Mittels zweier seitens 'BenchLeaks' notierter Geekbench-Werte zum Core Ultra 7 268V – No.1 & No.2 – ergibt sich bereits ein guter Hinweis, wohin die Reise bei Intels "Lunar Lake" geht: Eine hochklassige Singlethread-Performance auf Augenhöhe mit den letzten Resultaten von AMDs "Strix Point", zu allerdings einer etwas durchschnittlichen Multithread-Performance. Letztere ist überhaupt nicht schlecht, irgendwo auf Augenhöhe mit den Ryzen 7 und Core 7 der (noch) aktuellen AMD- und Intel-Generationen – aber natürlich nirgendwo auf der Höhe von Strix Point. Dies muß Lunar Lake mit nur 8 CPU-Kernen aber auch nicht bieten, hier geht es ordentliche Arbeits-Notebooks mit konkurrenzfähiger Schwuppdizität samt maßvoller Multithread-Power zugunsten höherer Effizienz und kleinerer, leichterer Geräte.

Weitere umfangreiche Lunar-Lake-Benchmarks kommen von Twitterer Jaykihn, welcher hierzu auch noch Stromverbrauchs-Werte nachlegt. Jenes X/Twitter-Konto ist brandneu, ergo muß man zu dieser neuen Quelle die bekannte Prise Salz beilegen. Die aufgestellten Benchmarks klingen aber auch nicht gerade unglaubwürdig und könnten wohl aus einem Test mit einem Vorab-Gerät stammen. Leider wurde das benutzte CPU-Modell nicht genannt, so dass unklar ist, wieviele CPU- und Xe-Kerne hier mitrechnen konnten. Dafür gibt es allerdings durchgehende Benchmarks auf 17W- sowie 30W-SoC-Power, was die hohe Effizienz von "Lunar Lake" betont. Die Performance ist natürlich im 30W-Modus nochmals höher, aber auf 17W werden schon wirklich ansprechende Ergebnisse erzielt – was einen guten Anreiz dafür liefern kann, Lunar-Lake-Hardware lieber im Stromspar-Modus zu betreiben.

Auch die TimeSpy-Werte sind sehr ansprechend – vor allem, wenn man sich vor Augen führt, dass die Strix-Point-APU die ähnliche iGPU-Performance vermutlich mit einer TDP von 54 Watt erreicht hat. Bei den Lunar-Lake-Energieverbrauchswerten wäre zudem einzurechnen, dass hier immer die Package-Power zählt – und bei Lunar Lake da immer auch der Hauptspeicher mit drauf liegt, ein paar wenige Watt dafür also abgehen (der Vergleich Strix Point @ 15W vs Lunar Lake @17W dürfte somit halbwegs fair sein). Zudem einzurechnen wäre allerdings, dass Intels iGPUs zuletzt stark auf den TimeSpy optimiert wurden, bei einem TimeSpy-Gleichstand Intel unter realen Spielen ergo zumeist zurücklag. Gleichfalls gilt der generelle Punkt, dass die TimeSpy-Performance mit extra Grafiklösungen schwer vergleichbar ist, da jene unter realen Spielen sich dann auch wieder von den iGPUs gehörig absetzen. Selbst die GeForce RTX 3050 auf nur 50W TDP sollte sich im Spiele-Alltag somit schneller als die iGPUs von Strix Point und Lunar Lake erweisen.

Laut WCCF Tech arbeitet AMD hinter den Kulissen an einer möglichen Spezifikations-Änderung für den Ryzen 7 9700X: Weg von der ursprünglich angekündigten TDP von nur 65 Watt auf gleich 120 Watt hinauf. Dies soll AMD seinen Partnern als mögliche Änderung bereits vorab angekündigt haben. Über die Gründe dieser Änderung kann man spekulieren, eventuell geht mit der höheren TDP auch noch (etwas) höhere Taktraten einher. Besonders sinnvoll war es nie, den Achtkerner auf 65 Watt TDP festzunageln (ansonsten die TDP der non-K- und nun-X-Modelle), während der 12-Kerner von Zen 5 dann bei 120 Watt steht. Erstaunlich allerdings, dass AMD hier keinen Mittelweg mit einer TDP des Achtkerners von sagen wir 90 oder 105 Watt findet – dies würde wesentlich besser zur generellen Kurve der TDP-Steigerung anhand der zunehmenden Kern-Anzahl im Zen5-Portfolio passen.

Twitterer TechEpiphany notiert die Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory für die 25. Woche, welche in dieser Zeit in ein klares Sommer- und Fußball-EM-Loch gestürzt sind. Dass es zudem gerade die letzten Tage ein stark anziehendes Nachrichten-Volumen zugunsten kommender neuer Prozessoren von AMD & Intel gegeben hat, dürfte hier genauso mit beigetragen haben. Dies darf auch als Bestätigung der alten Regel gelten, dass Vorankündigungen neuer Hardware samt der ganzen begleitenden Nebengeräusche schlecht für den Absatz der jeweiligen Alt-Generation sind. Demzufolge vermeiden es die Hersteller natürlicherweise, viel zu früh irgendwelche Ankündigungen abzugeben – so viel auch zum Thema von "Gaming-Blackwell" (angeblich) bereits zur Computex. Jene Ankündigung-Problematik gilt aktuell mehrheitlich für AMD, welche auch etwas mehr als Intel verloren haben – da bei Intel neue Desktop-Modelle kaum vor dem Oktober anstehen, bei AMD aber wie bekannt schon im Juli. Ob der Zen5-Launch dann tatsächlich das Sommerlochs-Dilemma durchbrechen und für ansteigende Verkäufe sorgen kann, wird sich voraussichtlich in Monatsfrist (oder auch ein paar Tage mehr) ergeben.