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Hardware- und Nachrichten-Links des 21./22./23. Dezember 2017

Grafikchip-Entwickler nVidia wird nach eigenen Angaben den 32-Bit-Support für nVidia-Grafikkarten demnächst für alle Betriebssysteme einstellen – sprich auch inklusive von Windows 10. Der genaue Termin ist noch nicht heraus, vielmehr spricht man über die Treiber-Version 390 als die letzte mit 32-Bit-Support – jene dürfte wohl Anfang 2018 erscheinen. Sollten Sicherheit-relevante Bugs auftauchen, wird nVidia noch einmal extra 32-Bit-Treiber bis maximal Januar 2019 auflegen, jene 32-Bit-Treiberreleases würden dann allerdings nicht die Veränderungen auf Feature-Seite der 64-Bit-Versionen in sich tragen. Prinzipiell ist angesichts der Bedeutungslosigkeit, in welche 32-Bit-Systeme beim PC inzwischen versinken, nicht viel gegen diese Entscheidung einzuwenden – immerhin bleiben die alten 32-Bit-Treiber ja weiterhin verfügbar und sind problemlos nutzbar, fehlen nur die Verbesserungen neuerer Treiberversionen. Die meisten 32-Bit-Systeme dürften von diesen kaum jemals profitieren können, da 32-Bit-Systeme üblicherweise derart leistungsschwach sind, das da auch neuere Treiber nichts mehr retten können. Irritierend ist allerdings die Einstellung des Supports für Windows 10 32-Bit, denn immerhin wird dieses Betriebssystem jetzt und auch in Zukunft von Microsoft weiterhin gepflegt werden. Den Support für ein aktuell von Microsoft vertriebenes Produkt einzustellen, hat sich bislang wohl noch keiner gewagt. Natürlich kann man auch sagen, das der Ausgangspunkt für dieses Dilemma eher denn Microsoft ist, welche unbedingt noch eine offizielle 32-Bit-Version für Windows 10 aufgelegen mussten – anstatt diesen alten Zopf endlich abzuschneiden, gerade mit der "letzten Version von Windows". Mit der kürzlich noch gelobten "vorbildlichen" Treiber-Unterstützung bei nVidia ist es damit aber natürlich vorbei, egal wer hier Recht oder Schuld haben mag.  (Forendiskussion zum Thema)

Gemäß der ComputerBase hat sich nun auch Grafikkarten-Hersteller PNY klar bezüglich der Produktgarantie bei Crypto-Mining auf regulären Grafikkarten (sprich, nicht expliziten Mining-Beschleunigern) geäußert – und dabei wie vorher schon Inno3D eine Garantie für diese "zweckentfremdende" Nutzung abgelehnt. Konkret behält man es sich vor, einen solchen Garantiefall anzuerkennen oder auch nicht – aber die Ablehnung dieser Nutzungsart durch den Hersteller läßt sich auch so erkennen. Hierbei dürfte es auch eher darum gehen, das Miner ihre Grafikkarten gleich gar nicht erst einsenden, denn im gewöhnlichen dürfte der Hersteller im RMA-Verfahren nicht erkennen können, ob eine Grafikkarte nun intensiv fürs Mining oder fürs Gaming genutzt wurde – und vor allem könnte eine diesbezügliche Falschbehauptung einen Rechtstreit mit potentiell unerfreulichen Folgen (Stichwort negative Presseberichterstattung) ergeben. Zumindest die professionellen Miner kann man damit ganz gut von Garantieansprüchen weghalten – denn irgendwie dürfte es doch verdächtig aussehen, wenn die jede Woche eine neue Grafikkarte einzuschicken versuchen. Wenn es dabei bleibt und nicht eine Hexenjagd auf unprofessionelle oder gar nur vermeintliche Miner stattfindet, geht das alles in Ordnung – denn genauso wie bei jeder Consumer-Hardware gilt auch hier, das nichts für den 24-Stunden-Lastbetrieb gedacht ist und dies immer (also auch wenn man dauerhaft 24 Stunden durchzockt) außerhalb der Garantie liegt. Nicht umsonst legen die Festplatten-Hersteller extra HDD-Serien auf, deren Garantie auch eine 24-Stunden-Nutzung umfaßt – genauso auch wie es extra Mining-Grafikkarten gibt, deren beschränkte Garantie dann eben auch für den Dauerbetrieb gilt.

