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News des 19. August 2024

Zur Frage, inwiefern der "Admin-Trick" sich negativ auf die Spiele-Performance von Ryzen 9000 auswirkt, kommt neues Zahlenmaterial von der PC Games Hardware, welche sich hierfür exemplarisch "Ghost of Tsushima" sowohl unter dem Ryzen 7 9700X (Zen 5) als auch dem Ryzen 7 7700X (Zen 4) angesehen haben. Damit konnte zum einen die kolportierte (geringe) Mehrperformance von 3-4% nachgewiesen – genauso aber auch der Punkt, dass jener Effekt genauso auch unter Zen 4 bzw. Ryzen 7000 existiert. Dort ist der Performance-Effekt zwar geringfügig kleiner, aber diese kleine Differenz macht in der Endabrechnung Ryzen 9000 auch nicht mehr zum flotten Adler. Zumindest für die Performance-Betrachtung zwischen den AMD-Prozessoren läßt sich somit klar sagen, das der "Admin-Trick" keinen erwähnenswerten Effekt auf deren Performance-Unterschiede hat. Dies ist auch ganz unabhängig davon, dass AMD & Microsoft jene Problematik natürlich trotzdem angehen bzw. lösen sollten.

avg fps P1 P0.2
Ryzen 7 9700X: non-Admin → Admin +3,7% +2,4% +2,6%
Ryzen 7 7700X: non-Admin → Admin +3,0% +2,6% +2,8%
gemäß der Benchmarks der PC Games Hardware unter "Ghost of Tsushima"

Ungeklärt bleibt mittels dieser Benchmarks allerdings die durchaus gewichtige Frage, wie dies auf Intel-Systemen aussieht. Hierzu gibt es sehr unterschiedliche, leider nur anekdotische Nutzer-Rückmeldungen: Bei Hardware Unboxed behauptet man, dass dieses Phänomen auch auf Intel-Systemen (in nicht angegebener Höhe) existieren würde. Twitterer Sebastian Castellanos konnte auf seinem Core i7-14700K jedoch mitnichten einen Performance-Gewinn durch den "Admin-Trick" nachstellen, die Sache bleibt somit vor seriösen Benchmarks der Hardwaretester schlicht offen. Laut Twitterer CapFrameX sind allerdings auch Zen3-Prozessoren betroffen, zugleich gilt inzwischen als sicher, dass jener Effekt sowohl unter Windows 11 als auch unter Windows 10 auftritt. Noch fehlt hierzu ein wenig ein größerer Artikel, welcher das Thema in allen möglichen Hardware- und Software-Konstellationen ausleuchtet.

Eine kleine Fehlerkorrektur zur Launch-Analyse zu AMDs Ryzen 9000: Das Power-Limit von Ryzen 9 9950X liegt nicht bei 230 Watt, sondern nur bei 200 Watt. Dies weicht etwas von der üblichen Formel "TDP x1.35 = PPT" ab, wird allerdings durch eine explizite Angabe seitens der PC Games Hardware gedeckt. Leider war bei anderen Reviewern diese wichtige Angabe nicht zu finden, sicherlich auch auf Basis einer mangelhaften Informationspolitik seitens AMD. Allerdings kann man auch sagen, dass wer Teststellungen von AMD direkt erhält, durchaus in der Lage sein sollte, diese wichtige Angabe abzufragen, wenn AMD jene nicht selber kundtut. Jene aktualisierte PPT-Angabe verändert logischerweise nichts am Bild auf Ryzen 9000, welches von realen Benchmarks und Stromverbrauchsmessungen bestimmt wird. Allerdings wird damit klarer, dass Ryzen 9000 im ganzen – sprich alle vier initialen Modelle – auf eine höhere Energieeffizienz ausgerichtet ist gegenüber den vorherigen Ryzen 7000 Prozessoren.

Takt TDP PPT Listenpreis
7950X9950X –200 MHz Base, ±0 Boost gleich (170W) 230W → 200W $699 → $649
7900X9900X –300 MHz Base, ±0 Boost 170W → 120W 230W → 162W $549 → $499
7700X9700X –700 MHz Base, +100 MHz Boost 105W → 65W 142W → 88W $399 → $359
7600X9600X –800 MHz Base, +100 MHz Boost 105W → 65W 142W → 88W $299 → $279
für alle Modelle: offizieller Speichersupport von DDR5/5200 → DDR5/5600

Die mit der Launch-Analyse aufgestellte Energieeffizienz-Wertung zu Ryzen 9000 sieht sich allerdings auch dem (validen) Kritikpunkt ausgesetzt, dass jene im Vergleich zu Ryzen 7000 durchgehend auf Prozessoren-Modellen mit niedrigeren Power-Limit basiert. Dies geschah aus der grundsätzlichen Zielsetzung dieser Launch-Analyse mit dem Vergleich "beste SKUs gegen beste SKUs". Aber natürlich ergibt dies bei der Energieeffizienz-Rechnung einen erheblichen Vorteil zugunsten von Ryzen 9000, wenn jene Modelle allesamt mit niedrigerem PPT antreten. Für eine pure, dem Sinn der Fragestellung eher nahekommende Energieeffizienz-Rechnung würde man besser Prozessoren mit jeweils gleichem Power-Limit vergleichen. Dies ist in diesem Fall allerdings nur bei zwei der vier Modelle möglich (9600X & 9700X gegen 7600 & 7700, letztere beide jeweils als non-X), zu den beiden größeren Ryzen 9000 Modellen fehlt im (umfangreichen) Ryzen 7000 Portfolio jeweils ein Vergleichsmodell mit derselben PPT. Ganz grob überschlagen kann man sagen, dass der durchschnittliche Energieeffizienz-Gewinn von Ryzen 9000 (von +30%) zur Hälfte auf das Konto der niedrigeren Power-Limits geht und der PPT-normierte Energieeffizienz-Gewinn von Ryzen 7000 zu 9000 somit nur bei grob 15% liegen dürfte.

