+8E, Xe Graphics (96 EU) - 61,8% 48,3%
gemäß der Benchmarks seitens Phoronix: CPU-Benchmarks & iGPU/Compute-Benchmarks

Daneben wäre eine Problematik dieses Tests zu thematisieren, welche in ähnlicher Form auch bei vielen anderen Tests zu Mobile-Gerätschaften zu finden ist: Die Hardware-Tester achten oftmals weder auf eine bestmögliche Vergleichbarkeit bezüglich Powerlimits und Speichertaktung, noch findet zumindest eine ausreichende Dokumentation dieser Daten statt. Im konkreten Fall standen sich hier ein Intel-Prozessor mit 45/55W Powerlimits samt LPDDR5/6400 und ein AMD-Prozessor mit 35/51W Powerlimits samt DDR5/5600 gegenüber. Leider waren diese Spezifikations-Angaben nicht dem Testbericht selber zu entnehmen, sondern mussten mühsam auf anderen Webseiten zusammengeklaubt werden. Der Phoronix-Testbericht nannte vielmehr nur die offiziellen TDP-Angaben von AMD & Intel, welche mit 28 Watt TDP sogar gleichlautend sind – und schickte somit den Leser auf die falsche Fährte in der Frage, ob diese Prozessoren in den konkreten Notebooks wirklich mit gleichen Powerlimits laufen.

Dabei sieht das Ergebnis der CPU-Tests nochmals beeindruckender für AMD aus, wenn man darüber informiert ist, dass der AMD-Prozessor sein klar besseres Performance-Ergebnis auch noch mit niedrigerem Powerlimit erzielte. Auch die kleine Differenz bei den Speichertaktungen wäre bei den iGPU-Tests erwähnenswert gewesen – und ist angesichts des eher geringen Performance-Unterschieds bei diesen iGPU-Benchmarks sogar Ergebnis-relevant. An dieser Stelle besteht sicherlich noch sehr viel Luft nach oben bezüglich der Qualität von Laptop-Reviews. Dabei ist das Ideal – wirklich gleiche Spezifikationen bei allen Testkandidaten – im Mobile-Feld zweifellos schwer zu erreichen. Aber wenigstens sollten die Unterschiede dokumentiert werden, gleichfalls sollte dies bei der Ergebnis-Kommentierung mit zur Erwähnung kommen. Die einzige Quelle, wo man in aller Regel vollständige Spezifikations-Angaben erhält, ist Notebookcheck – welche allerdings im konkreten Fall die Angabe zur Speichertaktung des Acer-Notebooks auch vermissen lassen haben.

Laut YouTuber Moore's Law Is Dead (via PC Games Hardware) soll die Mitte Januar anstehende GeForce RTX 4070 Super den Volumen-mäßig hauptsächlichen Part des GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh bilden – basierend wohl auf einer entsprechenden Aussage aus Hersteller-Kreisen gegenüber MLID. Zum einen soll die Karte vergleichsweise einfach zu erstellen sein (angeblich ähnliches Board zur bisherigen GeForce RTX 4070), zum anderen soll nVidia auf einen besseren Kontrahenten zur Radeon RX 7800 XT erpicht sein. Zumindest die Sache mit dem gleichen Board simmt allerdings nicht ganz, denn die GeForce RTX 4070 Super hat die etwas höhere TDP gegenüber dem non-Super-Vorgänger (225W vs 200W). Natürlich liegt dies alles noch im selben Feld, aber die direkte Verwendung von 4070er Platinen für die GeForce RTX 4070 Super würde die Übertaktungs-Reserven von letzterer doch ziemlich beschneiden.

