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News des 21. September 2023

Die nach dem Marktstart etwas hochgegangenen Preislagen zur Radeon RX 7800 XT sind inzwischen wieder zum Ausgangspunkt zurückgekehrt, zumindest mit einzelnen Angeboten ist diese Karte wieder zur UVP erhältlich. Auch die Lieferbarkeit ist wieder etwas besser geworden, augenscheinlich treffen also echte Nachlieferungen seitens der Distributoren ein. Nach wie vor existiert bei der Radeon RX 7800 XT jedoch das Problem, dass der preisliche Schluckauf nach dem Launch deren generelles Preisbild etwas "kaputt" gemacht hat. Es gibt eben derzeit nur drei Händlerangebote bei nahe 550 Euro, der Rest fängt dann gleich bei 580 Euro aufwärts an. Dies sind jene Preislagen von den Tagen nach dem Marktstart, als es so aussah, die Radeon RX 7800 XT könnte sich eventuell ausverkaufen. Das Problem ist, dass die Einzelhändler sehen, dass sich die Karte trotzdem weiterhin verkauft und man somit trotz vorhandener Nachlieferungen diese Preislagen nicht wieder absenkt.

7700XT & 7800XT 77XT: Bestpreis 77XT: Preisspanne 77XT: lieferbar 78XT: Bestpreis 78XT: Preisspanne 78XT: lieferbar
Marktstart +30min (6.9., 15:30) ab 489€ 489-550€ ★★☆☆☆ ab 549€ 549-620€ ★★★☆☆
Marktstart +3h (6.9., 18:00) ab 489€ 489-550€ ★★★☆☆ ab 549€ 549-630€ ★★★☆☆
Marktstart +12h (7.9., 03:00) ab 489€ 489-530€ ★★★★☆ ab 549€ 549-630€ ★★★★☆
Marktstart +2d ab 485€ 485-520€ ★★★★☆ ab 560€ 560-650€ ★★★☆☆
Marktstart +6d ab 481€ 481-520€ ★★★★☆ ab 574€ 574-630€ ★★★☆☆
Marktstart +7d ab 475€ 475-500€ ★★★★☆ ab 569€ 569-630€ ★★★☆☆
Marktstart +15d ab 475€ 475-510€ ★★★★☆ ab 545€ 545-620€ ★★★☆☆
Anmerkung: rein bezogen auf sofort lieferbare Angebote

Aus Sicht des Einzelhändlers ist dies das normalste der Welt (den Preispunkt machen, welchen der Markt bezahlt), aus Sicht von AMD allerdings suboptimal. Denn den zusätzlichen Gewinn steckt sich hier der Handel ein und für AMD ist eher im Blickfeld, dass sich die Radeon RX 7800 XT bei 580 Euro viel zu nahe an der GeForce RTX 4070 befindet. Jene fängt zwar üblicherweise erst ab 600 Euro an (ein einzelnes Angebot bei 590 Euro), aber eigentlich rechnete AMD mit einem gewissen Preisabstand zugunsten der eigene Karte. Kommen sich beide Karten preislich in der Praxis zu nahe, könnte der Grafikkarten-Käufer zu sehr angeregt sein, über die diversen nVidia-Features nachzudenken. Eben aus diesem Grund muß AMD derzeit sowohl einen Performance-Vorteil (unter Raster-Rendering) als gleichzeitig auch einen Preis-Vorteil bieten. Um letzteren wieder zu erlangen, muß AMD wohl noch viel überzeugender nachliefern, damit der Abgabedruck auf die Einzelhändler steigt. Gleichzeitig gilt: Eine echte Preissenkung lohnt für AMD kaum, so lange man gerade so das liefern kann, was nachgefragt wird.

Höhere Liefermengen zur Radeon RX 7800 XT werden spätestens auch dann benötigt, insofern die letzte Reste des Radeon RX 6800/6900 Portfolios endgültig aus dem Markt gehen. Noch halten sich die drei verbliebenen Modelle allerdings tapfer, im Fall der zwischenzeitlich schon nicht mehr erhältlichen Radeon RX 6950 XT gab es sogar tatsächlich ein neues Angebot zu (halbwegs) gangbarer Preislage. Derzeit eher unter Druck ist hingegen die Radeon RX 6800 non-XT, deren Angebotsbreite spürbar abgenommen hat. Noch betrifft dies nicht die preislich besten Angebote – aber jene sind wenige an der Zahl, hier könnte der Spaß schnell vorbei sein. Wie lange es tatsächlich noch geht, ist allerdings schwer zu prognostizieren bzw. scheint auch – wie am Beispiel der Radeon RX 6950 XT zu sehen – keine gänzlich einheitliche Entwicklung zu sein. Allerdings gilt hierzu eine Faustregel, belegt durch nachfolgende Dokumentation: Preislich wird es nicht mehr besser – wer hier zuschlagen will, sollte dies also eher umgehend tun.

