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News des 26. Oktober 2010

In der Frage, ob zwischen Radeon HD 6850 und GeForce GTX 460 1024MB der eine oder andere vorn liegt, gibt es derzeit noch widersprüchliche Meinungen und Testberichte. Normalerweise ist die hierfür von uns angesetzte Methode der Mischung von drei bis vier Testergebnissen durchaus ausreichend, um zu einem klaren Ergebnis zu kommen. In diesem speziellen Fall geht es allerdings so knapp zu, daß die Sache nochmals tiefgehender mit möglichst vielen Werten analysiert werden muß. Ergo haben wir uns durch alle dato vorliegenden Artikel zur Radeon HD 6850 gequält auf der Suche nach Vergleichswerten zur GeForce GTX 460 1024MB (auf deren default-Taktraten natürlich). Als erste Bedingung für die Aufnahme in nachfolgende Liste galt dabei, daß mittels GPU-Z Screenshot (oder wenigstens anhand der Benchmark-Ergebnisse) zu belegen war, daß die benutzte Radeon HD 6850 nicht fälschlicherweise mit 1120 anstatt richtigerweise mit 960 Shader-Einheiten angetreten ist.

Die zweite Bedingung ist, daß jeweils die default-Filterqualität verglichen wurde: Es ist zwar noch ein heftiger Streitpunkt, ob AMD bei der Radeon HD 6000 Serie die default-Filterqualität nicht sogar etwas abgesenkt hat, allerdings haben viel zu wenige Hardware-Tester mit anderen Settings gebencht, womit man nur unter dieser default-Einstellung auf eine bedeutsamme Anzahl an Testergebnissen kommt. Welche Performance die Karten dann unter anderen Filtereinstellungen erzielen, kann man ausgehend von dieser Datenlage schließlich auch interpolieren – wichtig für den Augenblick ist jedoch, erst einmal diese sichere Datenlage zu erlangen. Und die letztlich dritte Bedingung ist die Verwendung eines aktuellen nVidia-Treibers (mindestens 260.xx), weil ältere Treiber durchaus den einen oder anderen Prozentpunkt Performance hintenliegen können, welcher bei diesem knappen Vergleich allerdings doch zählt.

6850 vs. GTX460/1024 1680x1050 4xAA 1680x1050 8xAA 1920x1200 4xAA 1920x1200 8xAA
AnandTech -2,5% (+2,6%) - -1,3% (+1,3%) -
Benchmark Reviews +2,7% (-2,6%) +6,3% (-6,0%)
Bit-Tech -3,2% (+3,4%) - -0,2% (+0,2%) -
Guru3D - - +8,7% (-8,0%)
Hardware Heaven - - - -2,8% (+2,9%)
Hardware Canucks -5,3% (+5,6%) - -3,5% (+3,6%) -
Hexus -1,9% (+1,9%) - +1,6% (-1,5%) -
Hot Hardware - - +0,5% (-0,5%) -
HT4U -1,8% (+1,8%) -3,5% (+3,6%) +0,3% (-0,3%) -5,0% (+5,2%)
VR-Zone -9,6% (+10,6%) - -5,8% (+6,2%) -

Obwohl rund 30 Tests für obige Aufstellung durchgeackert werden mussten, sind es doch weit weniger Vergleichswerte geworden: Oftmals fehlt der direkte Vergleich zu einer (unübertakteten) GeForce GTX 460 1024MB, manch ein eigentlich sehr interessanter Test setzte leider auf ältere nVidia-Treiber (u.a. die umfangreichen Tests der ComputerBase und von TechPowerUp – sehr schade) oder lieferte gleich gar keine Information über die benutzte Treiberversion (Golem und THG). Und dann gab es auch Tests, wo die Radeon HD 6850 ungewöhnlich stark war (durchgehend überhalb der Radeon HD 5850) und sich somit der dringende Verdacht aufdrängte, daß dort unbemerkt eine Version mit gleich 1120 Shader-Einheiten zum Einsatz kam. In der Summe der Messungen (der Durchschnitt aller obigen Zahlen beläuft sich im übrigen auf 0,9 Prozent zugunsten der GeForce GTX 460 1024MB) kann man nunmehr sagen, daß die Performance der Radeon HD 6850 und der GeForce GTX 460 1024MB in dem Sinne gleich ist, was folgende veränderte Performance/Preis-Betrachtung ergibt:

Performance/Preis-Betrachtung Radeon HD 6850 – 26. Oktober 2010

Da beide Karten inzwischen zudem auch die identische Preislage aufweisen – unübertaktete GeForce GTX 460 1024MB Karten sind inzwischen ebenfalls ab 150 Euro verfügbar – kann man von einem absoluten Gleichstand in den Fragen der puren Performance und des Preises (sprich abseits weiterer Dinge wie Bildqualität, zusätzlicher Features und Anschlußeigenschaften) zwischen diesen beiden Karten sprechen. Beide Karten setzen sich zu dieser Preislage im übrigen überdeutlich von der nur rund 10 Prozent schnelleren Radeon HD 5850 ab (welche von der Performance her von einigen ab Werk übertakteten GeForce GTX 460 Karten problemlos eingeholt wird), die aber immer noch deutliche 35 Prozent mehr kostet. Die Radeon HD 5850 ist damit derartig unattraktiv (die schnellere Radeon HD 6870 wird zudem zum gleichen Preis wie die Radeon HD 5850 angeboten), daß es zweifelhaft erscheint, wie die noch vorhandenen Lagerbestände an diesen Karten abgesetzt werden sollen. Da die Radeon HD 6800 Serie schließlich auch von den Features her besser ist, geht dies nur über Kampfpreise bei den Radeon HD 5850 Karten, welche eigentlich kommen sollten – derzeit aber noch nicht zu sehen sind.

Golem bringen hingegen eine Meldung, wonach die Radeon HD 6850 & 6870 Karten teurer werden würden – auf 170 bzw. 230 Euro, was 20 bzw. 30 Euro über dem Launchpreis liegen würde. Hintergrund dafür ist, daß nicht alle Hersteller die Karten zu den von AMD angesetzten Preisen – 150 bzw. 200 Euro – anbieten und daß bei diesen Herstellern, wo die Preise denen von AMD angesetzten entsprechen, die Karten nahezu ausverkauft sind. Ob man daran allerdings eine drohende Preiserhöhung festmachen kann, wäre zu bezweifeln – eher dürfte es so sein, daß AMD (natürlicherweise) gar nicht so viele Chips liefern kann, wie für den Anfangsschwung nötig wären. Potential für Preiserhöhungen haben die neuen AMD-Karten sowieso nicht, nachdem nVidia mit seinen eigenen Preisen entsprechend heruntergegangen ist: Eine GeForce GTX 460 1024MB für ab 150 Euro und eine GeForce GTX 470 für ab 200 Euro engen den preislichen Spielraum von Radeon HD 6850 & 6870 effektiv auf exakt diese Werte ein.

Im Forum von Coolaler hat ein User einen Core i7-2600K aus der kommenden Sandy-Bridge-Architektur auf satte 5.0 GHz übertaktet. Über die dafür benötigte Kühllösung wurde nichts gesagt (gemäß anderer Berichte soll es Luftkühlung gewesen sein) – aber interessanterweise wurde für diese massive Übertaktung (die CPU läuft regulär auf 3.4 GHz) die default-Spannung benutzt, ergo ging es wohl noch nicht einmal in die letzten Reserven hinein. Das benutzte Mainboard bot im übrigen Multiplikator-Optionen bis zu x65 an, welche also für 6.5 GHz Takt ausreichen würden ;). Wie bekannt kann man bei Sandy Bridge allerdings nur noch über den Multiplikator mit den speziellen CPUs der K-Serien übertakten, die bisher übliche Busübertaktung soll dagegen schon nach wenigen MegaHertz scheitern. Ob die Mainboard-Hersteller sich bei ihren Retail-Platinen über diese Einschränkung hinwegsetzen können, wird derzeit zwar spekuliert, ist aber noch völlig offen.