The major push on volume at first will be 4070 Super ... and that should bring 4070 Ti performance to below $700 or $650, if not $600.
Quelle:  Moore's Law Is Dead @ YouTube am 19. Dezember 2023

So oder so dürfte jene GeForce RTX 4070 Super die am meisten beachtete Karte sein, eben wegen des Markteffekts der Radeon RX 7800 XT. Bei der Mindfactory liegt jene AMD-Karte inzwischen in der Summe der letzten 10 Verkaufswochen beim doppelten Absatz der am häufigsten verkauften nVidia-Karte (GeForce RTX 4070). Logischerweise wird dies bei anderen Händlern nicht so drastisch aussehen und in weniger AMD-afinen Ländern als Deutschland auch einmal ganz anders liegen. Doch auch MLID erwähnen ausdrücklich einen entsprechenden Effekt, ergo muß auch in den USA die Radeon RX 7800 XT einen beachbaren Verkaufserfolg aufweisen. Dass nVidia dies nicht so stehen lassen kann, gerade wenn man sowieso mit einer Refresh-Serie anrückt, versteht sich von selbst. Ob die geplante GeForce RTX 4070 Super diese Zielsetzung erfüllen kann, steht allerdings noch auf einem anderen Blatt.

MF-Absätze 7800XT 7900XT 7900XTX 4070 4070Ti 4080 4090
41. Woche 740 130 320 290 185 170 240
42. Woche 670 120 250 450 215 200 205
43. Woche 590 100 230 415 200 190 180
44. Woche 720 120 350 510 190 225 140
45. Woche 755 120 270 430 210 220 20
46. Woche 785 100 280 355 180 190 100
47. Woche 2100 160 710 890 370 450 20
48. Woche 1650 600 570 700 340 340 80
49. Woche 910 200 460 375 270 180 70
50. Woche 850 230 370 440 240 130 120
Wochen 41-50 ∑ 9770 ∑ 1880 ∑ 3810 ∑ 4855 ∑ 2400 ∑ 2295 ∑ 1175
Mindfactory-Absätze in Stück, alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany @ Twitter

Sicherlich dürfte deren Performance-Boost ausreichend dafür sein, um sich auch unter Raster-Benchmarks noch vor die Radeon RX 7800 XT zu setzen. Dafür reichen schließlich schon +7% Mehrperformance zur bisherigen GeForce RTX 4070, erwartet wird die GeForce RTX 4070 Super jedoch mit einer Mehrperformance von ca. +14%. Die eigentliche Frage zu diesem Duell dürfte hingegen eher sein, ob nVidia hierfür den passenden Preispunkt machen kann. Die Radeon RX 7800 XT ging schließlich mit einem Listenpreis von 499 Dollar in den Markt und kann jenen inzwischen auch bei den Straßenpreisen halten. Selbst die reguläre GeForce RTX 4070 hat allerdings schon einen Listenpreis von 599 Dollar, von der GeForce RTX 4070 Super wird derzeit alles zwischen 600 bis 700 Dollar erwartet. Sicherlich kann nVidia immer auf den typischen nVidia-Effekt zählen, dass ein Mehrpreis akzeptiert wird, wenn die Performance stimmt.

Doch hier dürfte der nVidia-Aufpreis bei 100-200 Dollar/Euro liegen, was als ein wenig zu heftig erscheint, um in diesem durchaus schon preissensitiven Segment noch durchzugehen. Einzurechnen wäre in diesem Duell eben auch noch die weiterhin geltende Differenz bei der Speicherbestückung: Die 16 GB VRAM der Radeon RX 7800 XT sind ein absolutes Plus-Argument, wenn nVidia-seits die GeForce RTX 4070 Super nur mit 12 GB VRAM anrückt, und dann sogar noch beachtbar teurer ist. In dieser Frage ist derzeit sicherlich noch alles möglich – bis hin zu dem Punkt, dass nVidia mit wirklich attraktiven Preisen überrascht. Jene würden allerdings dann auch eine Preis-Neuansetzung des kompletten GeForce RTX 40 Portfolios erfordern, sprich echte Preissenkungen bei existierenden Karten-Modellen – was angesichts der Erfahrungswerte zu nVidia durchaus die am wenigsten wahrscheinliche Auflösung darstellt.