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News des 4. September 2023

HD-Tecnologia haben erweiterte AMD-eigene Benchmarks zu Radeon RX 7700 XT & 7800 XT veröffentlicht, wahrscheinlich aus AMDs Reviewers Guide zu diesen am 6. September anstehenden Karten. Jene sind mit 17 Raster- und 6 RayTracing-Spielen durchaus umfangreicher als die zur offiziellen Vorstellung gezeigten Benchmarks, wobei die grundsätzliche Tendenz dieselbe ist: Zur Vorstellung sprach man zwischen GeForce RTX 4060 Ti 16GB und Radeon RX 7700 XT sowie GeForce RTX 4070 und Radeon RX 7800 XT unter der WQHD-Auflösung von +14,3% sowie +5,1% mehr Raster-Performance, mit den erweiteren Benchmarks sind es nunmehr +15,7% bzw. +6,5%. Damit haben Radeon RX 7700 XT & 7800 XT durchaus eine Chance, am oberen Ende der Performance-Prognose herauszukommen – aber der wahre Maßstab hierzu werden natürlich immer nur die unabhängigen Benchmarks der Hardwaretester sein.

WQHD Raster WQHD RayTracing 3DC 4K-Index
Radeon RX 7800 XT 139,9%  (+6,5%) 125,1%  (–3,5%) ~330-340%
GeForce RTX 4070 131,4% 129,6% 324%
Radeon RX 7700 XT 115,7%  (+15,7%) 103,9%  (+3,9%) ~260-270%
GeForce RTX 4060 Ti 16GB 100% 100% ~235%
gemäß AMD-eigenen Benchmarks unter 17 Raster- und 6 RayTracing-Spielen (CB2077 nur mit "RT Medium" gewertet), veröffentlicht von HD-Tecnologia

Bezüglich der RayTracing-Performance sind die neuerlichen AMD-Benchmarks hingegen deutlich abweichend von denen zur offiziellen Vorstellung. Dort gab es in selber Karten-Konstellation Differenzen von –4,7% bzw. –14,7%, die neuen AMD-eigenen Benchmarks fallen mit +3,9% bzw. –3,5% deutlich besser aus. Dies hängt zum einen an einer wohlwollenderen und zum anderen kleineren Auswahl an RayTracing-Spielen. Dies zeigt zugleich auch auf das grundsätzliche Problem von RayTracing-Benchmarks heutzutage hin: Allein mittels der Auswahl der Test-Spiele und deren RayTracing-Settings lassen sich doch erheblich abweichende Ergebnisse und insgesamte Performance-Tendenzen produzieren. Gerade das von AMD zuletzt gleich mit vier verschiedenen RayTracing-Presets getestete "Cyberpunk 2077" ist hierfür ein perfektes Beispiel: Auf hohen RayTracing-Qualitäten haben die AMD-Modelle keine Chance, werden von den nVidia-Modellen um Längen geschlagen.

4060Ti-16G 7700XT 4070 7800XT
Cyberpunk 2077: RT Overdrive 14 fps 5 fps 18 fps 6 fps
Cyberpunk 2077: RT Ultra 28 fps 23 fps 37 fps 27 fps
Cyberpunk 2077: RT Medium 35 fps 32 fps 44 fps 39 fps
Cyberpunk 2077: RT Low 56 fps 63 fps 73 fps 76 fps
gemäß AMD-eigenen Benchmarks, veröffentlicht von HD-Tecnologia

Allerdings resultieren diese hohen RT-Qualitäten auf diesen Grafikkarten – inklusive auch der nVidia-Modelle – in unspielbaren Frameraten, sind also eigentlich nicht Praxis-relevant. Reduziert man die RayTracing-Qualität hingegen auf ein Niveau von nur halbwegs spielbaren Frameraten, rücken AMD- und nVidia-Performance ausreichend nahe zusammen, auf dass nVidia diese RayTracing-Benchmarks nicht mehr mit fliegenden Fahnen gewinnen kann. Genau an dieser Stelle liegen dann auch die teils großen Unterschiede in der RayTracing-Performance, welche von verschiedenen Hardwaretestern gemessen werden: Die einen benutzen die jeweils maximale RayTracing-Qualität, ohne Blick auf die herauskommenden Frameraten – die anderen abgesenkte Qualitäten je nach Spiel, dort wo es zugunsten der Framerate notwendig ist. Damit ergibt sich eine große Bandbreite an Performance-Beurteilungen unter RayTracing, ein einheitliches Bild ist hier nach wie vor schwer zu formulieren.

Gestern noch als Möglichkeit in den Raum gestellt, ist heute bereits das letzte Angebot auf sinnvoller Preislage zur Radeon RX 6950 XT aus dem Markt gegangen – und die Karte somit im finalen "EOL"-Status befindlich. Natürlich gibt es noch Angebote, doch diese kommen zumeist von Wiederverkäufer bei Amazon und eBay, nicht jedoch von regulären Einzelhändlern. Zudem sind die Händler-Preislagen inzwischen abgehoben, wie dies bei auslaufenden Karten ohne Nachlieferungen in diesem Status üblich ist. Das günstigte Amazon/eBay-Angebot liegt noch bei durchaus gangbaren 659 Euro, das günstigte Händler-Angebot fängt allerdings erst bei 811 Euro an – ist also außerhalb dessen, was die Karte unter den Gesichtspunkt der neuen Ada/RDNA3-Generation noch wert ist (dafür bekommt man auch eine Radeon RX 7900 XT).