Von Twitterer TechEpiphany kommen die Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory für die abgelaufene 33. Woche, in welcher sich einmal mehr nicht viel bewegte, außer das Absatz & Umsatz Saison-bedingt noch etwas weiter zurückgingen. Derzeit liegen die Absatzzahlen mit nur 43% (von dessen Niveau) sehr deutlich unterhalb des Jahreshöchststands, welcher zum Jahresanfang erzielt wurde. Dem Grafikkarten-Markt fehlen eindeutig neue Impulse, nachdem nVidias "SUPER"-Refresh zugunsten von nVidias Bilanzen wenigstens dafür gesorgt hat, den durchschnittlichen Verkaufspreis (ASP) auf nVidia-Seite zu stabilisieren. Zumindest wird die Verkaufs-Topliste von höherwertigen Modelle dominiert, darauf hinzeigend, dass der Hunger nach mehr Grafikleistung weiterhin vorhanden ist und dass der deutsche Markt (im Gegensatz zum weltweiten Markt) weniger denn von Mainstream-Beschleunigern getrieben wird.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024
Absatz Absatz-Anteile Umsatz Umsatz-Anteile ASPs
33. Woche 2024 1740 Stück 47,7%   51,1%   1,2% 1,08M € 38,7%   60,9%   0,4% 501€   737€   217€
32. Woche 2024 1845 Stück 48,0%   52,0%    0%  1,12M € 37,3%   62,7%    0%  474€   734€     —  
31. Woche 2024 2020 Stück 44,5%   54,5%   1,0% 1,20M € 38,9%   60,9%   0,2% 519€   665€   125€
26. Woche 2024 3135 Stück 41,6%   57,7%   0,7% 1,95M € 32,8%   67,0%   0,2% 489€   722€   235€
25. Woche 2024 2320 Stück 32,5%   66,2%   1,3% 1,48M € 24,1%   75,5%   0,4% 475€   730€   190€
24. Woche 2024 2375 Stück 48,4%   49,9%   1,7% 1,41M € 39,3%   60,1%   0,6% 481€   715€   214€
23. Woche 2024 2835 Stück 50,4%   48,7%   0,9% 1,67M € 41,0%   58,8%   0,2% 478€   711€   162€
22. Woche 2024 2345 Stück 46,0%   52,7%   1,3% 1,42M € 38,9%   60,7%   0,4% 512€   698€   197€
21. Woche 2024 1795 Stück 54,0%   44,9%   1,1% 1,04M € 45,0%   54,4%   0,6% 484€   706€   333€
18.-20. Woche 2024 2083 Stück p.W. 46,8%   52,1%   1,1% 1,41M € p.W. 34,9%   64,7%   0,4% 506€   843€   224€
17. Woche 2024 2450 Stück 49,6%   50,0%   0,4% 1,52M € 40,7%   59,2%   0,1% 511€   736€   122€
16. Woche 2024 2770 Stück 44,6%   54,1%   1,3% 1,80M € 34,5%   65,1%   0,4% 503€   781€   181€
15. Woche 2024 2485 Stück 53,1%   45,9%   1,0% 1,51M € 44,9%   54,7%   0,4% 513€   724€   235€
12. Woche 2024 2680 Stück 52,4%   45,5%   2,1% 1,60M € 47,7%   51,6%   0,7% 544€   677€   208€
11. Woche 2024 2930 Stück 54,1%   45,6%   0,3% 1,79M € 48,7%   51,2%   0,1% 551€   687€   127€
10. Woche 2024 3210 Stück 52,0%   47,4%   0,6% 2,09M € 43,8%   56,0%   0,2% 548€   771€   175€
9. Woche 2024 3375 Stück 51,4%   47,9%   0,7% 2,09M € 45,5%   54,3%   0,2% 547€   701€   211€
8. Woche 2024 3540 Stück 53,8%   45,6%   0,6% 2,27M € 47,0%   52,8%   0,2% 561€   744€   232€
7. Woche 2024 3460 Stück 54,9%   43,9%   1,2% 2,22M € 48,1%   51,5%   0,4% 563€   753€   203€
6. Woche 2024 3590 Stück 51,3%   47,2%   1,5% 2,26M € 44,2%   55,3%   0,5% 543€   736€   202€
5. Woche 2024 4560 Stück 49,7%   49,7%   0,6% 3,02M € 42,0%   57,8%   0,2% 560€   770€   196€
4. Woche 2024 3480 Stück 47,7%   51,4%   0,9% 2,25M € 42,7%   57,0%   0,3% 580€   717€   238€
3. Woche 2024 3365 Stück 57,9%   40,6%   1,5% 1,97M € 51,1%   47,4%   0,5% 528€   686€   181€
2. Woche 2024 3445 Stück 63,8%   35,0%   1,2% 1,92M € 60,0%   39,6%   0,4% 524€   632€   200€
1. Woche 2024 4050 Stück 64,0%   34,8%   1,2% 2,20M € 61,9%   37,6%   0,5% 525€   585€   238€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche