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Hardware- und Nachrichten-Links des 20./21. November 2017

Seitens ComputerBase und PC Games Hardware hat man sich die Grafikkarten-Performance von Star Wars Battlefront II nunmehr mit der Release-Version des Spiels sowie angepassten Treibern seiten AMD und nVidia nochmals angesehen. Hinzu kommen neue, fordernde Testsequenzen – und dennoch bleibt Battlefront II ein Spiel mit generell hohen Frameraten, wenn für 45 fps unter FullHD eine GeForce GTX 1050 Ti ausreicht sowie unter WQHD eine GeForce GTX 1060 – und erst unter UltraHD eine GeForce GTX 1080 Ti vonnöten ist, um selbige Framerate in der besten Bildqualität zu erzielen. Allenfalls die gehobenen Grafikkartenspeicher-Anforderungen fallen auf: Unterhalb von 4 GB Grafikkartenspeicher gibt es selbst in der FullHD-Auflösung noch Fehler im Texturenstreaming, in der UltraHD-Auflösung sind dann sogar gleich 8 GB zu empfehlen, 6 GB nicht wirklich ausreichend.

Etwas überraschend ist das Ergebnis der Tests von DirectX 11 gegen DirectX 12 (das Spiel unterstützt beide Grafik-APIs): Nicht nur ist DirectX 11 bezüglich der reinen fps klar schneller als DirectX 12, auch lastet DirectX 11 (in diesem speziellen Fall) die CPU besser aus als DirectX 12. Augenscheinlich ist Star Wars Battlefront II klar auf DirectX 11 hin optimiert und der DirectX-12-Support wohl nur ein Überbleibsel der verwendeten Frostbite-Engine. Für einen AAA-Titel des Jahres 2017 mit grundsätzlichem DirectX-12-Support ist dies dennoch ein erstaunliches Ergebnis – vielleicht könnte man daran die Diskussion anschließen, was uns DirectX 12 bislang eigentlich gebracht hat (außer dem Zwang zu Windows 10). Denn große Performancesprünge durch DirectX 12 sind eigentlich eher selten, beschränken sich dann zumeist nur auf leistungsschwache CPUs – und neue Optikeffekte oder irgendetwas, was rein nur unter DirectX 12 darstellbar wäre, wurde bislang kaum erspäht. Angesichts des ganzen Trommelwirbels, welcher für DirectX 12 veranstaltet wurde, kann man dies durchaus als mageres Ergebnis bezeichnen.

Der Planet 3DNow! berichtet über potentielles neues Ungemach für die Grafikkarten-Käufer aus der Ecke der Crypto-Miner: Danach erreichen die Radeon RX Vega Grafikkarten nach gewissen Anlaufschwierigkeiten nunmehr absolute Bestwerte unter dem Monero-Mining – was umso bedeutsamer ist, als das jene Crypto-Währung eigentlich für reines CPU-Mining konzipiert wurde. Bisher erreichen Grafikkarten unter Monero auch bestenfalls nur Werte wie die besten Consumer-Prozessoren – Ryzen 7 oder GeForce GTX 1080 Ti kommen bei rund 500 Hashes pro Sekunde heraus. Eine Radeon RX Vega soll hingegen aus dem Stand heraus bereits 1700 H/s erreichen, optimiert sogar die Marke von 2000 H/s knacken. Jener heftige Leistungssprung dürfte sicherlich den einen oder anderen Miner anziehen – und selbst wenn nicht, können Gamer somit auf normalüblichen Systemen und zu üblichen Strompreisen derzeit ca. 100 Dollar pro Monat erwirtschaften und sich somit den Anschaffungspreis der Grafikkarten (teilweise) zurückverdienen.

Dies wird natürlich nicht ewig so gehen können – denn ein derartiger Leistungsschub hat normalerweise das Potential, die Rechenkraft des kompletten Monero-Minings entscheidend zu erhöhen, womit die Mining-Schwierigkeit angepasst wird und somit die Erträge pro Grafikkarte sinken. Der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis der Vega-Grafikkarten könnte hierbei durchaus als Bremsklotz dafür dienen, sich auf eine derart riskante Zukunftswette einzulassen. Aber vermutlich wird es trotzdem genügend Gamer und Mining-Profis geben, die das ganze doch ausprobieren – was in einer nachfolgend noch schlechteren Verfügbarkeit der Vega-Grafikkarten resultieren dürfte. Rein tendentiell könnte man einen solchen Effekt schon angesichts der aktuellen Preisentwicklung bei den Vega-Grafikkarten vermuten – denn hierbei wird insbesondere die für Mining-Aufgaben wohl besser geeignete Radeon RX Vega 56 (günstiger mit kleinerem Stromverbrauch) inzwischen beachtbar teurer verkauft als noch vor einer Woche.

Radeon RX Vega 56 Radeon RX Vega 64 GeForce GTX 1070 GeForce GTX 1070 Ti GeForce GTX 1080
Listenpreis 399$ 499$ 379$ 449$ 499$
Straßenpreis 14. Nov. 470-530€ 550-590€ 410-450€ 460-500€ 500-550€
Straßenpreis 21. Nov. 510-580€ 560-600€ 400-430€ 450-480€ 490-540€
Bei den Straßenpreisen wurden ausschließlich sofort lieferbare Angebote berücksichtigt.

Hinzu kommt eine weiterhin rückläufige Lieferbarkeit beider Vega-Grafikkarten, die Radeon RX Vega 56 wird inzwischen nur noch selten als "lieferbar" gelistet. Diese schlechte Verfügbarkeit und die hohen Preise müssen natürlich nichts mit den Absatzzahlen hierzulande zu tun haben – dafür reicht es aus, wenn die Händler einfach unzureichende Nachlieferungen erhalten, basierend auf einer höheren Nachfrage aus Mining-Gründen anderswo. Sofern AMD nicht endlich seine Lieferschwierigkeiten mit den Vega-Chips in den Griff bekommt, läßt sich nicht auszuschließen, das selbst eine vergleichsweise kleine Anzahl an Minern die Vega-Karten umgehend in den "Ausverkauft"-Status treiben. Monero ist zwar weder Bitcoin noch Ethereum, dafür hat aber gerade der vorherige Mining-Boom von diesem Frühjahr dafür gesorgt, das sowohl ein breites grundsätzliches Interesse an Crypto-Mining existiert als auch teilweise professionelle Miner-Strukturen entstanden sind. Sobald hieraus grünes Licht zum Monero-Mining auf Vega-Grafikkarten kommt, hält die nachfolgende Stampede gewöhnlich nichts mehr auf.