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News des 18. Oktober 2024

Twitterer HXL zeigt eine Einladung zu einem AMD-Event in Macau am 23. & 24. Oktober, welcher offenbar eine Vorstellung sowie Demonstration von AMDs Ryzen 9000X3D beinhaltet. Direkt wird diese Auslegung nicht bestätigt, allerdings wird im Bild ein "Ryzen 7" Prozessor gezeigt und der Einladungstext spricht von "we will deeply expore AMD's new support for gaming experience" (maschinelle Übersetzung des Einladungs-Bilds in Englische), was die Sache (auch angesichts vorheriger Rauchzeichen aus dieser Richtung) recht eindeutig macht. Da die Veranstaltung auf zwei Tage angelegt ist, scheint AMD eine größere Anzahl an Personen geladen zu haben, was wiederum darauf hindeutet, dass es sich um eine Veranstaltung im Vorfeld einer offiziellen Verkündung handelt, mittels welcher somit Presse & eventuell auch Hersteller & Händler vorab gebrieft werden sollen.

    Release-Fahrplan für Arrow Lake und Zen5 X3D:

  • 10. Oktober:   offizielle Vorstellung von "Arrow Lake" bzw. der Core Ultra 200 Serie
  • 23./24. Oktober:   AMD-Event zur Vorbereitung der Vorstellung von Ryzen 9000X3D
  • 24. Oktober:   Launch-Reviews & Marktstart zu Core Ultra 5 245K, Core Ultra 7 265K & Core Ultra 9 285K
  • 25. Oktober:   offizielle Vorstellung von Ryzen 9000X3D (vermtl. drei Modelle)
  • 7. November:   Launch-Reviews & Marktstart von Ryzen 7 9800X3D
  • Quellen: zumeist die Gerüchteküche ;)

Damit könnte das vorherige Gerücht zu einer offiziellen Vorstellung von Ryzen 9000X3D am 25. Oktober weiterhin korrekt sein. So oder so scheint AMD bewußt den Launch von Core Ultra 200 ein wenig stören zu wollen – wobei der größere Effekt hierbei wohl der nachfolgende Launch des Ryzen 7 9800X3D darstellt. Jener folgt Core Ultra 200 faktisch derart kurz nach (zwei Wochen später), dass es für interessierte CPU-Käufer sicherlich lohnt, die Ergebnisse des nachfolgenden AMD-Launches abzuwarten. Zu diesem Zeitpunkt Anfang November wird AMD wie bekannt nur dieses eine X3D-Modell herausbringen, die restlichen drei Modelle folgen im Jahr 2025 nach. Ryzen 9 9900X3D und 9950X3D dürften aber bereits dieses Jahr vorgestellt werden und sind zum Jahresanfang 2025 zu erwarten, nur der Ryzen 5 9600X3D wird vorerst unter Verschluß gehalten, kommt denkbarerweise auch erst einigermaßen später im Jahr 2025.

Zen 5 Hardware Takt iGPU OC TDP/PPT Listenpreis Release
Ryzen 9 9950X3D 16C/32T, 16+64+64 MB L2/L3/3DV ? ? ? ? Anfang 2025
Ryzen 9 9950X 16C/32T, 16+64 MB L2/L3 4.3/5.7 GHz 170/200W $649 / 709€ 15. Aug. 2024
Ryzen 9 9900X3D 12C/24T, 12+64+64 MB L2/L3/3DV ? ? ? ? Anfang 2025
Ryzen 9 9900X 12C/24T, 12+64 MB L2/L3 4.4/5.6 GHz 120/162W $499 / 539€ 15. Aug. 2024
Ryzen 7 9800X3D 8C/16T, 8+32+64 MB L2/L3/3DV 4.8/? GHz 120/162W ? 7. Nov. 2024
Ryzen 7 9700X 8C/16T, 8+32 MB L2/L3 3.8/5.5 GHz 65/88W $359 / 399€ 8. Aug. 2024
Ryzen 5 9600X3D 6C/12T, 6+32+64 MB L2/L3/3DV ? ? ? ? irgendwann 2025
Ryzen 5 9600X 6C/12T, 6+32 MB L2+L3 3.9/5.4 GHz 65/88W $279 / 309€ 8. Aug. 2024
Anmerkung: Alle Ryzen 9000-Prozessoren benutzen den Sockel AM5 und laufen somit nur auf Mainboards aus AMDs 600er & 800er Chipsatz-Serien.

