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Gerüchteküche: Umfangreiche AIDA- & 3DMark-Werte zu nVidias AD106-Chip aufgetaucht

Aus dem chinesischen Chiphell-Forum kommen umfangreiche theoretische wie synthetische Benchmarks zu nVidias AD106-Chip, welcher wahrscheinlich die Grundlage der GeForce RTX 4060 Serie stellen wird. Getestet werden hierbei die drei Grafikchips TU104 (Turing), GA104 (Ampere) und AD106 (Ada Lovelace) jeweils im Vollausbau gegeneinander. Dies würde bei den beiden älteren Grafikchips auf GeForce RTX 2080 Super und GeForce RTX 3070 Ti hinauslaufen – wozu allerdings weder die Stromverbrauchswerte noch die Angaben zur Speicher-Datenrate passen wollen. Eine 100%ige Gewißheit über die verwendeten Karten ergib sich somit nicht, in jedem Fall enthält die Aufstellung gewisse Fehler bei den Hardware-Daten.

GA104 AD106 Differenz
Hardware-Daten lt. Tester 6144 CUDA, 1.8 GHz Takt, 256 Bit Interface @ 16 Gbps, 4 MB L2 4608 CUDA, 2.535 GHz Takt, 128 Bit Interface @ 18 Gbps, 32 MB L2
AIDA64 FP32-Rechenleistung 22,989 TFlops 26,028 TFlops +13,2%
3DMark13 FireStrike  (1080p) 35'374 35'676 +0,9%
3DMark13 FireStrike Extreme  (1440p) 17'164 16'000 –3,3%
3DMark13 FireStrike Ultra  (2160p) 8717 7765 –10,9%
3DMark13 TimeSpy  (1440p) 13'720 14'111 +2,8%
3DMark13 TimeSpy Extreme  (2160p) 6773 6551 –3,3%
3DMark13 Port Royal  (1440p) 8323 8484 +1,9%
3DMark13 SpeedWay  (1440p) 3495 3289 –5,9%
max. Stromverbrauch (wohl nur unter dem 3DMark) 244,7W 180,7W –26,2%
gemäß der Benchmarks aus dem Chiphell-Forum (unbestätigt, ob Graphics- oder Overall-Scores)

Genauso wurde nirgendwo dokumentiert, ob man hierbei Graphics- oder Overall-Scores von 3DMark13 verwendet hat. Natürlich ist ersteres inzwischen allgemein üblich, eine Gewähr dafür gibt es aber nicht. Hieran ist schon zu sehen, dass diese Benchmarks besser nur grob zu werten sind – was allerdings auch ganz automatisch aufgrund des Vorserien-Status von AD106-basierten Grafikkarten zutrifft. Schließlich kann niemand dafür garantieren, dass nVidia einen Vollausbau dieses Grafikchips ins Desktop-Segment schickt, die bislang in der Gerüchteküche stehende "GeForce RTX 4060 Ti" soll beispielsweise nur 34 statt der maximal 36 Shader-Cluster des AD106-Chips tragen. Dies macht natürlich keinen wirklich beachtbaren Unterschied (+6% Hardware-Differenz), doch die Genauigkeit dieser Benchmarks geht über diese vielen kleinen Einschränkungen verloren.

Trotzdem läßt sich erkennen, dass der AD106-Chip dem GA104 wohl durchaus das Wasser reichen kann: Unter FullHD und WQHD reicht es meistens zu einem Gleichstand oder leichten Plus-Werten, erst unter der 4K-Auflösung ist dann das Ende des AD106-Chips erreicht. Hier dürfte schlicht die Speicherbandbreite nicht ausreichend sein, angesichts eines 128-Bit-Interface kann man einfach keine besonders gute 4K-Performance erwarten. Dies ist mit nur 8 GB Grafikkartenspeicher jedoch augenscheinlich auch nicht die Zielsetzung dieses Grafikchips, welcher wie AMDs Navi 33 eher explizit für FullHD-Spieler konzipiert wurde. Zu erwähnen noch der geringere Stromverbrauch des AD106-Chips, was allerdings bei einem Grafikchip aus neuerer Fertigung und selber Performance-Klasse obligatorisch sein muß.

