3

Hardware- und Nachrichten-Links des 3. November 2016

Noch nachzutragen zum Launch von GeForce GTX 1050 & 1050 Ti ist eine Auswertung von nVidias eigener Performance-Prognose zur GeForce GTX 1050 im Vergleich zu den real erreichten Ergebnissen. nVidia gab kurz vor dem Launch der GeForce GTX 1050 ein Performancebild von 1,58mal so schnell wie die GeForce GTX 750 Ti und sogar 3mal so schnell wie die GeForce GTX 650 an – was sich allerdings in der Praxis nicht ganz so einstellen will. Selbst wenn diese Karten leider nur höchst selten direkt gegeneinander getestet wurden, kann man über unseren FullHD Performance-Index immer den Vergleich zu früheren Karten-Generationen angehen – welcher dann einen praktisch erreichten Performanceabstand von 1,48mal so schnell wie die GeForce GTX 750 Ti sowie 1,82mal so schnell wie die GeForce GTX 650 für die GeForce GTX 1050 ergibt. Zur Ehrenrettung von nVidia kann man allerdings dahingehend argumentieren, das die Differenz zur früheren Prognose eher klein ist – zur GeForce GTX 750 Ti gerade einmal bei -7%, zur GeForce GTX 650 bei -10%. Im Vergleich dazu, wie weit manch andere Herstellerprognose von der Realität entfernt ist, kann man dies eher unter der allgemeinenen Schwankungsbreite je nach eingesetzten Benchmarks einbuchen.

Die Existenz von AMDs Radeon Pro 400 Serie an Mobile-Beschleunigern kann man eventuell als Anlaß dazu nehmen, erneut über eine höhere Polaris-Effizienz zu spekulieren – so wie vor einiger Zeit bereits geschehen. Immerhin erreichen AMDs neue Mobile-Lösung ihre Performance auf Basis einer TDP von <35 Watt – und damit deutlich niedriger als beim sowieso nicht voll ausgefahrenen Desktop-Chip Radeon RX 460 mit dessen (praktisch nur arg knapp gehaltener) TDP von <75 Watt. Andererseits gibt es bei diesen Mobile-Varianten auch deutliche Unterschiede zu den Embedded-Lösungen – die bis-zu-Rechenleistung ist nicht vergleichbar zum Desktop/Embedded, sondern selbst bei der größten Variante in Form der Radeon Pro 460 klar niedriger als bei der Radeon RX 460 (≤1,85 TFlops vs. ≤2,15 TFlops). Bei allen Mobile- wie auch Embedded-Beschleunigern von AMD existiert zudem das Risiko, das jene bis-zu-Rechenleistungen in der Praxis gar nicht erreicht werden respektive es sogar erhebliche Differenzen zwischen nominellen Spezifikationen und der dann anzutreffenden Praxis gibt.

Doch am Ende sind deutlich niedrigere Energieverbrauchswerte bei Mobile-Lösungen sowieso das normalste der Welt, selbst nach Abrechnung einer niedrigeren Rohleistung durch geringe Taktraten verbrauchen jene in der Summe aus selektierten Chips, geringeren Taktraten, niedrigeren Chipspannungen sowie keinerlei größeren Overclocking-Spielräumen immer weniger als von (gleich schnellen) Desktop-Grafikkarten her gewohnt. Noch ist also die These von einem stromsparenderem Polaris-Chipstepping durch nichts wirklich handfestes zu untermauern – womit jene These im Status einer reinen Spekulation bleibt, welche zudem auf reichlich unsicherer Faktenbasis geführt wird. Vor dem Vorliegen ernsthafter Hinweise auf wirkliche Strombedarfssenkungen bei AMDs Polaris-Grafikchips braucht man das Thema nun eigentlich nicht mehr herausholen oder aber fest annehmen, das diesbezüglich noch etwas entscheidendes passiert würde. Eventuell kann AMD über die Zeit die Polaris-Grafikkarten etwas stromsparender hinbekommen – aber dies ist ein häufiger zu beobachtender Effekt bei länger produzierten Grafikchips und vor allem kein besonders starker Effekt, welcher AMD jetzt entscheidend bei der Energieeffizienz weiterbringen würde.

Die ComputerBase hat sich die Grafikkarten-Performance unter der optisch aufgehübschten "Special Edition" von The Elder Scrolls V: Skyrim angesehen. Die Spezial-Ausführung des Spiels kommt zwar mit deutlich geringeren Frameraten daher (grob nur die Hälfte des Originals), benötigt aber wegen des am Ende doch nur aus dem Jahr 2011 stammenden Grundgerüsts trotzdem keine HighEnd-Hardware: Grob 50 fps sind unter FullHD schon mit Radeon R9 280X oder GeForce GTX 1050 zu erreichen, unter WQHD reichen hierfür Radeon R9 290 oder GeForce GTX 970 – und erst unter UltraHD wird es grenzwertig mit einer GeForce GTX 1080 auf 53,2 fps. Dann kann man allerdings immer noch von der Ultra- auf die High-Bildqualität wechseln, was bei sehr geringen optischen Einbußen Frameratengewinne von grob +30% ergibt. Dabei empfiehlt sich wegen der gegenüber dem Originalspiel weggefallenen Multisampling-Kantenglättung (zugunsten von FXAA und TAA) eine Auflösung von WQHD in diesem Spiel besonders, da unterhalb dessen die neue Kantenglättung mit einem starken Unschärfeeffekt daherkommt. Zukünftige Optikmods dürften dann natürlich noch höhere Performanceanforderungen aufstellen, gerade da die Special Edition nunmehr in einer 64-Bit-Ausführung vorliegt und somit das Spiel (inkl. Mods) deutlich mehr Speicher belegen darf.

WCCF Tech haben sich hingegen daran versucht, Battlefield 1 auf einer AMD-APU in Form des aktuellen Topmodells A10-7890K (Kaveri, 4C @ 4.1/4.3 GHz, Radeon R7 mit 512 SE @ ≤866 MHz) zum Laufen zu bekommen – auch wenn dies gerade auf Grafikkarten-Seite nun deutlich unter den offiziellen Systemanforderungen liegt. Dennoch konnte man mittels Herunterdrehung von Auflösung und Bildqualität das ganze in Richtung von halbwegs nutzbare Frameraten führen – auf 1280x720 und der Medium-Bildqualität gab es um die 35 fps, auf der (allerdings nicht empfehlenswerten) Low-Bildqualität dann gleich knapp 50 fps. DirectX 12 ist in diesem Fall die klar bessere Wahl als DirectX 11 – wohl weil die Prozessorentlastung von DirectX 12 einfach mehr GPU-Reserven auf der benutzte APU freilegt. Als richtiggehend nutzbar kann man das ganze aufgrund der sehr niedrigen Spielauflösung allerdings nicht betrachten – eher als Notbehelf beispielsweise bei einem entsprechend ausgerüsteten Notebook, wobei Mobile-APUs dann nochmals langsamer als Desktop-APUs sein werden.