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Hardware- und Nachrichten-Links des 18./19./20. Dezember 2017

WCCF Tech berichten über die erstklassige Mining-Performance der Titan V – unter Ethereum werden beispielsweise satte 70 MH/sec erreicht. Die Energieeffizienz ist dabei sogar ziemlich gut, meist bleibt man klar unterhalb des Power-Limits von 250 Watt – in einem Fall (Monero) sind es gar nur 157 Watt Stromverbrauch für die gebotenen Leistung. Allerdings wird die Titan V speziell unter Monero-Mining immer noch von der Radeon RX Vega 64 geschlagen, wie man in einem Folgeartikel darlegt: An die (optimiert) ~1950 H/sec der Radeon RX Vega 64 kommt die Titan V mit (optimiert) ~1450 H/sec immer noch nicht heran. Eine Mining-Karte wird die Titan V aber so oder so nicht, dafür ist der Anschaffungspreis einfach zu hoch und sind im Mining-Bereich effektivere Mehrkarten-Setups zu simpel einzurichten. Auch der große Run auf die Radeon RX Vega wegen ihrer (teilweise) guten Mining-Performance ist bislang ausgeblieben – die Karten sind wohl generell zu teuer und heutzutage muß die Neuinvestition in Mining-Hardware gut überdacht werden, ändern sich die Bedingungen zu schnell und kündigt sich am Horizont ein Trend weg vom Mining zur Bestätigung der jeweiligen Transaktionen bereits an. Schließlich rennen alle Crypto-Währungen mit Blockchain-Technologie in die selbstgestellte Falle, das die Transaktionskosten mit der Zeit immer höher werden respektive dafür maßlos Energie verbraten wird – und die derzeit hierfür in Entwicklung befindlichen Alternativen kommen dann zumeist ganz ohne Mining aus.

Notebookcheck haben die seitens Ultrabookreview aufgestellten Benchmarks eines Vorserien-Laptops mit Qualcomm Snapdragon 835 ARM-basierter CPU auf Windows 10 analysiert bzw. mit den eigenen (umfangreichen) Benchmarks anderer Notebooks verglichen. Dabei konnte deutlich herausgearbeitet werden, das insbesondere der CPU-Teil des Qualcomm-SoCs arg schwachbrüstig ist, prinzipiell nur auf dem Niveau von Intels LowPower-Prozessoren agiert – und damit weit unterhalb des Performance-Niveaus von Intels regulären Notebook-Prozessoren (selbst der Ultrabook-Modell) zu verorten ist. Die Grafik-Performance des Qualcomm-SoCs ist dagegen halbwegs konkurrenzfähig, allerdings dürfte jene in der Praxis durch die magere CPU-Power einigermaßen limitiert werden. Notebookcheck befürchten an dieser Stelle, das Qualcomm somit dasselbe Schicksal wie die Netbooks erleiden könnte – von den Medien zuerst hochgelobt, seitens der Konsumenten in der Praxis dann aber als ungewohnt langsam erkannt und nachfolgend negiert. Diese Gefahr kann man sicherlich ansprechen – andererseits muß man auch sagen, das Intels aktuelle LowPower-Prozessoren sich gegenüber den Anfangstagen des Netbooks geradezu extrem gemausert haben und teilweise bei einfachen Surfstationen kein große Praxisdifferenz mehr zu günstigen Notebook-Prozessoren existiert. Qualcomm wird auf Basis dieser Performance natürlich nur im Einsteiger-Bereich eine Konkurrenz zu Intel bilden können – aber dort sind die Performance-Differenzen unbeachtbar, kann also ein echter Wettbewerb stattfinden.

Die ComputerBase spricht die Problematik der unvorhersagbaren Performance des Core i7-8700 an. Das non-K-Modell kommt theoretisch mit nur marginalen Taktraten-Abweichungen zum großen Core i7-8700K daher, allerdings gibt es einen erheblichen Unterschied beim Stromverbrauch: Der Core i7-8700 hat eine TDP von 65 Watt, wobei der Grenzwert für das gesamte Package auch nur bei 65 Watt liegt – während der Core i7-8700K dagegen eine TDP von 95 Watt und einen Grenzwert für das gesamte Package von sogar 130 Watt aufweist. In einem früheren Test auf einem Retail-Mainboard lagen allerdings zwischen non-K- und K-Modell nur minimale Performance-Differenzen, in einem neuen Test auf Basis eines Komplett-PCs verlor der Core i7-8700 dagegen erheblich an Performance (im Cinebench -15% anstatt -2%). Dabei war unserer Meinung nach aber eher die geringe Performance-Differenz auf einem Retail-Mainboard verwunderlich, während das Komplett-System es dann so macht, wie von Intel vorgesehen: Mit der niedrigeren TDP geht angesichts einer Sechskern-CPU natürlich auch eine niedrigere Performance einher, die TDP limitiert hierbei also die erreichbare Performance. Gemäß der Spezifikationen falsch macht es das Retail-Mainboard, welches die TDP augenscheinlich nicht wirklich beachtet und dem Core i7-8700 somit Gelegenheit gibt, länger höher getaktet zu agieren als von Intel gedacht.

Im Sinne der meisten CPU-Käufer ist letzteres Verhalten natürlich nicht wirklich verkehrt, wird die CPU schließlich nicht außerhalb der Serien-Spezifikation betrieben, sondern faktisch mit dem TDP-Wert eines Core i7-8700K. Da hierbei dasselbe Silizium und aller Vermutung nach auch dasselbe Package verwendet werden, geht dies wohl vollkommen in Ordnung – auch weil man ja immer noch auf Referenz-Taktraten bleibt und nirgendwo (mangels echter Übertaktung) in Grenzbereiche kommt. Der Retail-Käufer kann somit aus einem Core i7-8700 (mittels eines passenden Mainboards) klar mehr herausholen als der Käufer eines Komplett-Systems. Der Hersteller des Komplett-Systems macht hierbei allerdings nichts falsch, sondern hält sich nur zu 100 Prozent an die Intel-Spezifikation. Der eigentliche "Fehler" liegt beim Hersteller des Retail-Mainboards, geht in diesem Fall aber zugunsten des Käufers, und ohne zudem die Intel-Spezifikation in ihrem Sinn zu überschreiten. Einzig allein, wenn man wirklich die gesetzte TDP von 65 Watt erreichen wollte, muß man extra rudern – entweder bietet das gekaufte Mainboards entsprechende Einstellungen an oder aber wäre dann der Kauf eines entsprechenden Komplett-PCs anzuraten.