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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. September 2013

WinTotal sprechen die Vorteile des Desktop-PCs an – höhere Leistung, einfachere Reparatur, bessere Ergonomie usw. Am Trend zugunsten mobiler PCs – ob nun als Notebook oder Tablet – werden diese Argumente aber nichts mehr ändern, denn der Trend ergibt sich aus dem Konsumentenwunsch nach dem hübscheren Formfaktor, der Option der Mobilität (selbst wenn in der Praxis nie genutzt) und natürlich vor allem daran, daß die meisten PC/Tablet-Käufer weder höhere Leistung, noch einfachere Reparaturen oder eine bessere Ergonomie benötigen. Für die meisten PC/Tablet-Käufer muß das Gerät möglichst einfach sein, woran sich auch der Erfolg der Tablets erklärt. Dies nimmt dem Desktop-PC in der Breite des Geschäfts erhebliches Marktvolumen ab, weil einfach weniger Standard-PCs benötigt werden. Ob der HighEnd-Markt damit kleiner wird, wäre allerdings zu bezweifeln – denn HighEnd-PCs lassen sich mit Notebooks nur sehr ungenügend und durch Tablets gar nicht ersetzen.

Die GameZone berichtet über eine Aussage der Entwickler von "The Witcher 3: Wild Hunt", wonach das im nächsten Jahr erscheinende Spiel die NextGen-Konsolen bereits ausreizen würde. Dies ist eine ziemlich vermessene Aussage angesichts dessen, daß Deverloper-Kits mit der finalen Hardware erst in diesem Herbst zur Verfügung stehen sollten. Aber vermutlich ist die Aufregung sowieso umsonst und das ganze einfach nur cleveres Marketing seitens des Spieleentwicklers. Sicherlich wird es recht einfach sein, die Performance der NextGen-Konsolen ohne Anpassung auf deren spezielle Hardware auszureizen – immerhin handelt es sich hierbei schließlich nur um Hardware der Mainstream-Klasse. Die eigentliche Aufgabe lauert danach, wenn die Spieleentwickler sich an die Hardware-Eigenheiten der jeweiligen Konsole herantasten und dabei lernen werden, diese wirklich auszunutzen. Diese Phase wird voraussichtlich erst in etwa zwei bis drei Jahren beginnen.

Nochmals die GameZone berichten über eine Aussage des Ubisoft-Chefs zum Anstieg der Spieleentwicklungs-Kosten, insbesondere in Bezug auf eben die NextGen-Konsolen: Danach soll es für die nächsten zwei Jahre noch keinen bedeutsamen Anstieg der Spieleentwicklungs-Kosten geben, da die Spieleentwickler grob dasselbe wie bisher auf der aktuellen Konsolen-Generation mit der nächsten Konsolen-Generation bieten werden – sicherlich hier und da um eine technische Bremse weniger, aber noch ohne wirklich großen Unterschied. Danach wird allerdings die Phase der wirklichen Ausnutzung der Hardware der NextGen-Konsolen beginnen – was gleichbedeutend ist mit wirklich mehr Qualität, dafür aber eben auch mit klar höheren Spieleentwicklungs-Kosten. So zumindest die Aussage des Ubisoft-Chefs – was nicht bedeutet, daß es genau so kommen wird.

Der Anstieg der Spieleentwicklungs-Kosten erscheint zwar erst einmal logisch, provoziert jedoch steigende Spielepreise, welche der Markt kaum flächendeckend annehmen wird. Genauso gut möglich ist eine eher sanfte Entwicklung, welche sich immer auch an Effizenzfortschritten bei der Contenterstellung orientiert – sprich: Ohne Effizienzfortschritt auch kein bedeutsamer Qualitätssprung. Daß die Kosten für die Spieleentwicklung irgendwann einmal explodieren und demzufolge ernsthaft teurere Spieletitel hervorbringen, erscheint dagegen als nicht besonders realistisch. Nicht unpassend dazu vermelden Golem das finale Budget von GTA 5, welches bei lockeren 202 Millionen Dollar für Entwicklungs- und Marketingkosten liegt. Dies ist selbst nach Hollywood-Maßstäben richtig viel – und zwingt natürlich zum Verkaufserfolg, grob 10 Millionen verkaufter Einheiten werden wohl allein zum Ausgleich dieser enormen Kosten notwendig. Was für GTA V gelten mag, gilt jedoch mitnichten für alle anderen Spiele – diese müssen gewöhnlich weiterhin sehr genau auf ihre Kostenlage schauen.

Bezüglich der letzten Snowden-Enthüllungen zum Angriff der Geheimdienste auf die Internet-Verschlüsselung bringen Golem einen feinen Artikel, welcher sich mit der Sicherheit verschiedener Verschlüsselungs-Standards auseinandersetzt. Ohne ein gewisses Grundwissen in Krypo-Dingen geht es natürlich trotzdem nicht – ansonsten bleibt einem nicht viel anderes übrig, als sich an allgemeine Empfehlungen zu halten. Eine solche wäre beispielsweise, daß AES mit 256 Bit heutzutage als sicher anzusehen ist, die bessere Alternative aber Twofish mit 256 Bit sein soll. Dies gilt allerdings primär nur für den Offline-Einsatz, am besten in der kontrollierten Umgebung eines einzelnen Programms wie TrueCrypt. Alles, was im Internet bei alltäglichen Dingen wie dem Browsen auch mit https passiert, ist dagegen per se als unsicher zu betrachten, da hier viel zu viel an Technik zum Einsatz kommt, die aus Kompatibilitätsgründen auf alte und damit schwache Standards setzt. Eventuell widmen sich die Browser-Hersteller in Zukunft verstärkt diesem Thema – wobei man Microsoft und Google als US-Unternehmen diesbezüglich auch gleich wieder ausbuchen muß.