Das neu erschienene Basketball-Spiel NBA 2K11 bietet seit seiner 2010er Ausgabe auch einen kleinen Manager-Modus (genannt "The Association") an, mittels welchem man sein Team nicht per Gamepad höchstselber, sondern (übertragenerweise) per Manager-Entscheidungsgewalt steuern kann. Eben jenen Modus habe ich im neuen NBA 2K11 ausprobiert – mit dem niederschmetternden Ergebnis, daß das katastrophale Scheitern dieses Modus im Vorgängerspiel von den Spieleentwicklern nicht verändert wurde und der Modus damit auch im neueren Spiel glatt unbenutzbar ist.
Dabei liegt das Problem auf der Hand und kann nach einem zweistündigen Betatest von jedem, der sich auch nur halbwegs zählen kann, erkannt werden: Das Spiel setzt die Gehälter der Spieler schlicht zu hoch an, so daß nach ein paar Saisons Manager-Tätigkeit die Computer-gesteuerten Teams allesamt keinen Gehaltsspielraum mehr haben und damit weder in der Lage sind, Free Agents (Spieler ohne Vertrag) zu verpflichten, noch unter Umständen die eigenen Superstars neu zu verpflichten. Das Free-Agent-Board ist nach einigen Saisons Spielzeit regelmäßig voll von Superstars und haufenweise anderen guten Spielern, die dann aber keinen Vertrag bekommen, weil keines der Computer-gesteuerten Teams noch Geld übrig hätte.
Dies ist eine völlig irrationale Situation, welche den Manager-Teil des Spiels schon nach wenigen Saisons Spielzeit (erreichbar wie gesagt in zwei Stunden realer Spielzeit) komplett entwertet. Das eigentlich irritierende ist aber, daß dieses Problem schon exakt genauso im Vorgängerspiel NBA 2K10 existierte und man also noch nicht einmal einen Betatest für NBA 2K11 benötigen würde, um zu wissen, daß dieser Modus fehlerhaft kalkuliert ist. Spieleentwickler 2K Sports hat hier mit vollem Wissen ein in diesem Teilbereich unbenutzbares Produkt auf den Markt geworfen. Und was mich am meisten ärgert ist, daß es sich um einen einfach zu behebenden Fehler handelt: Der (zu hohe) Level der Spielergehälter ist wahrscheinlich eine einzelne Kenngröße in der internen Logik des Spiels und wäre demzufolge möglicherweise innerhalb von 10 Sekunden zu fixen.
So aber ist NBA 2K11 ein weiteres Beispiel in einer langen Kette an Spielen, bei welchen es den Spieleenwicklern zuerst um Optik und den Effekt geht, welche aber bei der internen Spiellogik grausamste Anfängerfehler offenbaren – und bei welchen zudem seitens der Spieleentwickler auch keine Bestrebungen zu erkennen sind, die Fehler in der Spiellogik anzugehen. Mittlerweile muß man heutzutage bei jedem Spielkauf regelrecht Angst haben, daß das Spiel nach kurzer Spielzeit seine fehlerhafte interne Logik vor einem entblättert und es damit vollkommen uninteressant wird.