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Intels Performance-Preview zur Arc A750 sowie Hardware-Daten zu weiteren Arc-Grafikkarten

Intel hat ein (weit beachtetes) Performance-Preview zur Arc A750 veröffentlicht, in welchem man dieser Grafiklösung eine immerhin um +13% bessere Performance gegenüber der GeForce RTX 3060 (unter 5 Spielen) bescheinigt. Allerdings gesteht Intel dabei selber ein, sich explizit jene Titel mit dem höchsten Intel-Vorteil herausgesucht haben – als Demonstration dessen, zu was die Hardware fähig ist, wenn der Treiber jene auch wirklich ausreizen kann. Dies ist in der derzeitigen Situation mit dem augenscheinlich unvollkommenen Arc-Treiber vielleicht sogar ein valider Punkt, aber es entwertet natürlich die Performance-Aussage ziemlich klar. Denn auch auf AMD- und nVidia-Seite gibt es "gut" und "schlecht" laufende Benchmarks – und wenn man sich nur auf die guten konzentriert, kann man locker 10-20% schneller herauskommen als im Schnitt aller Messungen normal wäre.

Performance results shown here are from a small subset of the games, that work very well with Intel Arc and the Alchemist architecture. I’m not asserting that ALL GAMES will show these results, but it’s a view of what Intel Arc A-series cards are capable of with the right software and engineering enablement.
Quelle:  Intel-Mitarbeiter Ryan Shrout im Arc A750 Graphics Performance Preview, veröffentlicht am 15. Juli 2022

Insofern ist derzeit die Performance der Arc A750 nur mit "bestenfalls Niveau GeForce RTX 3060" einzuordnen – und selbst dies ist eine riskante Aussage, es kann locker und leicht auch etwas darunter ausfallen. Demzufolge sollte man es sich auch besser verkeifen, davon ausgehend auf Arc A770 und Arc A580 zu interpolieren, da der Ausgangspunkt (in Form der Arc A750) derzeit nur viel zu wolkig bestimmbar ist. Allerdings kann man ganz grob sagen, dass die Arc A770 irgendwo zwischen GeForce RTX 3060 und 3060 Ti herauskommen sollte – erreichbar ist die GeForce RTX 3060 Ti für die Arc A770 jedoch wohl mitnichten. Mit etwas Glück kann Intel unsere letzten Performance-Prognosen zu den Arc-Grafiklösungen schlagen, welche speziell bei Arc A580, A750 & A770 nunmehr als etwas zu niedrig angesetzt erscheinen.

Daneben gibt es mit diesem Performance-Preview aktualisierte Hardware-Daten zu Arc A580 und Arc A770, welche man bisher in Teilen nur erraten konnte: So kommt die Arc A750 mit den erwarteten 24 Xe-Kernen, aber nur einem 192-Bit-Speicherinterface daher. Da Intel hieran 12 GB Grafikkartenspeicher hängt, kann Arc A770 somit nur gleich 16 GB tragen – die Option auf nur 8 GB VRAM erledigt sich mittels der Speicherbestückung der Arc A750 (Update: ist nicht korrekt, die Arc A750 hat nur 8 GB VRAM). Gleichfalls klärt sich das Speicherinterface der Arc A580, welche zu ihren 16 Xe-Kernen dann ein 128-Bit-Interface mit 8 GB VRAM trägt – eine glatte Hardware-Halbierung der Arc A770. Wichtig wären hierzu jeweils noch die Power-Limits zu erfahren, was neben den reinen Hardware-Daten genauso mit in die Karten-Performance hineinspielen kann.

Chip Hardware Speicher Performance Listenpreis
Arc A770 ACM-G10 32 Xe (4096 FP32) @ 256 Bit 8/16 GB GDDR6 unbekannt unbekannt
Arc A750 ACM-G10 24 Xe (3072 FP32) @ 256 Bit 8 GB GDDR6 bestenfalls (!) GeForce RTX 3060 angebl. $289-339
Arc A580 ACM-G10 16 Xe (2048 FP32) @ 128 Bit 8 GB GDDR6 unbekannt unbekannt
Arc A380 ACM-G11 8 Xe (1024 FP32) @ 96 Bit 6 GB GDDR6 deutlich langsamer als Radeon RX 6400 angebl. $129-139
Arc A310 ACM-G11 4 Xe (512 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 unbekannt unbekannt
Performance-Angaben auf Basis bisheriger (unvollkommener) Tests; Update: Arc A750 wurde nachträglich auf 8 GB VRAM korrigiert

Und letztlich wird noch ein Listenpreis zur Arc A380 von 129-139 Dollar auf Basis der (angeblichen) Aussage eines Intel-Mitarbeiters herumgereicht – welcher der Performance angemessen wäre und die Hoffnung darauf gibt, dass Intel auch bei den anderen Listenpreisen entsprechend maßvoll bleibt. Diesbezüglich berichten Coreteks @ Twitter, dass die Arc A750 bei Intel derzeit für (angeblich) 289-339 Dollar eingeplant sein soll. Dies ist grob der Listenpreis der GeForce RTX 3060 ($329/329€), teilweise auch etwas niedriger als das – und natürlich schon allein deswegen gut, weil die nVidia-Lösung im Einzelhandel zumeist noch teurer als ihr Listenpreis angeboten wird.

