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Hardware- und Nachrichten-Links des 13. Juni 2016

Während die GeForce GTX 1070 hierzulande weiterhin nur als Founders Edition und fest zu einer Preislage von 499 Euro zu haben ist, ist man in Japan schon etwas weiter – dort werden auch schon Herstellerdesigns augenscheinlich lieferfähig angeboten. Gemäß der Berichterstattung von ASCII (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) konnte man jene neuen nVidia-Grafikkarten in der Tokioter Elektronikmeile "Akihabara" in der Nacht vom 9. auf 10. Juni ab Mitternacht für Preislagen zwischen umgerechnet 444 und 501 Euro erstehen. Dies entspricht ziemlich exakt dem aktuellen deutschen Preisniveau – wobei man in Japan wie gesagt bereits Zugriff auf die günstigeren Herstellerdesigns hat und jene auch preislich viel stärker als in Deutschland nach unten gehen: In Japan ist man diesbezüglich bereits bei der 440-Euro-Marke, hierzulande belaufen sich die günstigsten (nicht lieferbaren) Listungen auf 460 Euro. Dies ist dann der kleine, aber feine Unterschied zwischen einem Wettbewerb auf Basis von Lieferfähigkeit – und keinem Wettbewerb mangels jeder Lieferfähigkeit. Damit dürfte die GeForce GTX 1070 wohl aber einige Zeit brauchen, um eines Tages mal wirklich nahe der 400-Euro-Marke zu kommen, wo die direkte Umrechnung des Herstellerdesign-Listenpreises (von 379 Dollar) liegt.

Die PC Games Hardware hat sich die Grafikkarten-Performance unter Total War: Warhammer angesehen, basierend auf einem Standalone-Benchmark, welcher (abweichend vom Hauptspiel) bereits jetzt über DirectX-12-Fähigkeiten verfügt. Jene DirectX-12-Benchmarks unter Total War: Warhammer sehen durchgehend AMD in gewissem Vorteil: Bereits unter FullHD erreichen die AMD-Beschleuniger eine gleichwertige oder bessere Performance gegenüber den nVidia-Beschleunigern (Radeon R9 380 deutlich vor der GeForce GTX 960, Radeon R9 390 nahe dran an der GeForce GTX 980), dies setzt sich dann unter WQHD und UltraHD in ähnlicher Form fort. Damit handelt es sich um ein Vorzeige-Beispiel, wie DirectX 12 die Karten neu mischen könnte – wenn nicht gerade der Standalone-Benchmark zu Total War: Warhammer eher schwer mit dem Hauptspiel vergleichbar und daher als Maßstab für echte Performance-Beurteilungen schwer suboptimal ist. Bei aller Freude über eine steigende DirectX-12-Performance zugunsten von AMD-Grafikkarten wäre auch immer hochzurechnen, wie viele echte DirectX-12-Titel nun wirklich auf den Markt kommen und in wievielen davon AMD dann wirklich glänzen kann (andere DirectX-12-Titel können auch an nVidia gehen, besonders stark bei "Rise of the Tomb Raider" zu sehen). Selbst ein 15prozentiger Vorteil selbst unter mehreren Vorzeige-Titeln kann sich dann schnell in einem größeren Benchmarkfeld auf einen insgesamten Vorteil von 3-6% reduzieren – und genau diese umfangreicheren Tests sollte man abwarten, ehe man den AMD-Grafikkarten jetzt gleich eine "Wunderwirkung" unter DirectX 12 zuschreibt.

