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Angebliche Hardware-Daten zu Sonys verbesserter PS4K geleakt

Bei Giant Bomb will man ein in Entwicklerkreisen zirkulierendes Dokument in die Finger bekommen haben, welches Auskunft über die Veränderungen der verbesserten Version der Playstation 4 bietet. Zu jener scheint Sony immer noch keinen finalen Verkaufsnamen festgelegt zu haben, derzeit werden "Playstation 4.5" oder "PS4K" gehandelt – wobei unserer Meinung nach nur letzteres Chancen auf eine Verwirklichung hat. Alternativ könnte sich Sony auch des technischen Ansatzes bedienen und das ganze "PS4 Neo" nennen – nach dem Neo-Modus der verbesserten PS4, mittels welchem die Hardwareverbesserungen der neuen Spielekonsole ausgenutzt werden können. Spiele können sich dann dieses Modus' bedienen (müssen dies aber nicht) – wichtig ist vor allem, das Sony keinerlei Spiele zulassen wird, welche nur einen Neo-Modus bieten, also nur auf der verbesserten Konsolenversion lauffähig sind. Somit soll das Konsolen-übliche Feature der einheitlichen Hardwareplattform wenigstens halbwegs gerettet werden – "Neo" dient der Ausnutzung der besseren Hardware zugunsten höherer Auflösungen, mehr im eigentlichen nicht. Folgende Hardware-Daten wurden dann zur PS4K dann notiert:

PS4 PS4K Verbesserung
CPU 8 Jaguar-Cores @ 1.6 GHz 8 Jaguar-Cores @ 2.1 GHz 31% mehr CPU-Rechenleistung
GPU GCN-Lösung mit 18 CUs (1152 Shader-Einheiten) @ 800 MHz "verbesserte" GCN-Lösung mit 36 CUs (2304 Shader-Einheiten) @ 911 MHz 128% mehr GPU-Rechenleistung
Speicher 8 GB GDDR5 @ 176 GB/sec
(= 256 Bit Interface @ 2750 MHz)
8 GB GDDR5 @ 218 GB/sec
(= 256 Bit Interface @ 3400 MHz)
24% mehr Speicherbandbreite
(nutzbar) 4,5 GB Speicher 5 GB Speicher 512 MB mehr für Entwickler/Spiele nutzbarer Speicher
Upscaler bis zu FullHD bis zu UltraHD weitere Hochskalierung durch 4K TV-Gerät kann entfallen

Sofern diese Daten stimmen, verfolgt Sony damit augenscheinlich zwei Zwecke: Erstens die korrekte Unterstützung von UltraHD-Monitoren durch eine gerätinterne Hochskalierung auf die 4K-Auflösung. Und zweitens eine echte Leistungssteigerung der Konsole zur Unterstützung höherer Renderingauflösungen. Hier soll Sony zwar den Spieleentwicklern ebenfalls die 4K-Auflösung empfehlen, dies erscheint uns allerdings angesichts der praktischen Schwierigkeiten der originalen PS4 mit der Erfüllung der FullHD-Auflösung als (deutlich) zu hoch gegriffen. Sicherlich können Casual-Titel die 4K-Auflösung erreichen, aber typische AAA-Titel werden wohl mit der FullHD-Auflösung vorlieb nehmen müssen, dafür ist die höhere Rechenleistung der PS4K geradeso ausreichend. Schließlich liegt die theoretische Rechenleistung der PS4K mit 4,2 TFlops/sec nur geringfügig höher als jene der Radeon R9 380X mit 4,0 TFlops/sec – und diese AMD-Grafiklösung ist sicherlich nicht als UltraHD-tauglicher Beschleuniger bekannt.

Vielmehr dürfte die PS4K-Grafiklösung eher mit dem Polaris-10-Chip aus AMDs 14/16nm-Portfolio verwandt sein – jener kommende Grafikchip für das 14/16nm Performance-Segment wird derzeit auf 2560 Shader-Einheiten eingeschätzt, aber in AMDs Baukastensystem der SemiCustom-Sparte läßt sich letztlich jegliche gewünschte Lösung realisieren (so auch eine mit exakt 2304 Shader-Einheiten). Sicherlich wird das ganze dann auch in der 14nm-Fertigung von GlobalFoundries hergestellt, ansonsten ließe sich die faktisch verdoppelte Grafiklösung wirtschaftlich nicht realisieren bzw. würde dies in der 28nm- oder auch 20nm-Fertigung für einen zu hohen Strombedarf sorgen. So aber wird die PS4K in etwa den gleichen Strombedarf wie die originale PS4 aufweisen – dies ist etwas ungünstig im Sinne einer Kostenreduktion zugunsten von Sony, aber es reicht auch aus, um am Ende den gleichen Preispunkt wie bei der originalen PS4 (und keinen höheren Preispunkt) anzustreben. So wird zur PS4K auch berichtet, das jene den gleichen Listenpreis von 399 Dollar wie die originale PS4 haben soll.