Ob dies dann wirklich ausreicht, um Käufer-Begeisterung für Arc-Grafikkarten zu wecken, bleibt jedoch vakant. Denn mittels der Ada/RDNA3-Generation sollte sich der Preis/Leistungs-Maßstab deutlich verschieben und verschwindet damit absehbar der geringe Vorteil dieser Intel-Preislagen. Zudem wären sicherlich ernsthafte Tests dieser Karten nicht nur bezüglich der Performance, sondern auch in Richtung Treiber-Stabilität, Spiele-Kompatibilität und (angemessener) Stromverbrauch abzuwarten. Und auch wenn Intel hiermit augenscheinlich die Werbetrommel rührt: Die ganz große Marktaktivität ist kaum zu erwarten, Intel scheint insbesondere die Arc A300 Serie eher in Richtung Komplett-PCs (Intel-CPU mit Intel-GPU) zu schicken.

Nachtrag vom 24. Juli 2022

Laut Twitterer Moritz Lehmann läuft Intels Arc A750 nicht mit den bisher allseits vermuteten 24 Xe-Kernen (3072 FP32-Einheiten) – sondern sogar mit 28 Xe-Kernen (3584 FP32-Einheiten). Jene kürzlich mit offiziellen Performance-Werten bedachte Intel-Karte liegt damit deutlich näher am Spitzenmodell Arc A770 als bislang gedacht. Im Endeffekt zeigt sich hiermit sogar DG2-448, welches früher in diversen Leaks genannt wurde. An Arc A580 mit seinen nur 16 Xe-Kernen dürfte sich hingegen nichts ändern, Ausgangspunkt ist hierbei die Hardware des einstmals geplanten ACM-G12 Grafikchips, welcher eben nur maximal 16 Xe-Kerne trägt (Arc 580 wird nunmehr in der Praxis als 50%-Salvage des ACM-G10 gebildet). Diese Spezifikations-Korrektur bei Arc A750 hat durchaus ihre Auswirkungen darauf, wie man die Performance der restlichen Intel-Grafikkarten einschätzen kann.

Chip Hardware Speicher TDP Performance Listenpreis
Arc A770 ACM-G10 32 Xe (4096 FP32) @ 256 Bit 8/16 GB GDDR6 225W bestenfalls leicht oberhalb GeForce RTX 3060 $379
Arc A750 ACM-G10 28 Xe (3584 FP32) @ 256 Bit 8 GB GDDR6 225W bestenfalls GeForce RTX 3060 $319-339
Arc A580 ACM-G10 16 Xe (2048 FP32) @ 128 Bit 8 GB GDDR6 175W grob: Richtung GeForce RTX 3050 $239
Arc A380 ACM-G11 8 Xe (1024 FP32) @ 96 Bit 6 GB GDDR6 75W deutlich langsamer als Radeon RX 6400 $139
Arc A310 ACM-G11 4 Xe (512 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 75W grob: noch unterhalb GeForce GTX 1630 $99
Performance-Angaben auf Basis bisheriger (unvollkommener) Tests

Denn somit liegt zwischen A750 und A770 nur noch ein kleiner Hardware-Sprung von +14% FP32-Recheneinheiten, während Speicherinterface und TDP-Ansetzung augenscheinlich gleich bleiben. Damit könnte Arc A750 durchaus der Performance der A770 schon sehr nahe kommen, zumindest ist nunmehr von Arc A770 keine deutlich oberhalb der GeForce RTX 3060 liegende Performance mehr zu erwarten. Schließlich hat Arc A750 die GeForce RTX 3060 nur unter arg rosinengepickten Benchmarks geschlagen, dies wird mit der aktuellen Treiber-"Klasse" unter einer breiten Auswahl an Spiele-Titel vermutlich nicht einmal für einen Gleichstand reichen, sondern eher (etwas) negativ für Intel ausgehen. Irgendetwas in der Mitte zwischen GeForce RTX 3060 und 3060 Ti erscheint damit für Arc A770 nicht mehr zu erreichen, von den (ursprünglich) höheren Performance-Zielen ganz zu schweigen.