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Hardware- und Nachrichten-Links des 1. Oktober 2021

Harukaze5719 @ Twitter notiert ein in Taiwan aufgeschnapptes Gerücht, wonach EVGA die "GeForce RTX 3090 Kingpin" zugunsten einer "GeForce RTX 3090 SUPER Kingpin" auslaufen lassen wolle. Erstens einmal bestätigt dies den Punkt, dass tatsächlich ein "SUPER"-Refresh der GeForce RTX 30 Serie auch im Desktop-Bereich ansteht – und zweitens scheint jener nicht einfach nur neue Grafikkarten-Modelle mitzubringen, sondern vielmehr eher denn einige der bisherigen Ampere-Grafikkarten zu ersetzen. Dies legten die kürzlich aufgetauchten (angeblichen) Hardware-Daten zum GeForce RTX 30 "SUPER"-Refresh bereits nahe, denn in den meisten Fällen kommen die "SUPER"-Modelle damit doch zu nahe an bisherigen Ampere-Karten heraus – woraus man die Annahme ziehen kann, dass selbige damit ersetzt werden dürften.

Rumor from an overclocker
> "Heard from Taiwan person. 3090 KINGPIN will EOL and will be replaced to 3090 SUPER KINGPIN"

Quelle:  Harukaze5719 @ Twitter am 1. Oktober 2021

Dies könnte es nVidia letztlich auch ermöglichen, höhere Listenpreise für den "SUPER"-Refresh anzusetzen – zur derzeitigen Lage, wo die Straßenpreise dann sowieso viel höher liegen werden, dürfte dies einfacher durchgehen als zu jedem anderen Zeitpunkt. Ausgangspunkt hierfür könnte die Preishöhe sein, welche nVidia mit den Sommer-Nachzüglern gesetzt hat – speziell bezogen auf die GeForce RTX 3080 Ti mit ihrem doch "gut" nach oben hin ausgedehnten Listenpreis, welche zudem aller Wahrscheinlichkeit auch nach dem "SUPER"-Refresh weiterhin im Portfolio verbleibt. Gänzlich kann es nVidia preislich nicht übertreiben – aber nVidia bringt auch eine kleine wie mittlere Preiserhöhung viel ein, schließlich bleibt somit ein bedeutsam größerer Teil der sowieso im Markt gebildeten Straßenpreise dann eben bei nVidia hängen. Für den Augenblick macht dies für den Grafikkarten-Käufer keinen Unterschied – nur wird damit natürlich ein grundsätzlich höheres Listenpreis-Niveau etabliert, welches langfristig dem Grafikkarten-Markt nicht gut tut.

nVidia-Portfolio nach dem "SUPER"-Refresh
Hardware Speicher Preislage ersetzt
GeForce RTX 3090 SUPER 84 SM @ 384 Bit 24 GB GDDR6X möglw. $1599-1799 GeForce RTX 3090
GeForce RTX 3080 Ti 80 SM @ 384 Bit 12 GB GDDR6X $1199 -
GeForce RTX 3080 SUPER 70 SM @ 384 Bit 12 GB GDDR6X möglw. $799-899 GeForce RTX 3080
GeForce RTX 3070 SUPER 46 SM @ 256 Bit 8 GB GDDR6X möglw. $599 GeForce RTX 3070 & 3070 Ti
GeForce RTX 3060 SUPER möglw. 34 SM @ 192 Bit 12 GB GDDR6 möglw. $399 GeForce RTX 3060 Ti
GeForce RTX 3060 28 SM @ 192 Bit 12 GB GDDR6 $329 -
Hardware-Daten zum GeForce RTX 30 "SUPER"-Refresh gemäß des kürzlichen Leaks, Preise gemäß eigener Annahmen

In Korrektur der gestern notierten Termin-Vorschau auf die nächsten Hardware-Projekte hat Twitterer Greymon55 eine weitere Verschiebung der nächsten Threadripper-Generation ins Spiel gebracht: Jene wurde zuletzt für den November 2021 genannt, scheint nun aber erneut verzögert und damit dann erst im neuen Jahr zu erwarten. Angesichts dessen, dass es derzeit auch keine größeren Anzeichen hierzu an der Leak-Front gibt, erscheint dies plausibel – wäre "Threadripper 5000" mit Codenamen "Chagall" auch weiterhin nächsten Monat auf dem Plan, sollte sich dies eigentlich bereits mittels diverser vorbereitender Aktionen zeigen. Nächstes Jahr hätte die neue Threadripper-Generation dann allerdings ein um so schwereres Brot, da einfach zu spät im Zen-3-Lebenszyklus erscheinend und damit zu nahe an Zen 4 herankommend (selbst wenn derzeit unklar ist, wann Zen-4-basierte HEDT-Prozessoren erscheinen).