AMD und Sony nutzen hier also "nur" den inzwischen eingetretenen Fortschritt bei der Fertigungstechnologie aus, versuchen aber ansonsten tunlichst nicht das Feld der originalen PS4 zu verlassen, also gerade keine neue Konsolengeneration zu kreiieren. Im Sinne der PS4K dürfte dies gelingen, im Sinne des herauskommenden Performancelevels bliebe die weitere Entwicklung bei der Nintendo NX abzuwarten: Kommt jene tatsächlich auf einem Performanceniveau klar oberhalb der originalen PS4 heraus, würden PS4K & NX am Ende eine eigene Performanceklasse bilden können. Kommt die NX hingegen nur auf PS4-Niveau heraus, würde die PS4K bezüglich der Performance allein auf weiter Spur stehen – ob man dies dann tatsächlich als "eigene Performanceklasse" ansieht, ist noch unklar. Ohnehin bliebe noch abzuwarten, ob dieser Leak der Hardware-Daten zur PS4K der Wirklichkeit entspricht bzw. ob die Nintendo NX irgendwelchen Hardware-Druck gegenüber Xbox One und originaler PS4 auslösen kann.

Nachtrag vom 19. April 2016

EuroGamer bestätigen den Leak zu den PS4K-Specs aus unabhängiger Quelle: Auch dort liegt das entsprechende Sony-Dokument vor – womit man abgesehen von unwahrscheinlichen Restchancen davon ausgehen kann, das die ganzen Angaben passend sind und Sony die PS4K exakt so plant. Zu eben jener PS4K ist in der bisherigen Berichterstattung vielleicht noch nicht gut herüber gekommen, wie wenig dieser Hardware-Sprung eigentlich wert ist: Sicherlich sehen 128% mehr GPU-Rechenleistung zuerst nach viel aus – aber bei nur 24% mehr Speicherbandbreite (trotz wohl deutlich verbesserter Kompressionstechnologie), gleicher Speichermenge, und nur 31% mehr CPU-Rechenleistung handelt es sich eher nur um ein kräftiges Upgrade, weniger denn eine neue Generation. Alle direkt oder zwischen den Zeilen lesbaren Sony-Aussagen gehen schließlich auch in diese Richtung, die PS4K nur für höhere interne Renderauflösungen oder bestenfalls für bessere Grafikeffekte zu benutzen.

Nochmals wäre hierbei (die allerdings schon so notierte) Sony-Anforderungen zu erwähnen, das Sony keine Spiele zulassen will, welche allein für die PS4K geschrieben sind. Konkret muß alles für die originale PS4 geschrieben werden und kann dann über den extra "Neo-Modus" die höhere Hardwareleistung der PS4K zugunsten höherer interner Renderauflösungen nutzen. Für die Spieleentwickler soll damit weiterhin das Mantra der "einen" Hardware aufrecht erhalten werden – welche eben in zwei Stufen erhältlich ist, was für differierende interne Renderauflösungen genutzt werden kann. Gegen eine "neue Konsolengeneration" mit der PS4K spricht auch schon der Punkt, das die PS4K praktisch wohl nur das ursprüngliche Versprechen der PS4 als "FullHD-Konsole" (erneut) einlösen wird – für viel mehr wird der Hardwareschub der PS4K gar nicht ausreichend sein. Natürlich bleibt dies trotzdem eine eher verwunderliche Aktion, da es Hardware-Upgrades in dieser klaren Form bei früheren Konsolen eigentlich nicht gegeben hat und das ganze somit einigen Neuheitswert hat bzw. auch einen bisher nicht dagewesenen Trend im Konsolen-Business begründen könnte.

Nachtrag vom 10. Juni 2016

Golem berichten in Berufung auf ein Interview mit dem Sony-CEO die faktisch offizielle Bestätigung einer verbesserten Playstation 4. Jene unter dem Codenamen "Neo" entwickelte neue Konsole soll über höhere Taktraten etwas mehr CPU-Power sowie über eine viel größere Grafikeinheit deutlich mehr Grafik-Power mitbringen – ganz wie es schon vor einiger Zeit geleakt war. Sowohl die reguläre PS4 als auch die neue "PS4K" (es ist unklar, ob Sony diesen Namen für das finale Produkt wählt) sollen zusammen über den kompletten Lebenszyklus dieser Konsole verkauft werden, Spiele und Zubehör sollen identisch sein, Exklusivprojekte sind ausdrücklich nicht gestattet. Der Nutzen der PS4K soll primär in höheren Spieleauflösungen liegen, Sony setzt hierfür sogar eine untere Schranke von FullHD an – womit die PS4K eigentlich nur das Versprechen der aktuellen Konsolengeneration von der FullHD-Auflösung erfüllt. Als kleine Spaßbremse soll die PS4K allerdings auch zu einem höheren Preispunkt als die reguläre PS4 kommen – Sony spricht von einer Wirtschaftlichkeit vom ersten Tag an, so das es sicherlich mindestens 450 Dollar sind, vielleicht auch gleich 500 Dollar (reguläre PS4: derzeit 350 Dollar).