Radeon RX 6800 Radeon RX 6800 XT Radeon RX 6950 XT
20. August 460-530€ 540-570€ 630-660€
23. August 460-530€ 540-570€ 630-690€
27. August 460-530€ 540-590€ 630-660€
3. September 460-550€ 540-580€ 640€
4. September 460-550€ 540-590€
8. September 460-540€ 540-600€
21. September 450-530€ 540-590€ 640-700€
aktuelle Verfügbarkeit ★★☆☆☆ ★★★☆☆ ★☆☆☆☆
aktuelle Verfügbarkeit zur zuletzt genannten Preislage, alle Daten gemäß Geizhals-Preisvergleich

Die ComputerBase berichtet über generelle Pläne Intels, zukünftige Intel-Prozessoren mit extra Caches auszurüsten – wie bei AMDs "3D V-Cache" als extra Chip hergestellt und auf das eigentliche Prozessoren-Die oben drauf gestappelt. Ein entsprechendes Intel-Patent existiert seit dem Jahr 2020, wobei Intel seine Konstruktion (im Gegensatz zu AMD) als weitere Cache-Stufe auslegt, sprich somit einen Level4-Cache bildet. Welche Produkte Intel hiermit ausrüsten will, wurde leider nicht ausgeführt – aber zumindest ergibt die Intel-Aussage, "für Meteor Lake wäre dies zu spät gewesen" den Hinweis, dass hierbei Consumer-Prozessoren keineswegs ausgeschlossen werden. "Arrow Lake" ergibt somit die nächste Chance für "X3D-Prozessoren von Intel". AMD dürfte ob dieser Entwicklung im übrigen dazu gezwungen sein, sich nicht mehr auf seine X3D-Modelle zu verlassen, sondern auch die (zukünftigen) AMD-Prozessoren ohne Zusatz-Cache wieder zu einer gleichwertigen Spiele-Performance zu führen.

Von Igor's Lab, TechPowerUp, Tom's Hardware, WCCF Tech und Hardware Unboxed @ YouTube kommen erste Testberichte zu nVidias DLSS 3.5 – getestet derzeit natürlich nur unter "Cyberpunk 2077: Phantom Liberty" als erstem und augenscheinlich Vorzeige-Titel für die neue DLSS-Version. Deren primäres Augenmerk liegt in einer besseren RayTracing-Bildqualität, wofür gewisse technische Kniffe angesetzt und vor allem das Trainings-Material des dahinterliegenden neuralen Netzwerks auf das 5fache erhöht wurde. Das herauskommende optische Ergebnis erfuhr allgemeines Lob der Hardwaretester und wurde generell als "gleichwertig oder besser" zum nativen Rendering angesehen, letzteres natürlich nur auf höchster Qualitäts-Stufe.

Ein wenig zu warnen wäre an dieser Stelle natürlich vor einer Verallgemeinerung dieses Testurteils, denn die Qualität von DLSS-Implementierungen können sich erfahrungsgemäß von Spiel zu Spiel nicht unerheblich unterscheiden. In diesem Fall dürfte nVidia zudem sicherlich dafür gesorgt haben, dass DLSS 3.5 unter "Cyberpunk 2077: Phantom Liberty" einen "Bestcase" gibt – ein Urteil in der Breite kann über DLSS 3.5 somit noch nicht gesprochen werden. Aber die guten Ansätze sind zweifellos vorhanden und zu sehen. Und schließlich ist es gerade für ein Bildqualitäts-steigendes Feature wie RayTracing wichtig, dass ein zusätzlicher Performance-Bringer wie DLSS nicht diesem Ansinnen entgegenarbeitet. Mittels DLSS 3.5 könnte nVidia einen Weg gefunden haben, RayTracing ohne Bildqualitäts-Verlust darzustellen – und aber weiterhin dem typischen Performance-Boost von DLSS.