Fudzilla vermelden AMDs Zen-basierte Serverchips "Naples" (englisch für Neapel aka italienisch Napoli) mit gleich 32 CPU-Rechenkernen (zuzüglich SMT) und satten 64 MB Level3-Cache. Diesbezüglich gab es früher bereits einmal Berichte zu einem Zen-Prozessor mit 32 CPU-Rechenkernen auf einem Die – und gleich darauf gegenteilige Informationen, die von einem 16-Kern-Die mit natürlich der Möglichkeit zur Zusammenschaltung mit anderen Zen-Dies sprachen. Die zu "Naples" genannten acht Speicherchannels sprechen hier eigentlich auch dafür, das es sich um eine Zwei-Die-Lösung handelt – weil derart viel Speicherbandbreite sicherlich eher Overkill sind und jene acht Speicherchannels nur durch die Zusammenschaltung zweier Dies mit jeweils QuadChannel-Speicherinterface erreicht werden. Sicherlich kann dabei jene Zwei-Die-Lösung derart umgesetzt werden, das der Benutzer davon eigentlich nichts mitbekommt – sprich, zwei Dies unter demselben Trägermaterial, welche sich gegenüber dem BIOS und Betriebssystem als ein Chip offenbaren (nicht unähnlich den ersten Core 2 Quad Prozessoren, für welche Intel seinerzeit auch einfach zwei DualCore-Dies zusammenpappte).

Heise vermelden die Ankündigung einer überarbeitenen Xbox One: Die "Xbox One S" dürfte wohl auf einer verkleinerten Version des verwendeten SemiCustom-SoCs von AMD basieren (entweder 20nm- oder gar schon 14nm-Fertigung), womit auch Netzteil, Kühlung und Gehäuse deutlich kleiner ausfallen können bzw. das Netzteil auch ins Gehäuse selber wandert. Hinzu kommen sogar neue Funktionen – Filme können unter UltraHD-Auflösung abgespielt werden, High Dynamic Range (HDR) wird in Filmen und Spielen unterstützt. Ob man hierfür Funktionen des AMD-SoCs selber verändern musste (wäre ja problemlos machbar angesichts des wegen des neuen Fertigungsverfahrens sowieso neu aufgelegten Chips) oder aber diese Funktionen einfach nur über Software- bzw. Treiberanpassungen zur Verfügung stellen konnte, ist noch nicht klar. Wichtig wäre hierbei mitzunehmen, das keiner von einem Rendering oder einer Bildausgabe von Spielen unter UltraHD spricht – gerendert wird weiterhin maximal unter FullHD, alles weitere läuft dann über die interne oder TV-eigene Hochskalierfunktion. Regelrechtes Rendering unter UltraHD wird allein eine Möglichkeit der NextGen-Konsolen um Sonys PS4K "Neo" und Microsofts Scorpio-Projekt sein – und selbst da ist unsicher, ob außerhalb von Casual-Games wirklich unter UltraHD gerendert wird.

Die PC Games Hardware berichtet zum Fall der Lionhead-Schließung und damit der Einstellung aller Arbeiten an "Fable Legends". Hier haben wohl zu viele Microsoft-Manager mit unterschiedlichen Ansätzen ihre Finger drin gehabt, zudem hat man sich durch technische Microsoft-Vorgaben viel vom möglichen Käuferpotential selbst genommen – am Ende war das Projekt zu teuer zu realisieren für den zu erwartenden wirtschaftlichen Erfolg. Interessant sind zwei Nebensätze: So wurden von "Rise of the Tomb Raider" 98% aller Kopien über Steam verkauft – und demzufolge nur 2% über den Windows-Store. Und gleichzeitig hatte Microsoft wohl wesentlich höhere Erwartungen an die Nutzerzahl von Windows 10 sowie die Verkaufszahlen der Xbox One, welche nur bei der Hälfte der internen Erwartungen liegen sollen. Bei der Xbox One erklärt sich dies durch den großen Erfolg der PS4 – und bei Windows 10 hat man wohl einfach ein nicht ausreichend inspirierendes Stück Betriebssystem vorgelegt, welches sich trotz Kostenlos-Upgrade weiterhin nicht mit der Beliebtheit von Windows 7 messen kann. Die eigentliche sich hieraus ergebende Frage ist natürlich, wie lange Microsoft dafür braucht, diese gravierende internen Fehlentwicklungen selber zu erkennen – welche für sich allein bei einem so großen Laden wie Microsoft immer mal passieren, in der Summe jedoch irgendwann auch einmal zu einem langfristigen Niedergang Microsofts beitragen könnten.