Eine wirklich nicht einfache Aufgabe haben uns die 3DCenter-Leser mit der Umfrage der letzten Woche aufgegeben, welche die Frage beinhaltete, ob die GeForce GTX 970 nach dem letzten Stand der Dinge nun doch noch eine Kaufempfehlung erhalten kann. Denn 44,8% zugunsten keiner Empfehlung sowie 55,2% zugunsten einer weiteren Empfehlung sind nun bei weitem kein wirklich eindeutiges Ergebnis – gerade wenn man die Details betrachtet, welche aussagen, daß die große Mehrheit nur zugunsten eines kurz- und mittelfristigen Karteneinsatzes gestimmt hat und nur eine klare Minderheit zugunsten eines langfristigen Karteneinsatzes. Da schwingt also selbst bei denjenigen, welche die GeForce GTX 970 weiterhin empfehlen wollen, ein gewisses Maß an Bedenken mit – und dies wäre dann abseits der reinen Umfragezahlen auch noch mit zu beachten.

Umfrage-Auswertung: Bekommt die GeForce GTX 970 noch eine Kaufempfehlung?

Gleichfalls kann man allerdings auch sagen, daß in der Diskussion zur ursprünglichen Meldung zum Thema viele Stimmen zu hören waren, welche die Sache eher gelassen sehen bzw. von wenig bis gar keinen Praxisauswirkungen berichten. Nichtsdestotrotz muß es die Sache irgendwelche Auswirkungen auf die Grafikkarten-Empfehlungen haben – es gar nicht zu bewerten hieße die Problematik zugunsten von nVidia glatt zu ignorieren, was auch keine Lösung sein kann. Als Vorschlag zur Güte darf daher folgendes dienen: Die GeForce GTX 970 wird also mit dem Makel der 3,5-GB-Problematik behaftet betrachtet – was bedeutet, daß sie in anderen Disziplinen (primär dem Preis/Leistungsverhältnis) klare Vorteile bieten muß, um sich doch noch eine Kaufempfehlung zu erkämpfen. Kommt die GeForce GTX 970 dagegen nur auf ein gleichwertiges Preis/Leistungsverhältnis, fällt eine Empfehlung für die GeForce GTX 970 flach, weil die Empfehlung dann natürlich an diese Karte ohne jenen Makel geht.

Damit könnte jede Seite dieser Diskussion zu ihrem Recht kommen (wobei man niemals alle Meinungen unter einen Hut bringen wird können). Die GeForce GTX 970 hätte damit ihre faire Chance, einfach durch eine bessere Preislage ihren Makel zu überspielen, würde weder automatisch aus dem Raster fallen noch ohne jede Konsequenzen aus diesem Fall durchkommen. Natürlich muß man sich darüber im klaren sein, daß es damit im Normalfall keine Empfehlungen für die GeForce GTX 970 mehr geben wird, da nVidia nicht unbedingt für niedrigere Preislagen bekannt ist – aber dies ist nicht das Problem des Marktbeobachters, jener soll nur eine faire und ausgewogene Empfehlung auf Basis der vorhandenen Faktenlage aussprechen. nVidia kann jederzeit die GeForce GTX 970 preislich derart attraktiv machen, daß man auch aus neutraler bis kritischer Perspektive wieder eine Kaufempfehlung für diese Karte aussprechen kann.