Die ComputerBase berichtet hingegen über eine (nicht mehr verfügbare) Gigabyte-Pressemittlung, mittels welcher astronomische Performance-Zuwächse für Ryzen 9000 durch einen "Gigabyte X3D Turbo Mode" versprochen werden: Bis zu +20% bei Ryzen 9000, bis zu +35% bei Ryzen 9000X3D, allesamt bezogen auf die Spiele-Performance. Leider gibt die Pressemitteilung aber auch nicht mehr als dies her, sprich es fehlt jeglicher Hinweis darauf, wie Gigabyte diese erstaunlichen Ergebnisse erzielen wollte. Denkbar hierfür sind höhere TDPs, der Einsatz von PBO Overdrive oder auch die Abschaltung eines CCDs zugunsten der Übertaktung des anderen CCDs – sowie eine Kombination aus diesen Möglichkeiten. Zumindest für die Idee mit der Abschaltung eines CCDs spricht eine diesbezügliche Aussage des Entwicklers des "DRAM Calculator for Ryzen", 1usmus @ X:

The marketing department lives in a parallel universe. This feature is only intended for processors with two CCDs. It is also important to note that this performance gain is possible only in games that do not use many threads.
Quelle:  1usmus @ X am 18. Oktober 2024

Dies würde dann allerdings auch bedeuten, dass das Gigabyte-Feature bei einem Prozessor wie dem von Gigabyte im begleitenden Marketing-Material gezeigten Ryzen 5 9600X wirkungslos wäre. So oder so ist zu erwarten, dass dem überall bei den Performance-Angaben eingebundenen "bis zu" eine größere Bedeutung zukommt: Der durchschnittliche Performance-Effekt dieses Features ist wohl sehr deutlich niedriger einzuschätzen, erreicht vielleicht nicht einmal einen zweistelligen Wert. Dies wäre natürlich immer noch gut, denn Spiele-Performance unter Prozessoren ist hart erkämpftes Brot, zweistellige Zuwächse sind fast ein Generations-Zugewinn. Aber natürlich muß Gigabyte auch erst einmal zeigen, wie das Feature funktioniert und was man dafür eventuell aufgeben muß – die Hersteller-Garantie beispielsweise, wenn Übertaktung im Spiel sein sollte. Derzeit schlägt Gigabyte in jedem Fall sehr viel Skpesis gegenüber diesem Feature bzw. dessen Performance-Versprechen entgegen – was möglicherweise aber auch zum Lerneffekt bei Gigabyte führt, solcherart Dinge nie ohne umgehende Belege zu verkünden.

Ming-Chi Kuo @ Medium notiert Zahlen zur beginnenden Auslieferung von "HPC/AI-Blackwell" in Form von Servern mit GB200-Beschleuniger. So soll nVidia jene mit dem Anfang des vierten Quartals gestartet haben und in diesem Quartal ca. 150'000-200'000 Blackwell-Einheiten ausliefern. Leider ist nicht klar, ob sich dies auf den SingleChip GB102, die daraus resultierende DualChip-Lösung GB100 oder das damit üblicherweise gebaute Dual-GB100-Serverprodukt "GB200" bezieht. Aber auch so läßt sich aus der erwarteten Auslieferungszahl für das nachfolgende erste Quartal 2025 von gleich 500'000-550'000 Einheiten erkennen, dass die volle Massenfertigung von "HPC/AI-Blackwell" eigentlich erst ab Anfang 2025 läuft. Dies erscheint durchaus spät gegenüber der "Blackwell"-Vorstellung in diesem März, immerhin will nVidia nunmehr jährlich neue HPC/AI-Generationen auflegen. Andererseits kann nVidia sich diesen erheblichen Zeitverzug zwischen Vorstellung und realer Auslieferung auch leisten, nachdem nVidia weiterhin alles aus den Händen gerissen wird, was man in diesem Segment produzieren kann.

