1

News des 1. März 2023

Die ersten unabhängigen Performance-Messungen zu AMDs "Dragon Range" Mobile-Prozessor seitens Notebookcheck fallen ziemlich gut aus: AMDs aus dem Desktop übernommener 16-Kerner erreicht sowohl unter Singlethread als auch Multithread die Performance der aktuellen HX-Riege von Intel, verbraucht dafür allerdings klar weniger Strom. Allerdings musste der "Ryzen 9 7945HX" seitens des benutzten Asus-Notebook dafür auch deutlich stärker ausgefahren werden, als von AMD geplant: Offiziell mit 55 Watt TDP spezifiziert, verbraucht der AMD-Prozessor in diesem speziellen Asus-Notebook unter dem Cinebench-Test auch schon seine Ø107 Watt – sprich, Asus hat hier deutlich mehr Power-Limit mitgegeben, als von AMD angedacht. Der Vorteil für AMD ergibt sich nur daraus, dass Intels Prozessoren noch (viel) mehr verbrauchen, im selben Benchmark bei Ø190 Watt liegen.

Hardware ST-Perf. MT-Perf. Notebook (angesetzte CPU-TDP)
Ryzen 9 7945HX Zen 4, 16C/32T, 2.5/5.4 GHz 95,8% 91,8% Asus Zephyrus Duo 16 GX650PY-NM006W (120W)
Core i9-13980HX RTL, 8C+16c/32T, 2.2/5.6 GHz 99,2% 87,4% MSI Titan GT77 HX 13VI (150W/220W)
Core i9-13950HX RTL, 8C+16c/32T, 2.2/5.5 GHz 96,0% 88,4% MSI Titan GT77 HX 13VI (150W/220W)
Core i9-13900HX RTL, 8C+16c/32T, 2.2/5.4 GHz 95,4% 81,4% Lenovo Legion Pro 7 16IRX8H (130W/185W)
gemäß der Ausführungen von Notebookcheck

Auf gleichem Stromverbrauch liefert der AMD-Prozessor im übrigen gleich +22% mehr Cinebench-Punkte ab, ein starkes Ergebnis. Normalerweise sollte dies auch eine gute Vorgabe für die weiteren Mobile-Prozessoren von AMD sein, welche dann nicht mehr Desktop-Abkömmlinge verwenden, sondern explizit auf den Mobile-Einsatz getrimmte APUs. Leider ist von selbigen derzeit immer noch nicht viel zu sehen, trotz Vorstellung auf der CES vor zwei Monaten. Wie üblich liegt das Problem für AMD in diesem von den Geräteherstellern dominierten Segment weniger in der Technik, als vielmehr darin, den Ankündigungen dann Taten folgen zu lassen. Und logischerweise kann der Marktanteil an AMD-Notebooks nicht wachsen, wenn neue Intel-Notebooks schneller und in massiv größerer Auswahl am Markt vorhanden sind.

Laut den Marktforschern von TrendForce könnte die Kommerzialisierung von ChatGPT zu einem zusätzlichen Bedarf von 30'000 Grafikchips führen – und demzufolge einem kräftigen Boom bei den entsprechenden Herstellern. Allerdings ist dies eher eine Hochrechnung zugunsten einer größtmöglichen Zahl: Angeben wurde dies auf Basis von GA100-Chips, wobei nVidia sicherlich inzwischen eher die viel leistungsfähigeren Hopper-basierten GH100-Chips liefern würde – was dann natürlich eine entsprechend geringere Menge bedeutet. Zugleich basiert die Rechnung schlicht auf der Menge an Hardware-Power, welche für ein Neutraining von ChatGPT mit neuen Daten notwendig ist, da ChatGPT bislang (wie bekannt) ausschließlich mit älteren Daten gefüttert wurde. Inwiefern die hier beteiligten Hersteller aber tatsächlich soviel in ein Neutraining investieren, wenn der Hype-Train sowieso schon läuft, bleibt streng abzuwarten.

Somit ist die Aussage, dass 30'000 zusätzliche Grafikchips benötigt würden, eher nur die Best-Annahme von der Best-Annahme unter der Voraussetzung, dass alles so läuft wie bisher – was jedoch gewöhnlich dann doch nicht derart passiert. Abgesehen davon bringen selbst 30'000 GA100-Chips oder auch vielleicht 15'000-20'000 GH100-Chips nVidia nun nicht aus dem Tritt, dies sind gerade einmal ca. 250 Wafer mehr. Selbst viel größere Mengen dürften derzeit (mit gewissem Zeitversatz) zu schultern sein, denn die Halbleiterfertiger haben eher Schwierigkeiten, die Auftragsbücher voll zu bekommen, selbst bei den führenden Fertigungsverfahren. Demzufolge hat das ganze auch keinerlei Belang bezüglich Gaming-Grafikchips und deren Lieferbarkeit, selbige ist hiervon nicht betroffen. Um daran etwas zu ändern, wären deutlich größere Menge an Chips notwendig – sprich: nVidia & TSMC sind sehr wohl in der Lage, all dies gleichzeitig herzustellen.

Mal eine angenehme Abwechslung bieten die offiziellen PC-Systemanforderungen für den Beta-Test von "Diablo IV", welche bei Spielentwickler Blizzard zu finden sind. Sowohl auf CPU- als auch GPU-Seite kommt man hierbei mit älterer Hardware aus, die Hardware-Empfehlung geht gerade einmal auf Core i5-4670K oder Ryzen 3 1300X sowie GeForce GTX 970 oder Radeon RX 470 hoch. Allenfalls die Hauptspeicheranforderungen sind mit 8 GB Minimum sowie 16 GB Empfehlung vergleichsweise modern, zudem wird das volle Spiel auch wieder gleich 90 GB Festplatten-Platz belegen. Vorbesteller des Spiels erhalten zwischen 17. und 19. März einen ersten Beta-Zugang, die offene Beta findet dann vom 24. bis 26. März statt. Spielbar ist jeweils der 1. Akt, welcher mit nur der Hälfte des Festplatten-Platzes der Vollversion auskommt. Selbige Vollversion soll am 6. Juni 2023 in den Handel gehen.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Diablo IV" (Beta)
Minimum Empfehlung
gedacht für FullHD (gerendert in 720p) "Low" @ 30 fps FullHD "Medium" @ 60 fps
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 12, 45 GB freier Festplatten-Platz (90 GB für fertiges Spiel), SSD empfohlen
CPU Core i5-2500K oder FX-8100 Core i5-4670K oder Ryzen 3 1300X
Speicher 8 GB RAM 16 GB RAM
Grafik GeForce GTX 660 oder Radeon R9 280 GeForce GTX 970 oder Radeon RX 470