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News des 14. Dezember 2011

Es gibt noch ein paar kleine Nachträge und Korrekturen zum R1000/Tahiti-Chip: Die Anzahl der Raster Operation Units soll trotz des 384 Bit DDR Speicherinterface nun doch nur bei 32 liegen, skaliert also nicht mit dem größeren Speicherinterface (AMD hat scheinbar einen Weg gefunden, ROPs und Speicherinterface voneinander zu entkoppeln, anders wäre dies auch gar nicht möglich). Damit steigt die ROP-Anzahl zwischen RV970/Cayman und R1000/Tahiti erst einmal nicht an – was aber kein Beinbruch darstellen muß, weil es immer darauf ankommt, wie mächtig diese Einheiten ausfallen bzw. ob diese beim RV970/Cayman-Chip überhaupt vollständig ausgelastet sind. Desweiteren scheint AMD bei der Radeon HD 7900 Serie "Eyefinity 3D" als neues Feature bewerben zu wollen – dies könnte interessant werden, wenn sich dahinter etwas griffiges verbirgt, was die 3D-Technologie auf dem PC voranbringt. Und letztlich soll laut Donanim Haber der Launch nun möglicherweise schon am 9. Januar 2012 stattfinden – was gegenüber dem bisher vermeldeten 10. Januar aber auch keinen echten Unterschied darstellt.

Aus dem Chiphell-Forum stammen erste Benchmarks eines Core i7-3770K Ivy Bridge-Prozessors. Der Vierkern-Prozessor taktet regulär mit 3.5 GHz und erreicht unter dem TurboMode maximal 3.9 GHz – sprich, exakt wie ein Core i7-2700K aus das Sandy-Bridge-Reihe. Allerdings ist unklar, ob der TurboMode bei diesem Ivy-Bridge-Sample auch wirklich mitlief – der Prozessor war zwar original auf 3.5 GHz getaktet, was für Samples eher ungewöhnlich ist, dennoch wird bei allen Samples der TurboMode gern generell deaktiviert. Bei Chiphell selber fand sich hierzu leider keine erhellende Erklärung, so daß alle mit diesem Ivy-Bridge-Prozessor erzielten Ergebnisse diese zusätzliche Unsicherheit mit sich führen, ob nun der TurboMode aktiv war oder nicht. Als zusätzlicher Unterschied zu Sandy Bridge wurde ein Z77-Mainboard mit DDR3/1600-Speicher benutzt – was aber durchaus in Ordnung geht, da Ivy Bridge nun einmal bis offiziell DDR3/1600 spezifiziert ist und Sandy Bridge nur bis offiziell DDR3/1333.

3DMark06 (CPU) Cinebench 11.5 FritzChess
Intel Core i7-3770K
Ivy Bridge, 4C+HT, 3.5 GHz (TurboMode unklar)
7170
(Chiphell)
7,52
(Chiphell)
13869
(Chiphell)
Intel Core i7-2600K
Sandy Bridge, 4C+HT, 3.4 GHz (TurboMode 3.8 GHz)
6758
(Guru3D)
6,78
(Tech-Spot)
13130
(Hardware Canucks)
Intel Core i7-3960X
Sandy Bridge E, 6C+HT, 3.3 GHz (TurboMode 3.9 GHz)
8094
(Guru3D)
10,48
(Tech-Spot)
19387
(Hardware Canucks)
AMD FX-8150
Bulldozer, 8C, 3.6 GHz (TurboCore 4.2 GHz)
5900
(Guru3D)
5,98
(Tech-Spot)
11867
(Hardware Canucks)

Wenn man sich die Zugewinne gegenüber dem nur um 100 MHz niedriger getakteten Core i7-2600K von 6,1 Prozent unter dem 3DMark06 (CPU-Benchmark), 10,9 Prozent unter dem Cinebench und 5,7 Prozent unter FritzChess betrachtet, erscheint es allerdings fast so, als wäre das Testsample des Core i7-3770K dann doch mit einem aktiven TurboModus unterwegs gewesen. Auch unter Einrechnung des TurboModes und der Herausrechnung der differienden Taktraten ergibt sich nämlich ein Pro/MHz-Gewinn zwischen Sandy Bridge und Ivy Bridge von ca. 5½ Prozentpunkten – sicherlich hier und da auch durch den besseren Speicher begünstigt, aber dennoch nicht verkehrt für eine reine Refresh-Architektur. Die von Intel arg zurückhaltend angesetzten Ivy-Bridge-Takraten werden damit aber natürlich nicht wieder herausgerissen, die 5½ Prozent sind halt nur ein kleines Schmankerl oben drauf.

3DMark06 (insgesamt) 3DMark06 (SM3.0)
Intel Core i7-3770K
Ivy Bridge, 4C+HT, 3.5 GHz (TurboMode unklar)
HD Graphics 4000 6841
(Chiphell)
2776
(Chiphell)
Intel Core i7-2600K
Sandy Bridge, 4C+HT, 3.4 GHz (TurboMode 3.8 GHz)
HD Graphics 3000 4992
(Hardware Canucks)
1926
(Hardware Canucks)

Weitere Benchmarks zeigen zudem den erheblichen Leistungszuwachs der integrierten Intel-Grafik an: Die HD Graphics 4000 im Core i7-3770K erzielt im 3DMark06 ein um zwischen 37 und 44 Prozent besseres Ergebnis als die HD Graphics 3000 des Core i7-2600K Prozessors. Allerdings liegt man damit dann doch etwas zurück gegenüber den letzten, auch schon klar abgesenkten Prognosen: Einstmals wollte Intel die Performance der Ivy-Bridge-Grafik glatt verdoppeln, aufgrund neuerer Informationen schätzten wir kürzlich ein Performanceplus von 60 Prozent als realistisch – was nun aber auch in Frage steht. Allerdings kann Intel durch eine bessere Treiberarbeit vielleicht noch die fehlenden Prozentpunkte herausholen, immerhin ist die Ivy-Bridge-Grafik ziemlich neu designt und beherrscht erstmals bei Intel sogar DirectX11. An der grundlegenden Prognose, daß es irgendwo in Richtung der zweitbesten Llano-Grafik Radeon HD 6530D geht, ändert sich damit nichts – Intel muß eher zusehen, nicht sogar unterhalb dieser Radeon HD 6530D herauszukommen.