Chagall seems to be delayed again, probably next year.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 1. Oktober 2021

Aber natürlich opfert AMD hierbei bewußt ein Produkt mit wenig Markteffekt und derzeit keinerlei Gegenwehr seitens der Konkurrenz (Intel), wenn man weiterhin knapp an 7nm-Wafern ist und damit lieber erst einmal andere Märkte (Server & Desktop) bedient. Allerdings kommt man mit einem 2022er Releasetermin dann durchaus in die Nähe von Intels nächsten HEDT-Prozessoren in Form von "Sapphire Rapids-X", welche gemäß den letzten Angaben im dritten Quartal antreten sollen. Vermutlich macht dies AMD jedoch vergleichsweise wenig aus, denn wie gesagt ist der Markteffekt dieses Produktsegments gering und zum anderen hat man (im Gegensatz zu Intel) derzeit das klar bessere Standing bei HEDT-Prozessoren – während Intel erst noch beweisen muß, dass man seine neuen Server-Prozessoren wirklich auf HEDT-Anforderungen trimmen kann. Im Gegensatz zum Server-Einsatz, wo es nicht um maximale Taktraten, sondern eher um Recheneffizienz geht, müssen HEDT-Prozessoren im Desktop-Einsatz eben auch vernünftige Taktraten bieten, dürfen dabei aber gleichfalls keine absurden TDP-Werte aufweisen.

Die ComputerBase hat die Notebook-Spitzen-Prozessoren Core i7-11800H gegen Core i9-11980HK in verschiedenen Notebooks (Schenker gegen MSI) antreten lassen – wobei im Mittel der Benchmarks der "kleinere" Core i7 sogar vorn lag. Die technische Differenz zwischen beiden Prozessoren-Modellen liegt aber sowieso nur in den Taktraten und der nominellen TDP, die Anzahl der CPU-Kerne & -Threads ist hingegen identisch (jeweils 8C/16T). Ausschlaggehend für das Ergebnis waren dann hingegen andere Punkte: Unter den (manuell) maximierten TDP-Werten beider Geräte hatte der kleinere Prozessor sowohl einen gewissen TDP-Vorteil als auch bot dessen Notebook-Unterbau die klar bessere Kühlung – womit der kleinere Core i7 erstaunlich deutlich am größeren Core i9 vorbeizog. Selbiges ergab sich dann sogar bei beiderseits (manuell) minimierten TDP-Werten – wobei auch hier der kleinere Core i7 im Schenker-Gerät wiederum einen kleinen, aber in dieser TDP-Region sicherlich nicht unerheblichen TDP-Vorteil für sich hatte:

Core i7-11800H Core i9-11980HK
verbaut in Notebook Schenker XMG Neo 15 MSI GE76 Raider
Anwendungs-Perf @ hohe TDP 115%
(120/120W)
100%
(95/200W)
Anwendungs-Perf @ niedrige TDP 79%
(35/65W)
73%
(30/200W)
gemäß der Messungen der ComputerBase und 8 Anwendungs-Benchmarks (ohne CB15)

Ob sich im Auslieferungszustand dann ein ähnliches Ergebnis zeigt, wurde dagegen nicht erörtert. Insofern läßt sich aus diesem Test keine direkte Aussage ziehen, dass der Core i7 "normalerweise" schneller als der Core i9 sein kann – es wurden beiderseits nur die jeweiligen TDP-Extreme getestet. Trotzdem ergibt sich eine gewisse Aussage aus diesen Tests: Nämlich dass es in diesen Grenzbereichen, wo man das maximale aus dem Notebook herausholen will, zuerst um die bessere Kühlung geht – und erst nachfolgend um kleinere Differenzen am gewählten CPU-Modell. Notebook-Käufer, welche tatsächlich derart Spitzen-Leistungen anstreben (und dafür viel Geld ausgeben), sollten ergo weniger nach Katalog kaufen, sondern müssen nach vergleichenden Tests suchen – welche zugegebenermaßen selten sind, bis auf Aufnahmen findet man selbiges in konstanter Form fast nur bei Notebookcheck.