Laut VideoCardz hat der chinesische Netzteil-Hersteller 'Segotep' in einem fernöstlichen Forum auf Nutzer-Rückfrage klar zum Ausdruck gebracht, dass die kommende GeForce RTX 5090 keine 2x 16poligen Stromstecker benötigen wird – und dies auf Basis von Informationen seitens nVidia. Damit dürfte das Thema dann endgültig erledigt sein und erweisst sich somit auch die Auslegung der von 'Kopite7kimi' gemeldeten Watt-Werte zu GeForce RTX 50 Grafikkarten im Sinne einer maximale Boardpower als korrekt. Sprich, Board und Kühlkonstruktion der GeForce RTX 5090 sind bis 600 Watt ausgelegt, was auch die Übertaktungs-Reserve einschließt. Die nominelle TDP bzw. Powerlimit werden allerdings unterhalb dieser 600 Watt liegen. Dies müssen nicht zwingend dieselben 450 Watt wie bei der GeForce RTX 4090 sein, auch jeder Wert im Rahmen von 450 bis grob 550 Watt ist als TDP der GeForce RTX 5090 denkbar. Zumindest wird es somit auch bei dieser Spitzenlösung mit einem einzelnen 16poligen Stromstecker gehen.

Chip Hardware VRAM TDP max. Boardp. Vorstellung Release
GeForce RTX 5090 GB202 170 SM @ 512-bit 32 GB GDDR7 ? 600W CES 2025 später im Jan. 2025
GeForce RTX 5080 GB203 84 SM @ 256-bit 16 GB GDDR7 ? 400W CES 2025 später im Jan. 2025
GeForce RTX 5070 GB205 ≤50 SM @ 192-bit 12 GB GDDR7 ? 250W CES 2025 Feb. 2025
GeForce RTX 5060 GB206 ≤36 SM @ 128-bit 8 GB GDDR7 ? ? ? März 2025
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Twitterer Phil Park hat Aussagen des ehemaligen Intel-Chefentwicklers Bob Colwell ausgegraben, wonach Intel zu Zeiten des Pentium 4 tatsächlich bereits eine eigene x86-64-Technologie am Start hatte bzw. jene bereits im Pentium-4-Design enthalten war. Dies muß sich wohl auf die früheren Pentium-4-Modelle beziehen, denn der Pentium 4 hat mit den letzten Modellen dann auch einen offiziellen 64-Bit-Support erhalten (ab Ende 2005). Letzterer basierte dann allerdings nicht auf Intels Eigenentwicklung, sondern war eine Lizenz von AMDs 64-Bit-Befehlssatzerweiterung "AMD64" – womit die 64-Bit-Befehlssätze beider Prozessoren-Hersteller kompatibel blieben (und AMD somit auch eine schlagkräftige Gegenlizenz gegenüber Intels x86-Lizenz einfuhr). Aber augenscheinlich hatte Chefentwickler Bob Colwell bereits in früheren Pentium-4-Modellen einen Intel-eigenen 64-Bit-Support eingebaut, welcher auch nichts mit dem "IA64" von Intels Itanium-Prozessor zu tun hatte.

Jener Itanium war dann allerdings der Grund, wieso der Chefentwickler diese Befehlssatzerweiterung nicht durchziehen konnte: Die Intel-Führung wollte das Itanium-Projekt nicht torpedieren und untersagte es dem Chefentwickler unter Androhung der Kündigung, die eigene 64-Bit-Erweiterung ins finale Pentium-4-Design zu bringen. Silizium-technisch soll jene wohl dennoch vorhanden sein, nur elektrisch abgetrennt vom restlichen Prozessor. Gerade an dieser Stelle wäre es nun wirklich interessant zu wissen, auf welchen der vielen Pentium-4-Iterationen sich dies bezieht, dann könnten sich die Spezialisten vielleicht sogar auf die Suche nach der entsprechenden Stelle auf dem Prozessoren-Die machen. Wie bekannt hat die Geschichte dann gegen Itanium und für AMD64 gespielt, welche auch heutzutage die Grundlage aller 64-Bit-Prozessoren der x86-Architektur darstellt. Jene Anekdote erinnert an eine Zeit, wo Intel sich so felsenfest im Sattel glaubte, dass man eine bereits vorhandene Innovationen nicht in den Markt brachte – nur um danach an genau dieser Stelle vom Wettbewerb überholt zu werden.