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nVidia stellt LowCost-Grafikkarten der GeForce GT 730 Serie vor

Ohne großen Launch hat nVidia neue LowCost-Grafikkarten in Form der GeForce GT 730 Serie vorgestellt. Hierbei handelt es sich nicht nur um eine einzelne Grafikkarte, sondern sogar drei verschiedene Modelle, für welche sogar zwei verschiedene Grafikchips unterschiedlicher Architekturen herangezogen wurden: Für die "GeForce GT 730 64-Bit DDR3" sowie die "GeForce GT 730 64-Bit GDDR5" kommt der GK208-Chip der Kepler-Architektur zum Einsatz, für die "GeForce GT 730 128-Bit" der GF108-Chip aus der früheren Fermi-Architektur. Wie zu sehen, endet das ganze ziemlich im Bezeichnungs-Wirrwarr – anstatt drei verschiedene Nummern zu vergeben, versteckt nVidia drei grundverschiedene Grafikkarten in derselben Bezeichnung.

Die "GeForce GT 730 128-Bit" ist im übrigen ein direktes Rebranding der früheren GeForce GT 430, genauso wie die "GeForce GT 730 64-Bit DDR3" ein direktes Rebranding der GeForce GT 630 64-Bit darstellt. Zwischen der "GeForce GT 730 64-Bit GDDR5" und der früheren GeForce GT 640 GDDR5 liegt dann nur ein gewisser Unterschied beim Chiptakt, ansonsten ist es aber die gleiche Hardware. Trotz gleichem Grafikkarten-Namen liegt die Performance der drei GeForce GT 730 Grafikkarten über ein weites Feld verteilt:

GeForce GT 730 128-Bit GeForce GT 730 64-Bit DDR3 GeForce GT 730 64-Bit GDDR5
Chipbasis nVidia GF108, 0,58 Mrd. Transistoren in 40nm auf 114mm² Chipfläche nVidia GK208, 1,x Mrd. Transistoren in 28nm auf ~90mm² Chipfläche
Architektur Fermi, DirectX 11.0 & PhysX Kepler, DirectX 11.0 & PhysX
Technik 96 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 4 ROPs, 128 Bit DDR Speicherinterface 384 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 8 ROPs, 64 Bit DDR Speicherinterface
Taktraten 700/1400/900 MHz 902/900 MHz 902/2500 MHz
Speicher 1 GB DDR3 2 GB DDR3 1 GB GDDR5
TDP 49W 23W 38W
Perf.Index 45% ~55-60% ~80%

Im Prinzip stellt nVidia mit der GeForce GT 730 Serie ein neues Portfolio an LowCost-Beschleunigern vorn, welches die alten GeForce 600 Lösungen wohl vollständig ablösen soll. Langsamere Modelle werden kaum noch gebraucht (die GeForce GT 730 128-Bit dürfte schon von den schnellsten integrierten Grafiklösungen erreicht und geschlagen werden), schnellere Modelle hat nVidia in Form der GeForce GT 740 schon am Markt. Über Sinn und Zweck derart langsamer LowCost-Beschleuniger darf natürlich gestritten werden, in der Praxis ergeben sich am Ende doch Anwendungszwecke bei bewußt leistungsarmen PCs, Office-Maschinen oder aber für Stromspar- und HTPC-Zwecke.

Für besonders stromsparende Systeme sticht die "GeForce GT 730 64-Bit DDR3" mit einer TDP von nur 23 Watt heraus – bei dieser Karte zahlt sich die Verwendung des sehr kleinen und in der 28nm-Fertigung hergestellten GK208-Chips anscheinend voll aus (LowEnd-Grafikkarten werden oftmals in älteren Fertigungsverfahren hergestellt, eher selten in neueren). Die Performance dieser Karte kann aber natürlich bei der Kopplung eines 64-Bit-Speicherinterface mit nur taktschwachem DDR3-Speicher niemals besonders gut sein – viel mehr als bei der früheren GeForce GT 440 GDDR5 (Perf.Index 60%) dürfte es nicht werden.