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Hardware- und Nachrichten-Links des 1. September 2015

Gemäß dem Tech Report hat Intel vorerst keine Pläne, Skylake-Prozessoren mit eDRAM auch in einer Sockel-Bauform anzubieten (wie bei Broadwell mit den Modellen Core i5-5675C und Core i7-5775C). Solche wird es nur für das Mobile-Segment geben, welche dann auch den Weg in einige AiO-Systeme finden werden – aber eben nicht zu den Nutzern von hochwertigen Retail-Mainboards in teuren Gamer-PCs. Dabei könnte ein solcher Prozessor auch für den Retail-Markt ganz interessant sein, denn die teilweise gute Performance von Broadwell trotz dessen niedriger Taktraten geht primär auf die Mitnutzung des eDRAMs als Level4-Cache für CPU-Aufgaben zurück. Auf Skylake mit dessen hohen Taktraten und höherer TDP adaptiert, könnte das ganze richtig interessant bzw. wenigstens ein netter Performanceboost im Rahmen von +5% für Skylake werden. Gerade da im Spielebereich einiges (auch und gerade mit extra HighEnd-Grafikkarte) auf den eDRAM reagiert, wäre ein marktüblich getakteter Skylake-Prozessor mit verbautem eDRAM und im gewöhnlichen Sockel 1151 durchaus interessant.

Intel hat dies wie gesagt derzeit nicht auf seinem Plan – aber dies könnte natürlich auch dem Umstand geschuldet sein, daß das Interesse an so etwas eher kurzfristig angestiegen ist, sich erst nach den vorliegenen Performance-Werten zu Broadwell und Skylake manifestieren konnte. Nun aber dürfte Intel über dieses Interesse informiert sein – und könnte dann darauf reagieren. Sofern man solches vorhat, dürfte man hierfür allerdings auf den Skylake-Refresh "Kaby Lake" im Sommer 2016 warten, damit jene Refresh-Generation, welche ohne eigenes Silizium daherkommt, auch irgendwelche Pluspunkte zu bieten hat. Produktionstechnisch sollte es hierfür kaum echte Probleme geben, da Intel den eDRAM nach wie vor extra herstellt und nur auf das selbe Trägermaterial wie den Prozessor selber presst. Damit könnte man notfalls auch der dicksten Vierkern-CPU mit der allerkleinsten integrierten Grafiklösung einen eDRAM spendieren – jener wird eine schwache integrierte Grafik kaum beschleunigen können, aber hier geht es schließlich fast nur um den Nutzen als Level4-Cache zugunsten der CPU-Performance.

Die Marktanalysten von IDC rechnen nun auch für das kommende Jahr 2016 mit einem weiterhin flauen PC-Markt – augenscheinlich ohne größere Impulse durch Windows 10, Skylake und die 14/16nm-Grafikchips. Eine genaue Zahl hat man (noch) nicht veröffentlicht, aber man geht augenscheinlich von einem kleinem Minus im Jahr 2016 aus, nachdem das Jahr 2015 in einer aktualisierten Prognose nunmehr auf einen satten Geschäftsverfall von -8,7% geschätzt wird. Da das PC-Geschäft laut IDC erst im Jahr 2017 wieder "stabil" laufen soll, verschiebt sich die Erholung des PC-Markts somit um immerhin zwei Jahre – ursprünglich war hierfür das Jahr 2015 vorgesehen, mit den richtigen Zuwächsen dann im Jahr 2016. Bezüglich Ursachen haben IDC nichts notiert, wir würden an dieser Stelle ganz allgemein den geringen Aufrüstdruck, die nicht gerade steigende Kaufkraft in der Normalbevölkerung sowie die Erledigung von immer mehr früheren PC-Aufgaben auf Smartphones & Tablets nennen – ein Ansammlung an allgemeinen Problemen, welche nicht gerade einfach aus dem Weg zu räumen sind.

Seitens Netmarketshare und StatsCounter kommen die aktuellen Zahlen zur Betriebssystem-Verbreitung für den August 2015 und damit erstmals unter der Beteiligung von Windows 10 über den kompletten Erhebungszeitraum. So ganz scheint das neue Microsoft-Betriebssystem bei den beiden Statistikdiensten aber noch nicht angekommen zu sein, denn in den Langzeitstatistiken von Netmarketshare und StatsCounter wird Windows 10 nicht explizit erwähnt, sondern nur unter "andere Betriebssysteme" erfaßt. Ausnahmesweise mal einig ist man sich über den aktuellen Nutzungsstand von Windows 10, welche bei Netmarktshare auf 5,21% und bei StatsCounter auf 5,38% jeweils für den August 2015 lautet. In beiden Fällen kommen die neuen Nutzer von Windows 10 grob zu gleichen Teilen von Windows 7 und 8/8.1 – vielleicht mit einer kleinen Tendenz, daß mehr Windows-10-Neunutzer von Windows 8/8.1 kommen.

Bezogen auf die Nutzermengen beider früheren Microsoft-Betriebssysteme ist die Situation sowieso klar: Zwischen 13-14% der Nutzer von Windows 8/8.1 sind schon umgestiegen, bei Windows 7 sind es dagegen nur zwischen 3-5%. Dies dürfte auch die zukünftige Entwicklung grob vorwegnehmen: Die Nutzergemeinde von Windows 8/8.1 wird im Zuge von Windows 10 schnell auf einstellige Prozentzahlen herunterfallen, während die Nutzergemeinde von Windows 7 jenen Sprung nur teilweise und wohl erst in einem größerem Zeitrahmen absolvieren wird. Bei Windows 7 dürften es zudem ausreichend wechselunwillige Nutzer geben, so daß dieses alte Microsoft-Betriebssystem uns noch über Jahre mit hohem Nutzerzuspruch (geschätzt: oberhalb 30%) begleiten wird. Dem früheren Microsoft-Dino in Form von Windows XP hat der Launch von Windows 10 im übrigen kaum geschadet, dessen Nutzerzahlen sind nur um wenige Zehntelprozente nach unten gegangen. Die Nutzer dieser Maschinen haben sich augenscheinlich dafür entschieden, ihre Systeme so lange am Leben zu erhalten, bis deren Hardware dann eines Tages richtiggehend auseinanderfällt.