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nVidias GP104-Chip kommt angeblich in drei Chip- und damit Grafikkarten-Varianten

Beim (für oftmals korrekte Leaks bekannten) koreanischen Hardware Battle (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) will man genaueres zu den einzelnen Chipvarianten auf Basis des kommenden GP104-Chips aus nVidias Pascal-Generation in Erfahrung gebracht haben. Dabei soll es drei Chip-Varianten geben: GP104-150, GP104-200 und GP104-400 – und daraus resultierend drei GP104-basierte Grafikkarten. Jene sind von nVidia (angeblich) als Ersatz für GeForce GTX 970, 980 und 980 Ti gedacht, laut Hardware Battle liefert nVidia für diese drei Maxwell-Grafikkarten schon gar keine entsprechenden Grafikchips mehr aus. Ob dies wirklich auch für die GeForce GTX 970 zutrifft, bliebe noch abzuwarten – diese Maxwell-Lösung ist weit genug unten im Performancespektrum angesiedelt und sollte daher eigentlich vom GP106-Chip zu ersetzen sein, und nicht vom GP104-Chip.

Davon abgesehen ist natürlich derzeit nicht klar, wo die exakten Unterscheidungspunkte zwischen diesen drei Chip- und Grafikkarten-Varianten liegen: Sicherlich werden die beiden schnellsten Varianten eine unterschiedliche Anzahl an Shader-Einheiten beherbergen. Danach wird aber alles ein Feld von Spekulationen: Die beiden kleineren Varianten liegen von ihrer Codenummer her sehr eng beieinander – hier könnte es andere Unterschiede geben, und dafür eventuell eine identische oder nur minimal abweichende Anzahl an Shader-Einheiten. Denkbar wäre bei diesen beiden kleineren GP104-Varianten in erster Linie ein Unterschied zwischen der Speicherart GDDR5 und GDDR5X – oder auch nur bei der Speichermenge in Form von 4 GB zu 8 GB:

GP104-150 GP104-200 GP104-400
Hardware-Ansetzung abgespeckte GP104-Variante mit 4 oder 8 GB GDDR5-Speicher abgespeckte GP104-Variante mit 8 GB GDDR5- oder GDDR5X-Speicher wahrscheinlich GP104-Vollausbau mit 8 GB GDDR5X-Speicher
Referenz/Hersteller-Designs nur Herstellerdesigns sowohl Referenz- als auch Hersteller-Designs
sichere Hardware-Abspeckungen klar niedrigere Anzahl an Shader-Einheiten gegenüber GP104-400, kein GDDR5X klar niedrigere Anzahl an Shader-Einheiten gegenüber GP104-400 -
eventuelle Hardware-Abspeckungen eventuell geringfügig niedrigere Anzahl an Shader-Einheiten gegenüber GP104-200, eventuell nur 4 GB Speicher eventuell kein GDDR5X -
angenommenes Performance-Ziel Richtung GeForce GTX 980 (Perf.Index ~580-610%) GeForce GTX 980 plus vielleicht 10-15% (Perf.Index ~660-690%) GeForce GTX 980 Ti plus vielleicht 10-15% (Perf.Index ~810-840%)
angenommener Listenpreis 399 Dollar
(zwischen GeForce GTX 970 & 980)
499 Dollar
(wie GeForce GTX 980)
649 Dollar
(wie GeForce GTX 980 Ti)
angenommener Verkaufsname (Var. 1) GeForce GTX 1070 GeForce GTX 1075 GeForce GTX 1080
angenommener Verkaufsname (Var. 2) GeForce GTX 1070 GeForce GTX 1080 GeForce GTX 1080 Ti
Termin (wahrsch. Vorstellung) Mitte Juni Anfang Juni Anfang Juni

