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Neue Vorabtests zum Core i7-7700K erweitern das Bild zum Kaby-Lake-Spitzenmodell

Inzwischen sind Intels Kaby-Lake-Prozessoren teilweise schon bei einigen Einzelhändlern verfügbar – was diverse Hardwaretest-Webseiten zum Anlaß genommen haben, mehr oder weniger vollständige Vorabtests aufzulegen und damit den bisher einzigen Vorab-Test (mit ~5% Performancegewinn) zu ergänzen. Den Anfang macht das chinesische Expreview (maschinelle Übersetzung ins Deutsche), welche mit ihren zumeist recht CPU-nahen Benchmarks (die ganz theoretischen Tester schon herauslassend) ein exzellentes Ergebnis von +8,4% Mehrperformance zum Core i7-6700K gemessen haben. Angesichts von maximal +7,1% Mehrtakt (unter dem Turbo-Modus) und einem von Expreview selber so ausgemessenen IPC-Rückschritt von -0,5% verwundert dieses Ergebnis etwas und dürfte daher eher den "Best-Case" zum Core i7-7700K darstellen. Auch das erreichte Übertaktungsergebnis von gleich 5001 MHz kann sicherlich nicht jeder Käufer des Core i7-7700K derart erwarten.

Core i7-6700K Core i7-7700K
Technik Skylake, 4C +HT, 4.0/4.2 GHz Kaby Lake, 4C +HT, 4.2/4.5 GHz
erreichter Overclocking-Takt - 5001 MHz
Taktraten-Differenz - default-Takt: +5,0% bzw. 7,1%
CPU-Performance (@ default-Takt) 100% 108,4%  (+8,4%)
IPC-Performance (@ 4.0 GHz) 99,6% 99,1%  (-0,5%)
Performance-Werte laut den Benchmarks von Expreview

Bei Hexus geht es deutlich gemächlicher (und damit vielleicht auch realistischer) zu, dort kommt man auf einen Performancegewinn von gemittelt nur +3,6% zwischen Core i7-7700K und Core i7-6700K. Auch das Overclocking-Ergebnis ist mit 4850 MHz klar niedriger, kommt dabei vermutlich den in der Praxis erreichbaren Overclocking-Ergebnissen jedoch näher – und ist dennoch noch ausreichend besser als was man bisher von Skylake gewohnt war. Denn bei Intel hat sich in der Praxis-Übertaktung seit Sandy Bridge nicht mehr wirklich viel getan, auch schon diese im Jahr 2011 vorgestellte CPU aus der 32nm-Fertigung war oftmals auf 4.5 GHz Takt zu bekommen – was dann bis einschließlich Skylake nicht wirklich klar überboten wurde. Mit Kaby Lake gibt es eine neue Chance, das sich hieran etwas ändert und daß dann vielleicht auch durchschnittliche Übertaktungen Richtung 4.7 bis 4.8 GHz möglich werden.

Core i7-6700K Core i7-7700K
Technik Skylake, 4C +HT, 4.0/4.2 GHz Kaby Lake, 4C +HT, 4.2/4.5 GHz
erreichter Overclocking-Takt 4600 MHz 4850 MHz
Taktraten-Differenz - default-Takt: +5,0% bzw. 7,1%
Overclocking: +5,4%
CPU-Performance (@ default-Takt) 100% 103,6%  (+3,6%)
Performance-Werte laut den Benchmarks von Hexus

Und letztlich kommt von HardOCP noch eine reine Betrachtung der IPC-Performance, sprich auf gleicher Taktrate von 4.5 GHz bei beiden Prozessoren gemessen. Hierbei wurde wenigstens noch eine Ministeigerung um +0,3% ausgewiesen – welche verrechnet mit den IPC-Messungen seitens Expreview wohl nichts anderes aussagt, als daß es im Endeffekt keinerlei echten IPC-Gewinne durch Kaby Lake gibt (was auch nicht zu erwarten war). Sehr interessant sind dann die Stromverbrauchs-Messungen seitens HardOCP, wo unter CPU-lastigen Benchmarks einmal ein um -6,5% niedrigerer System-Stromverbrauch unter Handbrake und einmal ein um sogar -14,7% niedrigerer System-Stromverbrauch unter dem Asus Real Bench gemessen werden konnte. In beiden Fällen liefen die CPUs auch wieder mit 4.5 GHz – was also ausdrückt, das Kaby Lake pro Takt zwar nicht mehr Performance, aber einen klar besseren Lastverbrauch bietet. Jener Punkt geht in normalen Stromverbrauchsmessungen meistens etwas durch die regulär höheren Taktraten von Kaby Lake unter, bei diesen Benchmarks auf gleicher Taktrate ist diese Differenz jedoch sehr gut sichtbar.

Core i7-6700K Core i7-7700K
Technik Skylake, 4C +HT, 4.0/4.2 GHz @ 4.5 GHz Kaby Lake, 4C +HT, 4.2/4.5 GHz @ 4.5 GHz
Taktraten-Differenz - ±0
IPC-Performance (@ 4.5 GHz) 100% 100,3%  (+0,3%)
System-Stromverbrauch Handbrake (@ 4.5 GHz) 163W 153W  (-6,5%)
System-Stromverbrauch Asus Real Bench (@ 4.5 GHz) 187W 163W  (-14,7%)
Performance-Werte laut den Benchmarks von HardOCP

Einen besonderen Gewinn kann man aus diesem niedrigeren Lastverbrauch allerdings auch nicht ziehen, da die Overclocking-Resultate davon nicht abhängen – eher liegt hier der Schlüssel dafür, wieso Kaby Lake unter Mobile-Bedingungen teilweise klar besser abschneidet: Dort, wo die TDP die CPU beim Ausfahren der Taktrate limitiert, ermöglicht ein niedrigerer Lastverbrauch dann eben auch höhere real anliegende Taktraten und damit einen nochmaligen Performance-Schub. Im Desktop-Bereich läßt sich damit wie gesagt nicht viel anfangen – allenfalls wird das Brot für AMDs Ryzen damit etwas schwerer, denn natürlich wird man die kommenden Zen-basierten Prozessoren beim Stromverbrauch nicht nur gegen Broadwell-E, sondern auch gegen Intels reguläre Consumer-Prozessoren vergleichen wollen.