Dies ist so ziemlich der einzig Punkt, welcher wirklich abweichend von den früheren Gerüchten ist, welche sich nunmehr als ziemlich zielsicher herausgestellt haben. Allerdings ergibt der höhere Preis auch Sinn angesichts des Gedankens, beide Konsolen mit dem identischen Spielestamm noch längere Zeit weiterführen zu wollen – ansonsten müsste man die reguläre PS4 preissenken, was jene schnell in die Unwirtschaftlichkeit führen würde. Sony versucht einfach mit der PS4K nach dem langfristigen Erfolg der PS3 und dem großen Erfolg der PS4, wieder etwas höhere Konsolenpreise zu nehmen – was in Ordnung geht, sofern dafür (wie bei der PS4K) auch etwas sinnvolles wie eben zeitgemäße Auflösungen geboten werden. Offen bleibt leider noch, wann die PS4K letztlich erscheint: Eine Vorstellung schon auf der (nächste Woche kommenden) E3 dementierte Sony, demzufolge ist diesbezüglich noch alles möglich vom Herbst 2016 bis Frühjahr 2017. Frühere Berichtet deuteten allerdings schon an, das es dieses Jahr kaum noch etwas werden wird mit wirklich lieferbaren neuen Konsolen, egal ob Nintendos NX, Sonys PS4K oder einer eventuellen neuen Microsoft-Konsole.

Nachtrag vom 20. Juni 2016

Golem berichten über eine halb-offizielle Terminansage von Sony zur Playstation 4K "Neo" – jene soll noch in diesem Jahr erscheinen. Leider ist an dieser Stelle nicht gänzlich klar, ob damit wirklich das Kalenderjahr 2016 gemeint ist oder eben Sonys Geschäftsjahr, welches bis zum März 2017 reicht. So oder so ergibt dies einen überaus klaren zeitlichen Vorsprung vor Microsofts Xbox-One-Nachfolger "Scorpio", welches erst zum Jahresende 2017 antreten soll. Microsofts neue Konsole wird zwar mehr Rechenleistung bieten, dafür aber auch deutlich später antreten – und es ist zudem nicht sicher, ob die Microsoft-Konsole von ihrer höheren Rechenleistung wirklich profitieren kann, da die Spieleentwickler auf allen Konsolen kaum über eine interne Renderauflösung von FullHD (bei typischen AAA-Titeln) hinausgehen dürften. WinFuture fügen dann noch einen gerüchteweise genannten Preis von 399 Dollar für die PS4K "Neo" hinzu – dies wäre mit +50 Dollar zur reguläre PS4 ein erstaunlich niedriger Mehrpreis und entspräche dem Einführungspreis jener regulären PS4.

Nachtrag vom 15. Juli 2016

Mittels einer kurzzeitig bei Scribd einsehbaren Sony-Präsentation läßt sich nachträglich der Leak der Hardware-Daten zur Sony PS4K "Neo" von diesem April bestätigen. Die leakenden Webseiten hatten seinerzeit augenscheinlich exakt dieses Dokument in den Händen, denn die damals abgeschriebenen Daten passen perfekt zu dem, was sich nunmehr im Original begutachten läßt: Eine schneller getaktete CPU, welche aber weiterhin bei acht Jaguar-Rechenkernen bleibt, dafür aber eine neue GPU mit deutlich mehr Hardware-Einheiten und mehr Chiptakt, so das am Ende 128% mehr (nominelle) GPU-Rechenleistung zugunsten der kommenden Sony-Konsole stehen. Seitens Sony wurde dies natürlich noch nicht bestätigt, offiziell ist derzeit nur die Arbeit an einer neuen Konsole, welche Software-Kompatibilität zur originalen PS4 halten und wohl noch in diesem Jahr herauskommen soll. Ein klein wenig seltsam ist vielleicht noch, das dieses Dokument einige Webseiten rund um den Globus große Meldungen wert ist – welche meistens jedoch nicht darauf eingehen, das der Dokumenteninhalt selber eigentlich schon seit April bekannt ist.

Sony PS4K "Neo" Spezifikationen (Teil 1)
Sony PS4K "Neo" Spezifikationen (Teil 1)
Sony PS4K "Neo" Spezifikationen (Teil 2)
Sony PS4K "Neo" Spezifikationen (Teil 2)