Laut Golem hat Speicherhersteller Micron den Design- und den Qualifikationsprozess für GDDR6-Speicher beendet und kann daher in den nachfolgenden Wochen dessen Serienfertigung starten. Die aktuellen Samples laufen zwar nur mit einer Datenrate von 14 Gbps (im DDR-Verfahren 7000 MHz Speichertakt, im QDR-Verfahren 3500 MHz), allerdings peilt man für die Serienfertigung bis zu 16 Gbps an (8000 MHz DDR bzw. 4000 MHz QDR) – wie auch kürzlich seitens Samsung zu berichten. Interessanterweise läßt die GDDR6-Spezifikation es den Speicherhersteller augenscheinlich frei, ob man mit einem DDR-Verfahren (wie GDDR5) oder einem QDR-Verfahren (wie GDDR5X) arbeitet – nur die am Ende herauskommende Datenrate ist die eigentliche Bedingung. So oder so wird GDDR6-Speicher somit einsatzbereit, bevor es damit arbeitende Grafikchips gibt – im Normalfall ist es eher umgedreht, führen neue Grafikchips bislang unbekannte Speichersorten in den Markt ein. Aber die nachfolgenden Generationen von AMD und nVidia kommen erst spät im Jahr 2018 (nVidia Ampere im Q2/2018 sowie AMD Navi Richtung Jahresende 2018), GDDR6 könnte in diesem Fall sogar früher verfügbar werden. nVidia dürfte wohl recht breit auf GDDR6 setzen, da man sich aus dem Thema HBM-Speicher bis auf die Ausnahme der HPC-Chips heraushält. AMD ist dagegen normalerweise mit HBM-Speicher verheiratet und könnte im Mainstream-Bereich weiterhin gut mit GDDR5 auskommen – aber eine kleine Chance auf AMD-Chips mit GDDR6-Speicherinterface ergibt sich gemäß einer kürzlichen Meldung doch noch.

Die Webseite des Spieleentwicklers nennt nunmehr (augenscheinlich vorläufige) Systemanforderungen für Squadron 42, der Einzelspieler-Kampagne von Star Citizen. Jene sind allerdings teilweise noch reichlich unspezifisch gehalten (64-Bit-OS ab Windows 7, QuadCore-CPU, 16GB+ RAM, SSD streng empfohlen, DirectX-11-Grafikkarte mit 2 GB VRAM, 4 GB streng empfohlen) – und zudem fehlt vor allem auch die Angabe, ob das ganze als minimale Anforderung oder als Hardware-Empfehlung zu betrachten sei. Allerdings scheint der extreme Hunger nach Hauptspeicher schon klar durch: 16 GB mit einem Pluszeichen dahinter samt einer klaren Empfehlung zu einer SSD sind klar durstiger als alle andere Spiele vorher. Sofern die konkreten CPU- und Grafikkarten-Anforderungen ähnlich ausfallen – und der bisherigen Verlauf bei Star Citizen deutet ziemlich klar in diese Richtung hin – dann steht hiermit nach längerer Zeit mal wieder ein echter Hardware-Kracher ins Haus, welcher den Meßlatte an Spiele-Systemanforderungen deutlich nach oben verschiebt. Genauer wird sich dies jedoch sicher erst kurz vor Spielrelease ergeben, welcher bislang ungenau auf "irgendwann im Jahr 2018" angesetzt ist. Vor Fehlern oder Fehlauslegungen ist das ganze jedoch nicht gefeit, denn beispielsweise die Verkaufsseite zu Squadron 42 sieht derzeit immer noch nur 8 GB RAM sowie eine DirectX-11-Grafikkarte mit nur 1 GB VRAM als ausreichend an, die Empfehlung zur SSD fehlt dort gänzlich.