Aufgrund dessen, wie nVidia sich seine letzten Grafikkarten-Portfolios zusammengestellt hat, läßt sich durchaus schon ganz gut spekulieren, auf welchen Performance- und Preispunkten diese GP104-Grafikkarten dann herauskommen könnten. Mit der Topvariante wird man sicherlich die GeForce GTX 980 Ti klar ersetzen wollen – nur die gleichschnelle Performance dürfte für nVidia zu wenig sein, auch eingedenk der vielen gut ab Werk übertakteten Modelle zur GeForce GTX 980 Ti. Wesentlich mehr als +10-15% muß nVidia beim GP104-400 aber auch wieder nicht drauf legen – von AMD droht derzeit keine Konkurrenz, und jedes Stück an dieser Stelle "zurückgehaltene" Performance wird dann zukünftige nVidia-Grafikkarten für das (neue) Enthusiasten-Segment um so besser aussehen lassen.

Die zweite Variante GP104-200 schätzen wir auf ca. 15-20% weniger Performance gegenüber GP104-200 ein. Dies wäre recht gut über den Verzicht auf GDDR5X zu erreichen, die obligatorische Abspeckung bei der Anzahl der Shader-Einheiten kommt dann noch dazu. Dabei könnte dann am Ende auch ein größerer Performanceverlust als vorstehend angenommen herausgenommen – dies bliebe die Praxisdifferenz zwischen GDDR5 und GDDR5X abzuwarten. Die dritte Variante GP104-150 deutet wie gesagt vom Namen her auf einen eher geringen Unterschied hin – möglicherweise kommt diese Karte schlicht mit etwas weniger Taktrate daher und wird dann primär auf 4 GB Speicher beschnitten. Dazu passt auch, das es für GP104-150 kein Referenzdesign von nVidia geben soll – wäre es das einzige GP104-Design auf Basis von GDDR5-Speicher, würde man hierfür eigentlich ein eben solches Referenzdesign erwarten.

Preislich kann man das ganze derzeit natürlich nur schätzen – aber mangels Konkurrenz in diesem Preissegment sind günstige Preislagen sicherlich nicht zu erwarten. Die Preise dürften sich an der erreichten Performance orientieren – und Preise senken kann nVidia später schließlich immer noch. Allenfalls erwarten wir selbst bei einem nachvollziehbaren GP104-Preisniveau nicht, das damit die Preislagen der GeForce GTX 970 erreichbar sind – jene dürfte noch für eine gewisse Zeit die Rolle der 300-Dollar/Euro-Lösung übernehmen müssen, so tief wird nVidia die GP104-Grafikkarten zumindest anfänglich sicherlich nicht einstufen wollen. Trotzdem werden diese drei GP104-Lösungen dafür ausreichen, den HighEnd- und Enthusiasten-Bereich bei nVidia komplett neu auszugestalten – ohne allerdings einen großen Performancesprung für die reinen Enthusiasten-Käufer zu bringen, dafür ist der GP104-Chip auch nicht gedacht.

Terminlich ist man beim Hardware Battle im übrigen im Einklang mit den letzten Meldungen: Die Vorstellung der beiden größeren GP104-Lösungen soll Anfang Juni erfolgen, dies deutet erneut auf die Computex hin. Die kleinste GP104-Lösung soll dann Mitte Juni nachgeschoben werden. Unklar ist noch, ob dies nur Präsentations-, sondern auch Ausliefertermine sind. Sofern allerdings schon gewisse Kontingente an GDDR5X-Speicher verfügbar sind, spricht nichts gegen einen Hardlaunch – wenn anfänglich alles ausverkauft ist und die Nachlieferungen etwas auf sich warten lassen, dann kann man das vom Marketing immer noch als einen "unerwarteten Käuferansturm" positiv anstreichen lassen. Die GDDR5X-Liefersituation dürfte sich wohl automatisch in absehbarer Zeit entspannen, so kompliziert sind diese (technologisch nahe an GDDR5 liegenden) Speicherchips schließlich nicht herzustellen.