In der Welt realer Grafikkarten könnte dann das Top-Modell basierend auf dem AD106-Chip noch einmal leicht schwächer herauskommen, da nVidia hier wie gesagt wohl nicht den Vollausbau des AD106-Chips ansetzt (jener wird womöglich exklusiv für die "GeForce RTX 4070 Laptop" benötigt). Dafür wird dann auch der Stromverbrauch nochmals niedriger, die GeForce RTX 4060 Ti sollte eigentlich mit nur 160 Watt TDP antreten (einige Wochen vor dem Launch natürlich noch änderbar). Diese beiden Differenzen einrechnend, ist von der GeForce RTX 4060 Ti nicht mehr die Performance des GA104-Chips im Vollausbau zu erwarten, sondern eine kleine Stufe niedriger – grob auf dem Niveau der GeForce RTX 3070 (non-Ti) liegend. Genauer läßt sich dies wegen der Unwägbarkeiten dieser Benchmarks nicht sagen, doch als grobe Maßschnur dürfte dies durchaus schon in die richtige Richtung zeigen.

Chip Hardware Speicher 4K Perf. TDP Liste Status Release
Ada Titan AD102-450 142-144 SM @ 384 Bit, 96 MB L2 48 GB GDDR6X ? ≤800W ? Gerücht unbekannt
GeForce RTX 4090 Ti AD102-400 142 SM @ 384 Bit, 96 MB L2 24 GB GDDR6X ~750-790% ≤600W ? Gerücht unbekannt
GeForce RTX 4090 AD102-300 128 SM @ 384 Bit, 72 MB L2 24 GB GDDR6X 655% 450W $1599 veröffentlicht 12. Okt.2022
GeForce RTX 4080 AD103-300/301 76 SM @ 256 Bit, 64 MB L2 16 GB GDDR6X 496% 320W $1199 veröffentlicht 16. Nov. 2022
GeForce RTX 4070 Ti AD104-400 60 SM @ 192 Bit, 48 MB L2 12 GB GDDR6X 392% 285W $799 veröffentlicht 5. Jan. 2023
GeForce RTX 4070 AD104-250/251 46 SM @ 192 Bit, 36 MB L2 12 GB GDDR6(X) ~290-320% 200W ? Gerücht März 2023
GeForce RTX 4060 Ti AD106-350 34 SM @ 128 Bit, 32 MB L2 8 GB GDDR6 ~240-250% 160W ? Gerücht möglw. Q2/2023
GeForce RTX 4060 AD106-? ~30 SM @ 128 Bit, 32 MB L2 8 GB GDDR6 ? ? ? Gerücht angbl. Juni 2023
GeForce RTX 4050 AD107-? ~24 SM @ 128 Bit, 32 MB L2 8 GB GDDR6 ? ? ? Annahme möglw. H2/2023
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen.

Dass die GeForce RTX 4060 Ti somit aller Voraussicht nach auf der Performance der GeForce RTX 3070 herauskommt, ist allerdings auch kein Ruhmesblatt für nVidia. Von 3060Ti zu 4060Ti ergäbe dies schließlich einen wenig beeindruckenden Performance-Gewinn von +15%. Normalerweise sollte der Generationssprung einer neuen Grafikchip-Generation samt (starker) neuer Fertigung dafür ausreichend sein, um 2-3 Grafikkarten gegenüber der Alt-Generation gutzumachen. Hier setzt sich allerdings die schon zu sehende Entwicklung fort, dass die Ada-Lovelace-Generation nur an der absoluten Leistungspitze wirklich starke Performance-Zugewinne bringt, im weiteren Portfolio diese dann viel kleiner ausfallen. Es bleibt zu hoffen, dass nVidia diesen unterdurchschnittlichen Performancegewinn bei der GeForce RTX 4060 Ti wenigstens noch mit einem gewissen Preisvorteil bündeln kann.