20.8. 23.8. 27.8. 3.9. 4.9. Verfügbarkeit *
Radeon RX 6950 XT 630-660€ 630-690€ 630-660€ 640€ ☆☆☆☆☆
Radeon RX 6800 XT 540-570€ 540-570€ 540-590€ 540-580€ 540-590€ ★★★☆☆
Radeon RX 6800 460-530€ 460-530€ 460-530€ 460-550€ 460-550€ ★★★☆☆
* aktuelle Verfügbarkeit zur zuletzt genannten Preislage, alle Daten gemäß Geizhals-Preisvergleich

Auch wenn es über das Amazon-Angebot derzeit noch möglich ist, die Radeon RX 6950 XT zum vernünftigen Preispunkt zu erstehen, kann man hier generell betrachtet das Etikett "ausgelaufen" drüberkleben. Denn was über Amazon und eBay vertickt wird, sind Restposten, dahinter steht zumeist kein beachtbarer Lagerbestand und vor allem keine Aussicht auf Nachlieferungen. Und natürlich passiert hier auch nur das normalste von der Welt, AMD hat schließlich den Nachfolger schon im Köcher (Marktstart von Radeon RX 7700 XT & 7800 XT wie bekannt am 6. September, Launch-Reviews scheinbar auch erst an diesem Tag). Noch sind zu Radeon RX 6800 und 6800 XT ausreichend Händlerangebote vorhanden, so dass kein ganz schnelles Auslaufen dieser Karten zu befürchten ist. Aber für den weiteren Verlauf des Monats ist durchaus anzunehmen, dass dies auch bei Radeon RX 6800 und 6800 XT passieren wird.

Twitterer wxnod liefert CPU-Z Benchmark-Werte zum Core i9-14900K, welche das kommende Top-Modell des "Raptor Lake Refreshs" um +8-9% besser als den Core i9-13900K sehen. Dies ist vergleichsweise viel für nur 200 MHz mehr Boost-Takt und anzunehmenderweise die gleiche TDP-Klasse. Sicherlich kann Intel natürlich inzwischen auf eine ausgefeiltere Fertigung zurückgreifen und hat dies in der Vergangenheit immer wieder dazu genutzt, kleinere Vorteile selbst bei ansonsten identischen Chips herauszuschinden. Gleichfalls gilt, dass solcherart Vorab-Werte immer um ein paar Prozentpunkte falsch (übertrieben) ausfallen können – was im Fall geringer Differenzen viel ausmachen kann. Ein gutes Beispiel hierfür sind frühere Vorab-Benchmarks zum Core i9-13900KS, welche sogar leicht besser ausfallen als dieses Ergebnis zum Core i9-14900K – aber dennoch unrealistisch sind, wie die späteren Launchreview-Werte von Tom's Hardware beweist.

CPU-Z/ST CPU-Z/MT
Core i9-14900K Raptor Lake Refresh, 8C+16c/32T, 3.2/6.0 GHz 978 18'117,5
Core i9-13900KS Raptor Lake, 8C+16c/32T, 3.0/6.0 GHz 911 16'723
Core i9-13900K Raptor Lake, 8C+16c/32T, 3.0/5.8 GHz 902 16'616
Ryzen 9 7950X Zen 4, 16C/32T, 4.5/5.7 GHz 767 15'728
Datenquelle: 14900K von wxnod @ Twitter, 13900KS von Tom's Hardware, alle anderen aus der CPU-Z Benchmark-Datenbank

Zu den derzeit vorhandenen Grafikkarten-Benchmarks zu "Starfield" wäre noch zu erwähnen, dass nVidia rein offiziell bereits einen Starfield-kompatiblen Treiber hat. Die Treiber-Version 537.13 bietet bereits einen entsprechenden Support, auch wenn selbige bereits zwei Wochen vor dem Start der EarlyAccess-Phase des Spiels erschienen ist. Aber natürlich dürfte dies eben wegen dieser Zeitspanne nicht der Weisheit letzter Schluß sein, gerade wenn sich mit dem zu erwartenden Day0-Patch des Spiels noch einiges an den zugrundeliegenden Bedingungen ändern kann. Wirklich belastbare Aussagen zur Starfield-Performance lassen sich leider erst nach dem Vorliegen jenes Day0-Patches sowie von Grafikkarten-Treibern aufstellen, welche nach diesem Day0-Patch erscheinen. Die zweite Wochenhälfte dürfte somit die "echten" Benchmark-Artikel zu "Starfield" bringen (mit Dank für den Hinweis zum nVidia-Treiber).